Viele Autofahrer staunen nicht schlecht, dass ihnen in der Einbahnstraße plötzlich wieder zahlreiche Fahrzeuge entgegenkommen. Des Rätsels Lösung: Die Leopoldstraße ist auf einmal gar keine Einbahnstraße mehr.
Hintergrund der spontanen Umwidmung ist die nach wie vor gesperrte Seidmannsdorfer Straße; die Arbeiten dort werden sich länger als erwartet hinziehen und wohl bis mindestens in den späten Frühling 2013 dauern. Für Autofahrer, die aus dem Coburger Osten in Richtung Innenstadt wollen, ist es somit eine große Erleichterung, dass die seit Baubeginn in der Seidmannsdorfer Straße zur Einbahnstraße umfunktionierte Leopoldstraße jetzt wieder in beide Richtungen befahrbar ist.
Ein weiterer Grund dürfte gewesen sein, dass es bei Schneefall für Autofahrer aus dem Bereich Pilgramsroth kaum mehr ein "Entkommen" gab: Das Pilgramsroth ist zu steil, um es bei Glätte stadtauswärts und somit bergauf zu befahren - die Leopoldstraße als Umleitung war versperrt, so dass nur noch der Ausweg über die Obere Leopoldstraße blieb - und die ist noch steiler als das Pilgramsroth...
Spontane Entscheidung "Ja, das war eine recht spontane Entscheidung", sagt Kai Holland vom Ordnungsamt der Stadt Coburg. Denn erst seit Mittwoch sei ja klar, dass die Seidmannsdorfer Straße nicht rechtzeitig fertig werde. Aber das Tageblatt und auch infranken.de hatten doch bereits vor einer Woche berichtet, dass sich die Bauarbeiten gehörig verzögern? "Ja", sagt Holland, "aber dann sah es zwischendurch wieder so aus, als ob sie es doch schaffen könnten..."
Dass die Wiederfreigabe nicht bekanntgegeben wurde, verteidigte Holland ebenfalls: Das Ordnungsamt teile zwar stets mit, wenn eine Straße neu gesperrt werde - aber nicht, wenn sie wieder freigegeben wird.
Dennoch ein wichtiger Hinweis für alle Anlieger: In der Leopoldstraße gilt ab sofort beidseitig ein absolutes Halteverbot. Das sei erforderlich, erklärt Holland, damit sich auch die Stadtbusse im Begegnungsverkehr nicht behindern. Ab wann die Stadtbusse auch stadteinwärts wieder durch die Leopoldstraße fahren, sei aber noch nicht bekannt.
Und warum gibt es soviel Verkehr? Weil die Unternehmen immer mehr von ihren Beschäftigten abverlangen. Sie Brose, der jetzt mehrere 100 Arbeitsplätze von Coburg nach Bamberg verlagert.Leute, die nun jeden Tag ewig weit fahren müssen. Viel mehr Zeit brauchen und Kosten haben und dabei die Umwelt belasten und die Klimaerwärmung weiter antreiben.
Studenten haben eine Software entwickelt, die automatisch Nebenstraßen mit einbezieht und somit Verkehrsstaus effektiv verhindert. http://www.heise.de/tr/artikel/App-regelt-den-Verkehr-1654926.html
Nur das ganze funktioniert halt nicht, wenn windige Stadtverwalter meinen die Straße sperren zu müssen. Kostenloses Parkplätze werden auch weggenommen, siehe Anger. Ich hoffe nur, dass die Innenstadt pleite geht, wenn man da nicht mehr bequem per Auto hinkann. Der Hass auf die Autofahrer und deren Gängelei muss endlich aufhören.
Das sollte man als Autofahrer wissen. Die Abkürzung zwischen Ketschendorfer Straße und Oberer Anlage, die seit Beginn der Bauarbeiten möglich war, ist jetzt wieder gesperrt.
So wie ich den Artikel verstehe wurde die Leopoldstraße Einbahnstraße, weil die Seidmannsdorfer Straße gesperrt war. Was ist denn das für eine Logik, warum macht man eine weitere Straße dicht, wenn die andere gesperrt wird? Warum zwingt man die Autofahrer zu einem großen Umweg und trägt damit zur Klimaerwärmung bei? Man scheint es immer mehr auf die Autofahrer abgesehen zu haben, einfach traurig.
die Leopoldstraße ist im unteren Bereich auf ca. 100 Meter so schmal, dass zwei Autos kaum aneinander vorbei kommen. Gleichzeitig blockieren etwa 10 Parkplätze auf der Fahrbahn auf weiteren 100 Metern wechselweise eine Fahrspur.
Somit funktioniert die Leopoldstraße nur, wenn nicht zuviel Verkehr durch sie fließt. Die gesperrte Seidmannsdorfer Straße ist jedoch im Normalfall stark belastet.
Durch den Wegfall der Parkplätze scheint das Ordnungsamt jetzt zu hoffen, dass die Leopoldstraße den Anforderungen gewachsen ist. Bleibt natürlich immer noch die Frage, warum die Lage jetzt eine Andere sein soll, als vor einem dreiviertel Jahr, als die Bauarbeiten begannen.
Und mir kommen auch gleich die Tränen (nicht!). Sobald sich die Autos in der Leopoldstraße wegen der Engstelle stauen kommen bestimmt Klagen, warum man nicht eine Umgehung oder Einbahnstraße eingerichtet hat. Und die Anwohner sind wegen der weggefallenen Parkplätze und des verstärkten Verkehrs bestimmt auch nicht weihnachtlich gestimmt. Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.