Die Abwassergebühr sinkt in Ahorn um 15 Cent pro Kubikmeter - zunächst einmal. Der Neubau der Kläranlage könnte dies wieder ändern.
Zum 1. Oktober dieses Jahres wird die Abwassergebühr in der Gemeinde
Ahorn um 15 Cent pro Kubikmeter gesenkt. Allerdings wird es voraussichtlich ab Oktober 2021 wieder eine Erhöhung geben.
Turnusgemäß nach dem Kommunalen Abgabegesetz hatte eine Überprüfung der Wasser- und Abwassergebühr in der Gemeinde Ahorn stattgefunden. Danach müssen dem Bürger zu viel gezahlte Gebühren zurückerstattet, zu wenig entrichtete Beiträge nacherhoben werden. Im Ergebnis der Überprüfung durch die WRS Kommunalberatung Memmelsdorf müsse es im Bereich der Wasserversorgung keine Anpassungen geben, weil hier die Verbrauchsgebühren und auch die Grundgebühren passend kalkuliert worden waren, informierte Bürgermeister Martin Finzel am Dienstagabend den Gemeinderat. Die Wasserverbrauchsgebühr bleibt also bei 1,88 Euro pro Kubikmeter bestehen.
Im Bereich der Abwasserbeseitigung allerdings seien in den vergangenen Jahren Abschreibungsbeiträge und kalkulatorische Zinsen weggefallen, die bisher in den Gebühren mit berücksichtigt gewesen waren. Da hier keine Rücklagen gebildet werden dürften, so Finzel, was der Kommune einen finanziellen "Puffer" verschaffen würde, müsse der zu viel kalkulierte Betrag zurückerstattet werden. Die Gemeinde Ahorn ist demzufolge verpflichtet, die Abwassergebühr um 15 Cent pro Kubikmeter zu senken. Bereits jetzt aber weist die Gemeinde darauf hin, dass der Neubau der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Mittlerer Itzgrund in Meschenbach und die damit verbundenen höheren Folgekosten voraussichtlich wieder zu einer Gebührenerhöhung führen dürften, die dann im nächsten Kalkulationszeitraum ab Oktober 2021 wirksam werden könnte. Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Senkung der Abwassergebühr um 15 Cent pro Kubikmeter zum 1. Oktober 2018.
Das neue Förderprogramm "Innen statt Außen" und "Flächenentsiegelung" soll dem Ortsteil Witzmannsberg zugutekommen. Der Gemeinderat stimmte der Einleitung eines vereinfachten Dorferneuerungsverfahrens einhellig zu. Immerhin, so Bürgermeister Martin Finzel, der dazu im Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken bereits erste Gespräche geführt hat, läge der in Aussicht gestellte Fördersatz bei bis zu 80 Prozent. Geplant ist, diese Fördergelder nebst Eigenanteil für die Gestaltung des brach liegenden Umfeld des Freizeitzentrums Witzmannsberg einzusetzen. Das Freizeitzentrum wird derzeit mit Förderung aus dem Eler-Programm zu einem Kulturbad umgebaut. Bei im Rahmen einer Dorferneuerung geplanten Maßnahmen handelt es sich um den Rückbau nicht mehr benötigter Gebäudebestandteile, um die Umnutzung und Entsiegelung bestehender Flächen sowie um die Entwicklung von Nachverdichtungspotenzialen zur Wohnbebauung. Vom Programm "Innen statt Außen" könnte auch der örtliche Dorfladen "Bio-Benni" partizipieren. Die Gemeinde sieht hier eine private Maßnahme zur Daseinsvorsorge, die förderfähig sei. Mit einem vorgezogenen Maßnahmebeginn, der genehmigt werden muss, sollen die ersten Planungs- und Konzeptarbeiten zeitnah beginnen können.