Grünen-Fraktionssprecherin Martina Benzel-Weyh spricht von einem "toten Pferd", das man nicht länger reiten wolle: Coburg brauche eine neue Veranstaltungshalle. Die sieht eine Koalition aus SPD, CSB, Grünen, der Wählergemeinschaft Pro Coburg und FDP dort, wo jetzt das Kongresshaus steht.
Am Freitag haben die genannten Fraktionen ihren Antrag bei der Stadtverwaltung eingereicht. Darin heißt es, dass der Neubau einer Stadthalle "als mehrfach nutzbare Konzert- und Veranstaltungshalle" notwendig und deshalb auf seine Finanzierbarkeit und Machbarkeit zu prüfen sei. Angedacht sei der Standort des jetzigen Kongresshaus Rosengarten.
Das Kongresshaus bezeichnete Martina Benzel-Weyh als "totes Pferd, das wir nicht länger reiten wollen". Denn das Kongresshaus, in den 80er Jahren letztmalig saniert, braucht erneut eine Generalüberholung. Die Rede ist von Kosten in Höhe von über sieben Millionen Euro. Damit werde aber nur der jetzt vorhandene Standard gesichert, sagte Petra Schneider (SPD). "Dabei werden keinerlei Verbesserungen der Funktion, der internen Abläufe, der Akustik oder des Raumangebots erreicht", heißt es in dem Antrag. Barrierefreiheit koste extra.
Das Geld sei in einem Neubau sinnvoller angelegt, sagen die Antragsteller. In einem ersten Schritt soll nun die Verwaltung beauftragt werden, den Bedarf für ein Konzert- und Veranstaltungszentrum bei Unternehmen, Vereinen und Institutionen zu erfragen und auf dieser Basis ein Raumprogramm sowie zu erwartende Kosten zu ermitteln. Das Ergebnis soll im März 2016 dem Stadtrat vorgelegt werden. Außerdem solle ien Arbeitsgruppe installiert werden, zu der Vertreter des Baureferats gehören sollen, der Kulturabteilung, der Wirtschaftsförderung, des Kongressbetriebs und drei Vertreter der Antragsteller.
Die Stadthalle könne unter Umständen sogar als Interims-Spielstätte des Landestheaters genutzt werden, sagte Peter Kammerscheid (Wählergemeinschaft Pro Coburg). Das wollten seine Mitstreiter zwar nicht ganz ausschließen, halten es aber für unwahrscheinlich, dass das vom zeitlichen Ablauf her möglich ist. Die Sanierung des Landestheaters soll angeblich 2019 beginnen. Offiziell ist das noch nicht, weil Stadt Coburg und Freistaat Bayern noch nicht einmal eine Finanzierungsvereinbarung über die Theatersanierung getroffen haben.
Auch einer Stadthalle steht das Problem im Weg, dass Coburg derzeit nicht mehr über viele freie Mittel verfügt. Einig sind sich die Antragsteller jedoch darin, dass eine Stadthalle in der von ihnen vorgeschlagenen Form eine sinnvolle Investition in die Zukunftsfähigkeit der Stadt wäre.
mit der Mehrheit von SPD, CSB und Grünen durfte vor fast 10 Jahren das Kongresshaus mit Rosengarten als Sakrosankt nicht in den Wettbewerb zum Neuen Innenstadtkonzept einbezogen werden. Leider ist die finanzielle Situation der Stadt inzwischen eine andere und die damals einmalige Chance vertan. Der Vorschlag kam halt damals von der falschen Seite. Manche brauche eben etwas länger...
... dass die Stadt alles das finanzieren muss? Gebt ein günstiges Stück Land auf der Lauterer Höhe frei, gebt die Parameter vor (Personenzahl, Parkplätze, nötige Peripherie...) und lasst das als privates Objekt bauen. Die freie Wirtschaft kann eher die Hallen füllen und Geld verdienen, als es die Stadt/der Staat kann.
Werte und Wandel - oder nicht?