Das 1898 gegründete Unternehmen war auf Karosseriebau und Lackier-Technik spezialisiert. Fürs Gelände bei Neuses gibt es bereits einen potenziellen Käufer.
Ein Ende nach 119 Jahren Firmengeschichte mag nicht ganz leicht fallen. Trotzdem macht Birgit Altmann-Protzner einen sehr aufgeräumten Eindruck, als sie über die bevorstehende Schließung ihrer Firma Altmann Karosserie- und Lackier-Technik GmbH spricht. Denn: "Wir müssen nicht aufhören, weil die Geschäfte nicht mehr laufen, sondern weil wir aufhören wollen." Birgit Altmann-Protzner ist 69 Jahre alt; und in der Familie hatte sich niemand gefunden, die Geschäftsführung zu übernehmen. Als dann in diesem Sommer auch noch ein potenzieller Kaufinteressent für das Firmengelände zwischen den Coburger Stadtteilen Neuses und Glend auftauchte, ging alles ganz schnell. Um wen es sich bei dem Käufer handelt, wird vorerst noch vertraulich behandelt. Nur so viel: Es handelt sich um ein nahe gelegenes Coburger Industrieunternehmen.
Sehr erleichtert ist Birgit Altmann-Protzner darüber, dass ein Großteil der zuletzt zwölf Mitarbeiter bereits neue Arbeitsplätze gefunden hat.
Die Geschichte der Firma Altmann reicht bis ins Jahr 1898 zurück. Vom damals erst 26-jährigen Richard Altmann gegründet, wurden noch vornehmlich Kutschen auf Vordermann gebracht. Doch mit dem Siegeszug des Automobil wuchs auch Altmann immer mehr. Firmensitz war zunächst in der Badergasse, später folgte der Umzug in die Wiesenstraße. Als die Räumlichkeiten dort nicht mehr ausreichten, wurde ein Teil des Betriebs in die Glender Straße ausgelagert. Seit Ende 2012 war die Firma Altmann ausschließlich im Neubau in der Glender Straße zu finden. Ein direkter Nachbar dort ist die Firma Kaeser.
Birgit Altmann-Protzner stand für die dritte Familiengeneration, in der die Firma geführt wurde.