Ingeburg Rauh, die mittlerweile seit dreieinhalb Jahren in der Pettenkofer Straße wohnt, gibt zu, dass sie sich schon erst etwas eingewöhnen musste. Doch mittlerweile möchte sie die Gemeinschaft nicht mehr missen. "Wenn es einem mal nicht so gut geht, ist immer jemand da. Ob es um Hilfe bei den Augentropfen geht oder einfach mal um einen Teller Suppe, der die Seele wärmt, man klingelt an jeder Tür gern", sagt sie offen.
"Wir nehmen Rücksicht aufeinander. Streit gibt es nicht", unterstreicht Ursula Schmitt, die seit vielen Jahren ehrenamtlich im Treff am Bürglassschlösschen tätig ist und dafür sorgt, dass jeder am Tisch frischen Kaffee hat. So etwas wie Ruhestörung kennen die "Pettenkofer" nicht. Lediglich die kleine Zoe (7) ist manchmal zu hören, wenn sie mit ihrem Ball spielt, aber das für alle eine große Freude. Die junge Familie im obersten Stock gehört ganz selbstverständlich dazu.
Alternative Lebensformen sind gefragt
Möglichkeiten Der demografische Wandel, sich ändernde Familienstrukturen und die unterschiedlichen individuellen Lebenslagen älterer Menschen erfordern neue gesellschaftliche Antworten und insbesondere vielfältige alternative Wohn- und Betreuungsformen.
Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales informiert auf seiner Internetseite über die verschiedenen Alternativen:
? Wohnberatung und Wohnungsanpassung
? Bürgerschaftlich organisierte Nachbarschaftshilfe
? Seniorengenossenschaft
? Betreutes Wohnen zu Hause
? Wohnen für Hilfe
? Quartierskonzepte
? Seniorenhausgemeinschaft
? Generationenübergreifendes Wohnen
? Betreutes Wohnen
? Ambulant betreute Wohngemeinschaften
? Voll- und teilstationäre Pflegeeinrichtungen
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen informiert ausführlich über alternative Wohnformen, konkret über Senioren-Wohngemeinschaften, Hausgemeinschaften oder integriertes Wohnen.
Rechtsformen Ausführliche Informationen - auch zu den Rechtsformen und Konditionen alternativer Wohnformen - erteilt das Forum Gemeinschaftliches Wohnen, das sich seit 20 Jahren mit diesem Thema befasst. Auf dessen Seiten sind nach Bundesländern gegliedert die Mitgliedsorganisationen aufgelistet, die vor Ort informieren können. In der Wohnprojektbörse können Sie außerdem nach geeigneten Projekten suchen oder selbst Ihr Gesuch nach einem bestimmten Wohnprojekt einstellen.
Modellprogramm Mit dem Modellprogramm "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben" werden beispielgebende gemeinschaftliche Wohnprojekte gefördert, die Vorbildwirkung entfalten und zur Nachahmung anregen. Anhand der Projekte wird zudem eine Analyse vorgenommen, um die Bedeutung von gemeinschaftlichen Wohnprojekten gerade auch für das kommunale Leben aufzubereiten und darzustellen. Das Programm läuft bis Ende 2019. Weitere Informationen sowie eine Liste der ausgewählten Projekte sind auf dem Serviceportal "Zuhause im Alter" abrufbar.
Das Projekt "Gemeinschaftswohnen"