Dummer Streich kostete bis zu 5000 Euro

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Symbolfoto: FT
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Es war ein dummer Streich, da sind sich alle Beteiligten einig. Dennoch kam vier junge Männer eine nächtliche Spritztour mit einem Hubwagen, der ihnen nicht gehörte, teuer zu stehen. Dabei war auch für den Geschädigten, die Sache längst erledigt.

Der Hubwagen gehört Gottfried Karbitschka. An einem Abend im August vergangenen Jahres ließ er das Gerät auf dem Hof seiner Isolierfirma im Coburger Kanonenweg stehen. "Ich war an dem Abend der Letzte im Betrieb und bekomme den Hubwagen allein nicht die Treppe rauf. Deswegen habe ich ihn einfach unter einen Stapel Paletten geschoben", erzählt er.

Dort entdeckten ihn die vier jungen Männer, die an diesem Abend gefeiert hatten und angeheitert vorbei kamen. Im Übermut fuhren sie mit dem Hubwagen wie mit einem Roller über das Firmengelände, hoben ihn dann über den Zaun und rollten die Straße hinunter. Vom Lärm alarmiert, riefen Anwohner die Polizei, die den Hubwagen und einen der Männer mitnahm.

Vier nette Jungs

"Die vier haben dann gleich Kontakt mit mir aufgenommen.
Wir haben uns getroffen und sie haben sich bei mir entschuldigt", berichtet Gottfried Karbitschka. Den Hubwagen hatte er sich bei der Polizei wieder abgeholt. "Mir war ja kein Schaden entstanden, und das waren einfach vier nette Jungs, die halt mal einen Streich gemacht haben", erklärt er. Für ihn war die Sache damit erledigt. Eine Anzeige kam für ihn nicht infrage. Doch dann kam vor kurzem eine Vorladung vor Gericht. "Ich war ganz erschrocken, dass die Jungs jetzt noch deswegen vor Gericht sollten", sagt Karbitschka.

Noch mehr erschüttert ihn das Urteil. Das Verfahren wurde zwar eingestellt, aber drei von ihnen mussten dafür 1000 und einer 500 Euro zahlen. Zu viel für einen dummen Streich, findet Karbitschka. "Das schlimmste ist, dass mich jetzt Freunde und Bekannte ansprechen, und mir Vorwürfe, machen, wieso ich denn die Jungs wegen so einer Kleinigkeit angezeigt hätte." Das hat er aber gar nicht.

Glimpflich davongekommen?

Doch nachdem die Polizei mit der Sache befasst war, musste sich die Justiz mit dem Fall beschäftigen. Und die sah die Vier noch glimpflich davongekommen. Richterin Susanne Hinz konnte nicht umhin, einen "Einfachen Diebstahl" festzustellen. Wäre das Tor abgeschlossen gewesen, wäre es sogar "Besonders schwerer Diebstahl" gewesen, auf den mindestens drei Monate Freiheitsstrafe stehen.