Das Schmuckstück der Herrether Wehr

3 Min
Ein wahres Schmuck in der Ortsmitte, das neue Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Herreth
Ein wahres Schmuck in der Ortsmitte, das neue Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Herreth
Architekt Jürgen Kittner übergab symbolisch den Schlüssel an den Kommandanten Norbert Köhler, zusammen mit Bürgermeister Werner Thomas. Auch der Vorsitzende Eduard Müller nahm den Schlüssel gerne entgegen ( von links). Fotos: Michael Stelzner
Architekt Jürgen Kittner übergab symbolisch den Schlüssel an den Kommandanten Norbert Köhler, zusammen mit Bürgermeister Werner Thomas. Auch der Vorsitzende Eduard Müller nahm den Schlüssel gerne entgegen ( von links).  Fotos: Michael Stelzner
 
Als erste Amtshandlung in dem neuen Haus konnte KBR Manfred Lorenz Markus Stirnweiß mit dem Feuerwehrehrenzeichnen in Silber auszeichnen. ( von links)Fotos: Michael Stelzner
Als erste Amtshandlung in dem neuen Haus konnte KBR Manfred Lorenz Markus Stirnweiß mit dem Feuerwehrehrenzeichnen in Silber auszeichnen. ( von links)Fotos: Michael Stelzner
 

Nach 36 Monaten Bauzeit konnte das Feuerwehrhaus in Herreth seiner Bestimmung übergeben werden.

Innerhalb von 36 Monaten wurde das neue Feuerwehrhaus gebaut. Damit ist in dem kleinen Ort, der zur Gemeinde Itzgrund gehört, ein wahres Schmuckstück entstanden. Über 3500 freiwillige Arbeitsstunden haben die Wehrmänner für das neue Haus, das mitten im Ort gebaut wurde, geopfert. Auf dem zweistöckigen Haus ist auch der Schutzheilige "Der heilige St. Florian" zu sehen. Das neue Haus ist zukunftsgerecht gebaut.


95 000 Euro Kosten

Im Erdgeschoss befinden sich verschiedene Lagerräume und die Spinte der Wehrmänner, sowie die sanitären Einrichtungen, alles getrennt von der großen Garage. Im Obergeschoss ist ein Gemeinschaftsraum zu finden. Unter großer Anteilnahme der Politik und der Feuerwehrführung aus den Landkreisen aus Coburg und Lichtenfels, sowie aller Gemeindewehren, wurde das neue Haus, das rund 95 000 gekostet hat, jetzt offiziell in den Dienst gestellt.
"Ich habe mich oft gefragt, warum tun sich die Feuerwehrleute das an , als sie fast täglich am Haus des Kommandanten Norbert Köhler klingelten und den Schlüssel für das neue Haus holten", fragte sich die Ehefrau des Kommandanten Heike Köhler-Glaser. In ihrer Antwort brachte sie es auf den Punkt. "Weil die Feuerwehr Herreth etwas Besonderes ist. Denn sie besitzt Nachwuchs zwischen 18 und 30 Jahren. Dafür hat sich die Arbeit gelohnt."
Der Kommandant Norbert Köhler blickte bei seinen Ausführungen auf die einzelnen Bauphasen zurück und stellte fest, dass viel Geduld eine wesentliche kommunalpolitische Eigenschaft ist. ereits Ende der 90er Jahre wurde festgestellt, dass das alte Feuerwehrhaus, das zu früherer Zeit für einen anderen Zweck genutzt wurde, nicht mehr der Norm und den Sicherheitsanforderungen entspricht. Die Wehr habe dies zehn Jahre später der Gemeinde deutlich gemacht. "Ich hatte kaum noch Hoffnung auf einen Neubau", wie der Kommandant ausführte. Denn in den Folgejahren kam es immer wieder zu Diskussionen, aber nie zu einer Planung. Im Jahr 2012 wurde dann ein geeignetes Grundstück gefunden und wurde von der Gemeinde im Jahr 2013 erworben. S
Nach ausführlicher Recherche und einem Gespräch mit Fachberater für Brand- und Katastrophenschutz in Bayreuth hat sich herausgestellt, dass es eine Sondergenehmigung in Bezug auf Größe und Ausführung für die kleineren Feuerwehren gibt. Damit gab es auch ein Zuschuss. So konnte der Spatenstich am 25. April 2014 erfolgen.


Fachleute in den eigenen Reihen

Durch die Wehr und die Gemeinde wurde ein Gebäude errichtet, das dem heutigen Stand einer Wehr gerecht wird. Das neue Haus bietet für die nächsten Jahrzehnte ausreichend Platz für die Tätigkeit einer Freiwilligen Feuerwehr und ausreichend Stellfläche und Lagerplatz. Durch einige Einsätze habe sich der Bau verzögert, betonte der Kommandant, der mit einer Bauzeit von 24 Monaten gerechnet habe. Er dankte allen Helfern, die sehr viel Herzblut und Engagement in den Neubau gelegt hätten. Das Besondere beim Bau sei gewesen, das wir für jedes wichtige Gewerk einen Fachmann in unseren Reihen hatten, betonte der Kommandant. Er stellte besonders Gerhard Hauck und Eduard Müller heraus, die jeweils 25 Prozent der Arbeitsstunden erbrachten. Aber auch der Kommandant Norbert Köhler wurde für seinen besonderen Arbeitseinsatz gewürdigt. Alle erhielten Gutscheine für einen Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim.
"Sicherheit und bürgerschaftliches Engagement sind die tragenden Säulen der Feuerwehr. Die Feuerwehren sind mit Abstand die ältesten Bürgerinitiativen, ein nachbarschaftliche Hilfs- und Gefahrengemeinschaft und aus der Not heraus gegründet", wie Bürgermeister Werner Thomas in seinem Grußwort betonte. In der Gemeinde sei es üblich, das die Gemeinde bei solchen Bauvorhaben eine Eigenleistung erwarte. Der Bürgermeister freute sich, dass die Wehr die Eigenleistung in einem beachtlichen Umfang erfüllt habe.


Eigenleistung und Zuschuss

Ohne die Zusagen über die Eigenleistung und die Finanzierungsbeteiligung sowie den staatlichen Zuschuss in Höhe von 46 500 Euro wäre das Haus nicht entstanden, betonte der Bürgermeister. Die Gesamtkosten fielen mit 95 000 Euro höher aus als vorher geplant. Aber dafür sei in Herreth ein wahres Schmückstück, fast in der Ortsmitte gelegen, entstanden. Der Bürgermeister überreichte das Wappen der Gemeinde an die Wehr. Landrat Michael Busch stellte in seinem Grußwort die hohe Verantwortung der Wehr für den Ort und der gesamten Gemeinde heraus. "Wir brauchen die Feuerwehren vor Ort" betonte der Landrat. MdL Jürgen W. Heike freute sich, dass von staatlicher Seite der Zuschuss gewährt wurde. 3500 Stunden uneigennützige Arbeit seien in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.
"Die Politik sollte der Feuerwehr näher kommen" betonte KBR Manfred Lorenz, der auch für seinen Kollegen aus dem Landkreis Lichtenfels sprach. Er brach in seinen Grußwort eine Lanze für die kleinen Wehren in den Ortschaften, die wichtig und notwendig seien, denn diese kennen genau die Örtlichkeiten. Mit der Ehrung von Markus Stirnweiß, für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst fand die erste offizielle Amtshandlung im neuen Haus statt. Der KBR heftete Markus Stirnweiß das Feuerwehrehrenzeichen in Silber an. Der Kommandant Norbert Köhler verlas dabei die Laudatio auf Markus Stirnweiß. Auch Architekt Jürgen Kittner stellte die gute Zusammenarbeit mit der Wehr heraus und würdigte die herausragende Eigenleistung der Wehrmänner. Er überreichte zusammen mit dem Bürgermeister Werner Thomas, symbolisch den Schlüssel für das neue Feuerwehrhaus an den Kommandanten Norbert Köhler.
Die Einweihungsfeier fand mit Hilfe der örtlichen Vereine statt und wurde vom Gesangverein Herreth, unter der Leitung von Horst Angermüller und vom Posaunenchor Herreth umrahmt. Um den göttlichen Segen für das neue Haus baten Pfarrer Matthias Hagen und Feuerwehrseelsorger Michael Reubel.