Für die Bauarbeiten im und am Schulgebäude reichen die Mittel im Haushalt nicht aus. Fürs Freizeitzentrums Witzmannsberg hat der Bürgermeister einen Plan B.
Für die Sanierung des Schusterbaus im ehemaligen Grundschultrakt der Johann-Gemmer-Schule erhält die Kommune einen Zuschuss von über eine Millionen Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Freitstaates Bayern. Diese erfreuliche Nachricht teilte Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend mit. "Das ist ein guter Tag, wir sind gut dabei," freute sich Finzel.
Die Fördergelder stellen laut Finzel einen wichtigen Baustein zur Umsetzung der verschiedenen strategischen Bauprojekte dar. Es folgen demnach nun die Vorbereitungen zur europaweiten Ausschreibung für die Generalsanierung, die Sanierung des Schusterbaus, die Errichtung eines Fernwärmenetzes und für den Bau eines Lehrschwimmbeckens.
In den Fenstern steht das Wasser
An einigen Stellen im und am Schulgebäude besteht dringender Handlungsbedarf: Die Fenster müssen
ausgetauscht werden, die "Außenhaut" im hohen Haus gedämmt und die Toilettenanlagen saniert werden. Allerdings reichen die Haushalt eingeplanten Mitteln von 130.000 Euro nicht aus, weshalb ein Nachtragshaushalt notwendig wird.
Gemeinderätin Nicole Dejosez (SPD) betonte, dass endlich etwas geschehen müsse. "Ich unterrichte seit 15 Jahren an der Schule und seitdem sind die Toiletten und die Fenster ein Thema, mittlerweile steht das Wasser auf den Fensterbänken", unterstrich sie die Dringlichkeit. Die Fraktion aus SPD, Freien Wählern und Grünen hatte deshalb beantragt, neben den Fenstern auch die schlechten sanitären Verhältnisse zeitnah zu beseitigen. Auch sollte die Sanierung der Ringstraße im Nachtragshaushalt erfasst werden, sagte Fraktionssprecher Hubert Becker.
Dies sah der CSU-Fraktionssprecher Udo Bohl anders, er wollte die Sanierung der Ringstraße verschoben haben.
Bei drei Gegenstimmen wurde dem Antrag der SPD-Fraktion, im Nachtragshaushalt auch die Ringstraße aufzunehmen, stattgeben.
Regierung von Oberfranken lehnte Förderung ab
Weniger erfreulich waren die Neuigkeiten zur Entwicklung des Freizeitzentrums Witzmannsberg, das zu einem Dorf-, Kultur- und Gemeinschaftsraum umgebaut werden soll. Trotz positiver Stellungnahme der Regierung von Oberfranken, so Finzel, sei die Förderungen abgelehnt worden. "Im Rahmen des Wettbewerbs wurde anderen oberfränkischen Projekten der Vorzug gegeben", bedauerte Finzel.
Allerdings hat der Ahorner Bürgermeister bereits einen Plan B in der Schublade: "Wir müssen nach vorne schauen, denn wir wollen ja das Freizeitzentrum saniert haben." Deswegen seien fristgerecht bis Ende des Monats Mai Fördergelder der ländlichen Entwicklung, kurz Eler, im Bereich "Dorferneuerung/Lokale Basisdienstleistung" beantragt werden.
Die Zukunft der Postfiliale in der Gemeinde Ahorn ist gesichert: Nach intensiven Gesprächen werden die Postdienstleistungen künftig im Ortsteil Eicha durch den Gewerbetreibenden Grau fortgeführt, die Neueröffnung soll Mitte dieses Jahres stattfinden, sagte Finzel. Am Hauptstandort Ahorn könnten die Bürger ab Anfang September an der Rathauskasse alle Basisleistungen abwickeln, also Einschreiben aufgeben, Briefmarken kaufen, Pakete retoure schicken und frankierte Inlandspakete bis zehn Kilogramm Gewicht aufgeben.
In Ahorn gibt es wenig Kriminalität, das geht aus
der Statistik hervor, was den Bürgermeister sehr freut: "Wir sind auf einem wahnsinnig niedrigen Niveau." Dies liege freilich auch an der sehr guten Jugendarbeit. Mit weniger als 14 Straftaten auf 1000 Einwohner belege Ahorn einen hervorragenden Platz und sei neben der Gemeinde Lautertal die sicherste im Landkreis.