Christoph Paschold hat mit einer Traumnote von 1,19 seine Abschlussprüfung zum Beruf des Landwirtes bestanden. 31 junge Leute aus dem Bezirk Oberfranken-West erhielten ihre Zeugnisse.
31 junge Landwirte erhielten am Freitagabend im Saal des Hotel-Gasthof Steiner in Großheirath ihre Abschlusszeugnisse überreicht. Die jungen Landwirte kommen aus den Landkreisen Bamberg, Coburg, Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Der 20-jährige Christoph Paschold strebt nun die Meisterprüfung an und möchte im Anschluss mit seinem Zwillingsbruder Daniel den elterlichen Betrieb mit 1400 Mastschweinen in Untersiemau führen. Viele der jungen Absolventen haben wie die Pascholds ihren eigenen Betrieb, manche haben den Beruf des Landwirtes aber auch als Zweitberuf ergriffen, zum Beispiel haben sie zusätzlich zu ihren ersten Berufen noch Landwirt gelernt - wie die beiden jungen Leute, denen ebenfalls ein hervorragender Abschluss gelungen ist. So war Dominic Kühnlein aus Ebensfeld (1,54) vorher Feinwerkmechaniker.
Die weiteren Coburger Prüflinge
Ihre Abschlusszeugnisse haben auch die Coburger Prüflinge Sebastian Bauers (Weischau), Daniel Büchner (Meeder), Hannes Fertsch (Heldritt), Timo Machold (Grattstadt), Daniel Paschold (Untersiemau) und Jens Rottmann (Roßfeld).
Der Prüfungsausschussvorsitzende Hans Vetter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sieht in dem Berufsnachwuchs eine Chance, die Landwirtschaft der Öffentlichkeit zu präsentieren. Öffentlichkeitsarbeit, sagte er, sei auch nötig, denn längst habe der Wettbewerb um die Besten begonnen.
Vetter: "Die Demografie macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt." Die Ausbildung der jungen Landwirte stehe somit für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Landwirtschaft.
Der Bildungsberater Klaus Reininger blickte auf die Prüfungszeit mit Vorbereitungen und Schulungen zurück. Bei der praktischen Prüfung muss sich der Nachwuchs in der Tier- und Pflanzenproduktion auskennen. "Generell ist bei den meisten Absolventen die praktische Prüfung besser ausgefallen als die schriftliche, Landwirt ist halt auch ein praxisorientierter Beruf ", stelle Reiniger fest. Die Durchschnittsnote lag demnach bei 2,99 und ist wie in den Vorjahren knapp unter der Note "befriedigend".
Hamster im Käfig reicht nicht
Der stellvertretende Landrat Rainer Mattern (CSU) sieht in dem Beruf des Landwirtes viel Ausbaupotenzial und rief zur Weiterbildung und zum lebenslangen Lernen auf.
Der Präsident des Bayerischen Bauernverbands, Hermann Greif, appellierte an die jungen Landwirte, ihr Wissen zu zeigen. "Wir müssen umso mehr darstellen, was wir können; denn mitreden kann nicht, wer im Zimmer eine Pflanze oder im Käfig einen Hamster hat." Fit sein müsste der Landwirt heute nicht nur auf dem Acker, sondern auch in der Theorie, schon deshalb, damit er die vielen Auflagen verstehe.
Konrad Rosenzweig als Vertreter des Verbandes für landwirtschaftliche Fachbildung Oberfranken sieht einen Imagewandel im Beruf des Landwirtes. Landwirtschaft, sagte er, habe bei den jungen Leuten in den vergangenen Jahren an Attrakivität gewonnen. Er legte sogar noch eins drauf. "Landwirtschaft ist ein Stück sexy geworden." Als Beispiel führte er den Jungbauernkalender an, in dem attraktive Models aus der Landwirtschaft posieren.
Rosenzweig forderte auf, weiter am Puls der Zeit zu bleiben, denn: "Ihr seid das Aushängeschild im ländlichen Raum."
Preise der Bezirksregierung
Als besondere Anerkennung erhielten die Brüder Christoph und Daniel Paschold Preise der Regierung von Oberfranken. Der Journalist Wolfgang Braunschmidt hielt den Festvortrag, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit in der Landwirtschaft drehte. Musikalisch untermalt wurde die Feierstunde vom Saxophonquartett "Quadrosax".