Europapreise an Coburger Schüler verliehen

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Die Redaktion der Schülerzeitung "Casiopeia" des Casimirianumswidmete eine ganze Ausgabe dem Thema Europa.Foto: Helke Renner
Die Redaktion der Schülerzeitung "Casiopeia" des Casimirianumswidmete eine ganze Ausgabe dem Thema Europa.Foto: Helke Renner
Die Klasse 6D der Realschule CO II ging auf die Suche nach "Europa in Coburg" - mit Hilfe von Ländern in der Box und einem Steckbrief.Foto: Helke Renner
Die Klasse 6D der Realschule CO II ging auf die Suche nach "Europa in Coburg" - mit Hilfe von Ländern in der Box und einem Steckbrief.Foto: Helke Renner
 
Die Klasse 10c der kaufmännischen Berufsschule II ging mit dem Eurobär auf die Reise durch verschiedene Länder, gestaltete ein Buch, schrieb einen Aufsatz und veranstaltete einen Eurotalk.Foto: Helke Renner
Die Klasse 10c der kaufmännischen Berufsschule II ging mit dem Eurobär auf die Reise durch verschiedene Länder, gestaltete ein Buch, schrieb einen Aufsatz und veranstaltete einen Eurotalk.Foto: Helke Renner
 
Für einen Studientag unter dem Motto "Europa und die Flüchtlinge", an dem das ganze Albertinum beteiligt war, wurde das Gymnasium mit dem Schulpreis ausgezeichnet.Foto: Helke Renner
Für einen Studientag unter dem Motto "Europa und die Flüchtlinge", an dem das ganze Albertinum beteiligt war, wurde das Gymnasium mit dem Schulpreis ausgezeichnet.Foto: Helke Renner
 
EuropabärFoto: Mirjam Hegner
EuropabärFoto: Mirjam Hegner
 
Die Redaktion der Schülerzeitung "Casiopeia" des Casimirianumswidmete eine ganze Ausgabe dem Thema Europa.Foto: Helke Renner
Die Redaktion der Schülerzeitung "Casiopeia" des Casimirianumswidmete eine ganze Ausgabe dem Thema Europa.Foto: Helke Renner
 
Für einen Studientag unter dem Motto "Europa und die Flüchtlinge", an dem das ganze Albertinum beteiligt war, wurde das Gymnasium mit dem Schulpreis ausgezeichnet.'Foto: Mirjam Hegner
Für einen Studientag unter dem Motto "Europa und die Flüchtlinge", an dem das ganze Albertinum beteiligt war, wurde das Gymnasium mit dem Schulpreis ausgezeichnet.'Foto: Mirjam Hegner
 
Johanna Schicker, Ehrenmitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, überreichte Oberbürgermeister Norbert Tessmer die aufwändig gestaltete Europaplakette.Foto: Helke Renner
Johanna Schicker, Ehrenmitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, überreichte Oberbürgermeister Norbert Tessmer die aufwändig gestaltete Europaplakette.Foto: Helke Renner
 

Die Stadt Coburg bekommt die Europaplakette, drei Klassen und eine Schule werden mit dem Europapreis ausgezeichnet.

Wie sieht die Zukunft Europas aus? Eine Antwort auf diese Frage gab es bei der Verleihung der Europapreise nicht. Aber eine Menge Beispiele dafür, dass sich Coburg als ein wichtiger Teil der Staatenunion sieht.

Das sei umso bedeutsamer, da diese Union momentan vielen teilweise unerträglichen Belastungen ausgesetzt sei, wie es Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) bei der festlichen Verleihung des Europapreises 2016 im Riesensaal der Ehrenburg formulierte. In einer Zeit, in der es wieder um die Frage von Krieg und Frieden gehe, in der totgeglaubte Feindbilder wieder hervorgeholt würden, könne auf lokaler Ebene ein freundschaftliches, tolerantes und verständnisvolles Miteinander vorgelebt werden.


Dass damit bereits zeitig begonnen werden kann und muss, hob der Schirmherr der Veranstaltung, Hubertus Erbprinz von Sachsen, Coburg und Gotha, hervor: "Wir haben schon von Grundschulen Bewerbungen um den Europapreis bekommen und
waren als Juroren davon stark beeindruckt." Es gehe darum, sich so früh wie möglich mit dem europäischen Gedanken auseinanderzusetzen. Deshalb sei vor Jahren der Preis und das Büro Europe Direct unter dem Dach der Volkshochschule ins Leben gerufen worden.


Auch IHK-Präsident Friedrich Herdan bezeichnete sich in seinem Grußwort als überzeugten Europäer. Die Industrie- und Handelskammer zu Coburg sei von Anfang an Mitinitiator und Unterstützer des Europapreises gewesen. Die aktuelle Situation in Europa - die Uneinigkeit bei der Lösung der Flüchtlingsproblematik, der Brexit und andere Herausforderungen - bedeute für ihn eine Zäsur, eröffne aber auch Chancen, erläuterte Friedrich Herdan. Deshalb appellierte er an die Schüler: "Befasst euch weiter mit der europäischen Idee, denn mehr Wissen führt zu mehr Aufgeschlossenheit."


Wie intensiv die Coburger Schüler sich schon jetzt mit dem Europa von heute beschäftigen, beweisen die Arbeiten von drei Klassen und einer Schule, die mit dem Europapreis ausgezeichnet wurden. Miriam Hegner von Europe Direct stellte sie vor. Da sind die Schüler der Klasse 6D der Realschule CO II, die sich dem Thema "Europa in Coburg" gestellt hatten. In Länderboxen (Schuhkartons) sammelten sie Landestypisches aus den verschiedenen europäischen Staaten in Form von Fotos, Modellen und Miniaturen - alles witzig aufbereitet. Außerdem gingen sie auf die Suche danach, wie viel Europa in Coburg zu finden ist.


Die Klasse 10c der kaufmännischen Berufsschule II bereiste mit einem selbstgehäkelten Eurobär virtuell verschiedene Länder. Daraus entstand ein Buch. In einem Aufsatz setzten die Schüler sich mit der Geschichte, Geografie, Wirtschaft und Politik in Europa auseinander und luden zu einem Eurotalk ein.


Europaplakette für Coburg

Die Redaktion der Schülerzeitung "Casiopeia" des Gymnasiums Casimirianum widmete eine ganze Ausgabe dem Thema Europa. Die Schüler interviewten einen Flüchtling, stellten das Comeniusprojekt vor, beschäftigten sich mit Paris als Terroropfer, stellten Coburgs Partnerstädte vor und beleuchteten kuriose Gesetze in Europa.
Der Schulpreis ging an das Gymnasium Albertinum, das einen ganzen Studientag unter dem Motto "Europa und die Flüchtlinge" veranstaltet hatte.


Und weil Coburg schon seit vielen Jahren den Gedanken eines gemeinsamen Europas lebt, gab es bereits 1997 das Europadiplom und 2009 die Ehrenfahne des Europarates. Johanna Schicker, Ehrenmitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, war nach Coburg gekommen, um die Stadt mit der nächsthöheren Auszeichnung zu ehren: der Europaplakette. Sie lobte die zahlreichen Aktivitäten auf bilateraler Ebene, die Ausstellungen, Theateraufführungen, Schüleraustausche.


Kritisch äußerte sich die Österreicherin hingegen über diejenigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die den "Gedanken der Einheit ins Gegenteil verkehrten", die die Annehmlichkeiten mit offener Hand entgegennähmen, es aber gerade in der Flüchtlingsfrage an Solidarität fehlen ließen. Coburg mit seinen Partnerstädten sei ein Beispiel europäischen Denkens und Handelns, wobei der Mensch im Mittelpunkt stehe.
Oberbürgermeister Norbert Tessmer nahm den Preis entgegen. Das Collegium Albertinum unter der Leitung von Martin Bram begleitete die Veranstaltung musikalisch und beendete sie passend mit dem "Coburger Marsch".