Finn Henneberger (7) kommt heuer in die Schule. Das Tageblatt begleitet den Jungen in den nächsten Wochen bis zu seinem ersten Schultag.
Finn hat seine Zeit gebraucht. Ein Jahr durfte er länger im Kindergarten bleiben. Seine Eltern haben ihn im Einverständnis mit der Schule und dem Kindergarten zurückgestellt. Aber in diesem Jahr ist es soweit. Der zarte Junge wird am 12. September eingeschult - und freut sich schon sehr. Denn eins ist klar: "Langsam wird es im Kindergarten langweilig!"
Dabei war im vergangenen Jahr gar nicht daran zu denken, dass Finn in die Schule geht. Körperlich war er noch schmächtiger als jetzt, auch sprachlich hatte er gewisse Defizite. "Und ganz ehrlich: Zahlen und Buchstaben interessierten ihn noch überhaupt nicht", sagt seine Mutter Miriam Henneberger.
Elf Wochen zu früh
Für seine Eltern war das aber nie ein Problem, denn sie wissen um das große Glück, das sie mit ihrem Sohn haben. Finn kam nämlich mit nur 620 Gramm elf Wochen zu früh auf die Welt - und überlebte völlig gesund. Dass Finn regelmäßig Physio- und Ergotherapie hat und auch einmal in der Woche zur Logopädin geht, hat den Siebenjährigen bis heute fit gemacht und auf die Schule vorbereitet. Lediglich sein Gewicht liegt immer noch an der unteren Grenze, aber "sein Papa Swen ist auch eher ein Leichtgewicht", wie Miriam Henneberger schmunzelnd sagt.
Trotzdem war dadurch natürlich die Schulranzensuche eine große Herausforderung. Wie das hier so üblich ist, sollte der Schulranzen ja an Ostern von der Patentante (und dem Osterhasen) gebracht werden. "Wir sind eine regelrechte Odysee gelaufen, bis wir das passende Modell für Finn bekommen haben", resümiert Papa Swen und schildert sein akribisches Vorgehen.
Der richtige Ranzen
Zunächst einmal hat er im Internet recherchiert, welcher Ranzen wohl am besten geeignet ist. Einen Brust- und Hüftgurt sollte die Schultasche haben und möglichst leicht und stabil sein.
Zwei Modelle kamen in die engere Wahl, die die Hennebergers zum Ausprobieren und Vergleichen nach Hause bestellt haben. Auch die beiden Schulranzenmessen in Dörfles-Esbach und im Kongresshaus hat die Familie besucht.
Durch Zufall erfuhr Swen Henneberger dann von einem Exclusiv-Modell von Step-by-Step, das für Finn ideal gewesen wäre. Doch war dieser Ranzen weder im Internet zu bestellen, noch führte ihn ein Geschäft in Coburg. Beim Herumtelefonieren landete der Vater schließlich im Office Point in Dörfles-Esbach. Glückstreffer! Dort gab es mehrere Modell davon - eins noch dazu in Starwars-Optik. Für Finn ein riesiges Geschenk. Dass das Objekt seiner jungenhaften Begierde jetzt allerdings im Laden bleiben sollte bis es Patentante und Osterhase abholten, ging gar nicht. Mit seinen Tränen erweichte er die Herzen seiner Eltern. Zuhause verschwand der Ranzen allerdings dann noch mal bis zum Fest.
Der nächste Schritt ist die Zuckertüte. Für Miriam Henneberger steht fest: Die lassen wir professionell gestalten. Bei der Messe im Kongresshaus hat sie einige Visitenkarten eingesteckt von Frauen, die das anbieten. Optisch soll die Tüte natürlich zum Schulranzen passen. Finn hat auch keine besonderen Wünsche. Er lässt sich überraschen und possiert derweil mit dem Schulranzen auf dem Rücken für die Zeitung.
Auf die Schule freut er sich mittlerweile sehr - auch, weil sein Freund Lias mitgeht. Vor Hausaufgaben hat Finn keine Angst. Schließlich ist der Siebenjährige schon ein bisschen daran gewöhnt. Sowohl für die Ergotherapie als auch für die Logopädie muss er daheim üben. Manchmal muss er auch vom Kindergarten aus für die Vorschule was malen.
Finn macht's mit links
Im März hat Finn bei der VHS in Coburg einen Linkshänder-Trainingskurs besucht. "Einfach damit er weiß, wie er sein Blatt vor sich legen muss und wie er am besten den Stift hält", sagt seine Mutter. Auch dafür musste er daheim kleine Hausaufgaben machen. Doch Finn erzählt gern davon, weil es ihm Spaß gemacht hat. Mittlerweile kann er auch schon einige leichte Wörter schreiben. "Oma, Opa, Mama, Papa, Auto und Pia (
so heißt seine Patin), kann ich schon schreiben", verrät er ganz stolz. Seine Eltern sind überglücklich, dass sowohl die Kindergartenleitung als auch der Grundschulrektor sie bei der Entscheidung, Finn noch ein Jahr mehr Zeit zu geben, unterstützt haben: "Jetzt ist er bereit und wir alle freuen uns drauf."