Wie Netzwerker Auwi Stübbe und Projektentwickler Christian Frühwald die Realisierung einer Jugendherberge für Coburg vorantreiben.
Leidenschaftliche Männer und Freunde der klaren Worte, das sind sie beide: Auwi Stübbe, Vorsitzender des Coburger Designforums Oberfranken, und Christian Frühwald, Projektentwickler und Pfarrer. Die beiden könnte man meinen, haben sich gesucht und gefunden. Gemeinsamer Dreh- und Angelpunkt ist die Realisierung einer Jugendherberge für Coburg auf dem Gelände des Güterbahnhofs.
"Das ist ganz großes Kino, was dort zur Zeit passiert", sagt Frühwald. Sofort hat ihn das Zukunftsmodell vom Gelände bei den Designtagen in den Bann gezogen. Er, der eng mit dem Jugendherbergswerk zusammenarbeitet, und den Bau der neuen Herbergen in Bayreuth und Regensburg maßgeblich betreut hat, ist überzeugt, dass Coburg vor einer einmaligen Chance steht. Es mag etwas überheblich klingen, wenn er sagt: "Der Um- und Ausbau des Zollamtsgebäudes zu einer Jugendherberge ist eine rentierliche Investition für die Stadt. Mit Fördermitteln und Mieteinnamen rechne ich das im Dreisatz!", doch seine Argumentation klingt schlüssig.
Vorgespräche mit dem Landesverband des Jugendherbergswerkes stimmen zudem optimistisch. Noch im Frühsommer erklärte die Pressesprecherin gegenüber dem Tageblatt, dass Coburg derzeit nicht auf der Agenda des Jugendherbergswerkes stehe. Nach dem Rückzug aus dem Ketschendorfer Schloss gab es keine weiteren Ambitionen.
Workshop geplant
Jetzt hat Christian Frühwald die Zusicherung, dass Vertreter des Landesverbandes an einem geplanten Workshop teilnehmen möchten, bei dem Finanzierung, Konzeption und Umsetzung diskutiert werden sollen.
Auwi Stübbe wünscht sich ein Symposium, Frühwald favorisiert den Workshop, um Tacheles reden zu können und Zahlen auf den Tisch zu legen. Denn Frühwald, der sich auf Finanzierungsmodelle, Fördermittel und Investoren- und Betreibersuche spezialisiert hat, sieht nur wenig Hindernisse. Die Umsiedlung des Zollamtes ist natürlich eines. "Aber es ist sowieso unrealistisch, dass der Standort in Zukunft dafür noch geeignet ist. Der Lastverkehr ist viel zu hoch! Das leuchtet jedem ein", stellt Frühwald nüchtern fest.
Der Workshop soll in den nächsten Wochen stattfinden - natürlich mit Vertretern der Stadt, von Unternehmen, der Hochschule und vom Jugendherbergswerk.
Die Lage direkt am Stadtstrand, am Radweg, der von Thüringen bis Bamberg reichen wird und direkt daran vorbeiführt, stadt- und hochschulnah, könnte für die Herberge besser nicht sein. Ob für Schüler und Schulklassen, Studenten und Anwärter, Praktikanten oder Geschäftsleute, das Umfeld könnte besser nicht sein, ist der erfahrene Projektentwickler überzeugt.