Die HUK Coburg schaltet in den "Home-Office-Modus"
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Dienstag, 31. März 2020
Coburgs größter Arbeitgeber reagiert auf die Corona-Krise: Über 90 Prozent der Belegschaft arbeitet inzwischen von zu Hause. Auch den 1600 Partnerwerkstätten wird geholfen.
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise lassen sich im Detail noch nicht abschätzen. Was allerdings bereits jetzt feststeht, ist, dass es manche Branchen sehr hart treffen wird - zum Beispiel die Automobilindustrie mit allen ihren Zulieferern. Etwas schwieriger sind Prognosen für Versicherungsunternehmen. Allen voran auch für die HUK Coburg, deren Kerngeschäft seit jeher die Kfz-Versicherungen sind.
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag, die aufgrund der aktuellen Situation als Audio-Web-Konferenz stattfand, tauchte die Frage auf, ob die HUK ihren Kunden nicht "Corona-Rabatte" gewähren könnte. Denn wenn die Menschen aufgrund der Ausgangsbeschränkungen deutlich weniger Auto fahren, würden ja auch deutlich weniger Unfälle passieren - weshalb die HUK wiederum für deutlich weniger Schäden aufkommen müsse.
Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann antwortete mit einem Verweis auf die besondere Rechtsform der HUK Coburg, die ja ein "Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit" sei. Das bedeutet, das Unternehmen gehört letztlich den Versicherten. "Und das vergessen wir nicht", beteuerte Heitmann. Wenn die Krise überstanden ist, werde man sich die Situation - auch mit Blick auf mögliche Vergünstigungen für die Versicherten - "durch die Brille unseres Vereins auf Gegenseitigkeit" anschauen.
Organisatorischer "Kraftakt"
Apropos Gegenseitigkeit: Heitmann dankte ausdrücklich allen Mitarbeitern, mit denen in den vergangenen Wochen ein echter "Kraftakt" gelungen sei. Über 9600 Mitarbeiter würden mittlerweile von zu Hause aus im Home-Office arbeiten. "Ich bin stolz, dass wir das organisatorisch und technisch geschafft haben!" Sogar die telefonische Kundenbetreuung sei jetzt im Home-Office möglich.
"Wir bekommen von den Mitarbeitern viel positives Feedback", berichtete Sarah Rössler, die im HUK-Vorstand fürs Personal zuständig ist. Sarah Rössler geht deshalb auch davon aus, dass diese Folgen der Corona-Krise die Arbeitsweise nachhaltig verändern wird. Zwar hätte bislang etwa schon ein Viertel der Mitarbeiter die Möglichkeit für Tele-Arbeit gehabt. "Künftig werden das aber deutlich mehr sein! Es wird noch flexibler gearbeitet werden."
Klaus-Jürgen Heitmann berichtete von der Arbeit des "Krisenstabs" bei der HUK. Seit Mitte Februar hätte dieser Schutzmaßnahmen eingeleitet. Unter anderem sei die "Präsenz in großen Büroräumen" massiv heruntergefahren worden.
Seit 23. März arbeiten die besagten mehr als 90 Prozent aller Mitarbeiter im Home-Office. Bereits zum 17. März hatte die HUK bundesweit alle Geschäftsstellen geschlossen; Beratung und Service sollen per Telefon aufrecht erhalten werden.