Die Musik soll weiterleben

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Fröhlich stimmte der gemischte Chor "Route 16 - 66" aus Redwitz die Besucher des Kreissängertages ein.Norbert Karbach
Fröhlich stimmte der gemischte Chor "Route 16 - 66" aus Redwitz die Besucher des Kreissängertages ein.Norbert Karbach
Sie wurden für langjähriges Wirken im Landkreis Coburg geehrt.Norbert Karbach
Sie wurden für langjähriges Wirken im Landkreis Coburg geehrt.Norbert Karbach
 

Das Teffen der Sänger aus den Kreisen Coburg/Kronach/Lichtenfels stand zu großen Teilen unter dem Eindruck des Todes von Günter Freitag.

So klangvoll wie der Kreissängertag, diesmal in der Stadthalle Burgkunstadt, auch eingeleitet wurde, so nachdenklich war der weitere Verlauf. Der Präsident des Fränkischen Sängerbundes (FSB), Peter Jacobi, drückte es so aus: "Über diesem Treffen des Sängerkreises Coburg/Kronach/Lichtenfels liegt Trauer und Wehmut." Der Tod des im letzten Jahr plötzlich verstorbenen Vorsitzenden Günter Freitag, sei aber auch Verpflichtung für die Gemeinschaft in seinem Sinne weiter zu machen.

Der FSB-Präsident kündigte an, dass er letztmals als amtierender Präsident den Sängerkreis grüße. Er höre in diesem Jahr auf, meinte er - hängte aber an: "Ich glaube fest an die Zukunft des Fränkischen Sängerbundes."


Auf der Suche nach Nachwuchs

Für die Stadt Burgkunstadt erinnerte Dritter Bürgermeister Manfred Hofmann daran, dass es in Zeiten der großen Medienvielfalt nicht leicht sei, Nachwuchs zu finden. Die Liebe zum Gesang, meinte er, sei geprägt von Idealismus und Engagement. Dies sei nicht jedermanns Sache. Die stellvertretende Landrätin Monika Bauer war der Meinung, dass Singen die Stimmungen des Lebens widerspiegele. Sie erinnerte an den Kanon: "Des Lebens Sonnenschein ist singen und fröhlich sein!"

Die Große Hauptversammlung des Sängerkreises begann, wie es Tradition ist, mit viel Musik. Der Chor "Route 16 - 66" aus Redwitz (Leitung Klaus Buckra) bewies den Besuchern, wie schön auch etwas modernere Melodien von einem gemischten Chor dargeboten, klingen können. Das Publikum im Saal der Stadthalle belohnte die Darbietungen mit lang anhaltendem Beifall.


"Tag der Chöre" als Höhepunkt

Der kommissarische Kreisvorsitzende Jens-Uwe Peter befasste sich in seinem Rückblick mit dem Tod seines Vorgängers. "Ohne Günter Freitag", so Peter, "wäre der Sängerkreis heute nicht das, was er ist!" Einer der Höhepunkte kurz vor dessen Ableben, sei der "Tag der Chöre" inmitten der Stadt Coburg mit 120 Klangkörpern gewesen, erinnerte er. Ein großer Dank galt auch dessen Ehefrau Evi, die in all den Jahren, zusammen mit ihrem Mann, eine Menge ehrenamtlicher Arbeit geleistet habe.

Kreisgeschäftsführer Hermann Neubauer begann mit einem emotionalen Rückblick auf Günter Freitag: "Schön, dass es Dich gab!" Neubauer gab aber auch seinem Ärger Ausdruck, indem er daran erinnerte, dass man Freitag mit dem Verdienstorden hatte auszeichnen lassen wollte. Doch nach 19 Monaten sei endlich eine Antwort aus der Bayerischen Staatskanzlei gekommen - eine Woche, nachdem Freitag gestorben war. "Diese nicht akzeptable und nachvollziehbare, bürokratisch überzogene Bearbeitungsdauer, stößt bei mir auf völliges Unverständnis!"


121 Vereine sind Mitglieder

Neubauer kam dann zur Entwicklung der Vereine und deren Mitglieder. Zum 31. Dezember 2017 gehören dem Sängerkreis 121 Vereine mit 144 Chören an. 74 sind gemischte Chöre, 46 Männerchöre und neun Frauenchöre. Elf Kinder- und Jugendchöre seien am Chorbestand mit acht Prozent beteiligt. Die Chormitglieder seien von 2823 auf 2760 gesunken. Zwei Chöre mit 48 Mitgliedern mussten den Betrieb einstellen. Einer habe sich wieder aktiviert und der Jugendchor "Vocalholics" Coburg wurde neu aufgenommen.


Die Ehrungen

Zahlreiche Aktive wurden für Ihren langjährigen Einsatz im Sinne der Sängersache gewürdigt. Aus dem Kreis Coburg waren dies Rainer Axmann, Simone Gutwein, Roland Heublein, Albert Hirsch, Karl-Heinz Müller und Dr. Heinrich Rost aus der Sängergruppe (SG) "Fränkische Krone",
Harry Popp sen. und Edwin Hauck (SG "Itzgrund"), Helga Blümig, Heinz Fehd, Gunda Hein, Harald Höhn, Horst Martin, Inge Niemietz, Annemarie Thauer, Irene Wiese und Else Wohlleben (SG "Muppberg"), Rudolf Grellert und Willi Posekardt (SG "Sennigshöhe") sowie Klaus Dehler, Marianne Holzheimer, Walter Knoch, Käthe Meusel und Heinz Schelhorn (SG "Steinachtal").

Mit einem stimmgewaltigen "Viva la musica" aus ein paar Hundert Kehlen wurde der Kreissängertag 2018 beschlossen. 2019 findet der Kreissängertag am 10. März in Gestungshausen statt.