Ein Antrag und ein Bär für Markus Söder

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Coburg will 5G-Modellregion werden. Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach (CSU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, (CSU) SÜC//dacor-Geschäftsführer Uwe Meyer und Landtagsabgeordneter Martin Mittag (CSU) bei der Antragsübergabe (von links). Foto: Rinklef
Coburg will 5G-Modellregion werden. Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach (CSU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, (CSU) SÜC//dacor-Geschäftsführer Uwe Meyer und Landtagsabgeordneter Martin Mittag (CSU) bei der Antragsübergabe (von links). Foto: Rinklef
Erste Reihe (von links): Amtierender Landrat Rainer Mattern, Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach, Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer. Foto: Ronald Rinklef
Erste Reihe (von links): Amtierender Landrat Rainer Mattern, Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach, Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer. Foto: Ronald Rinklef
 
Als Erinnerungsgeschenk erhielt Markus Söder einen Prinz-Albert-Bären aus dem Hause Hermann-Teddy. Foto: Ronald Rinklef
Als Erinnerungsgeschenk erhielt Markus Söder einen Prinz-Albert-Bären aus dem Hause Hermann-Teddy. Foto: Ronald Rinklef
 

Friedrich Herdan wurde erneut zum IHK-Präsidenten gewählt, sein erster Gratulant war Bayerns Ministerpräsident.

Irgendetwas muss Markus Söder an Coburg finden: "Immer zweimal" komme er nach Coburg, sagte der bayerische Ministerpräsident am Donnerstagabend im Pfarrzentrum St. Augustin. "Einmal zur IHK und einmal zum Samba."

Am Donnerstag fand die konstituierende Sitzung der neuen IHK-Vollversammlung statt. Die neue Spitze ist die alte: Friedrich Herdan wurde für weitere vier Jahre zum Präsidenten gewählt, seine "Vize" sind Andreas Engel und Peter Martin. Söder konnte somit als erster offiziell gratulieren: "Einstimmig wiedergewählt - das hätte ich auch gern mal."

Wie gewohnt, nutzte Herdan den Empfang nach der Vollversammlung, um umfangreiche Analysen und Forderungskataloge vorzutragen. Wirtschaftlich steht der Raum Coburg gut da; die Zahl der Arbeitsplätze kommt fast an die in der Zeit unmittelbar nach der Grenzöffnung vor fast 30 Jahren heran, wie Herdan sagte. Die Exportquote der produzierenden Unternehmen im Stadtgebiet liege bei 73 Prozent.

Trotzdem sorgt sich Herdan um die Wettbewerbsfähigkeit. Zum einen, weil Deutschland bei Bildung und Infrastruktur schlechter abschneidet als andere Länder, zum anderen, weil zum Beispiel die USA und Frankreich Steuern für Unternehmen senken. Wenn Deutschland da nicht mitziehe, werde der Standort unattraktiv. Bei der Digitalisierung liege Deutschland gar nur auf dem elften Platz unter den 28 EU-Staaten.

Söder griff die Bälle bereitwillig auf: Steuern müssten "von ideologischem Ballast befreit" werden; die Politik müsse der Wirtschaft nützen und dürfe sie nicht belasten. Der Ministerpräsident wiederholte sein Bekenntnis zum Automobilstandort Deutschland und kritisierte mehrfach die eigene Zunft: "Regierungen müssen liefern und nicht ständig über sich selber reden."

Geliefert werden muss auch Strom, und zwar verlässlich und preisstabil, wie Söder sagte. "Wir brauchen eine grundlastfähige Struktur, und wir brauchen die entsprechenden Netze." Herdan hatte anklingen lassen, dass damit eben auch Stromtrassen durchs Coburger Land gemeint sein könnten. Ein High-Tech-Standort wie Coburg brauche Versorgungssicherheit.

Herdan bat außerdem um bayerische Unterstützung für mehr ICE-Halte in Coburg sowie ein Raumordnungsverfahren für einen Schienen-Lückenschluss zwischen dem Coburger Netz und Südthüringen. "Das sind nur elf Kilometer, das ist nicht so viel." Eine weitere Bitte: Söder solle die Bestrebungen der Region unterstützen, eine Modellregion für mobile Anwendungen zu werden. Dafür werde eine regionale 5G-Lizenz beantragt. Der entsprechende Antrag wurde Söder anschließend übergeben.

Verabschiedet wurde Söder nicht mit kulinarischen Spezialitäten, sondern mit einer Rarität: Hermann-Teddy hat zum 200. Geburtstag von Prinz Albert einen neuen Plüschbären aufgelegt. Söder erhielt den ersten, der das Werk verlassen durfte. Er trägt die Nummer 2. Die Nummer 1 bleibe immer im Unternehmen, sagte Friedrich Herdan.