Comeback beim Coburger Schlossplatzfest

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Schlossplatzfest, 1986: Die damalige "Prinzengarde" der Narrhalla um Trainerin Ramona Scholz zeigt eine Aerobic-Show. Foto: CT-Archiv
Schlossplatzfest, 1986: Die damalige "Prinzengarde" der Narrhalla um Trainerin Ramona Scholz zeigt eine Aerobic-Show. Foto: CT-Archiv
Beim Training (von links): Liane Westhäuser, Heike Schlücke, Carolin Staude, Ramona Scholz, Petra Friedrich, Christine Hummel und Christl Horn. Foto: Oliver Schmidt
Beim Training (von links): Liane Westhäuser, Heike Schlücke, Carolin Staude, Ramona Scholz, Petra Friedrich, Christine Hummel und Christl Horn. Foto: Oliver Schmidt
 
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Als Anfang der 80er Jahre die Aerobic-Welle auch nach Coburg schwappte, feierte eine Gruppe um Ramona Scholz einen umjubelten Auftritt beim 1. Schlossplatzfest. Jetzt, zum 30. Schlossplatzfest, gibt es ein spektakuläres Wiedersehen.

Leggings in grellen Farben, neckische Roller-Höschen, die über dem engen Sport-Body getragen werden und natürlich Stulpen: Ja, die Klamotten scheinen zum Teil ein bisschen aus der Zeit gefallen zu sein. Aber, und das muss sofort anerkennend erwähnt werden: Sie passen noch! Nach 30 Jahren! Die Damen, die sie schon damals getragen haben, sind eben immer noch sehr fit. Und sie haben noch sehr viel Spaß am Tanzen. Deshalb kommt es in knapp drei Wochen auch zu einem ganz besonderen Auftritt.

Rückblende: 1981 eröffnete Ramona Scholz ihr Tanz- und Gymnastikstudio in Coburg. 1983 war sie bei Sydne Rome in Berlin und ließ sich von ihr den Trend "Aerobic" erklären. So schwappte diese Fitnessform auch in die Vestestadt. Dann kam eine Anfrage der Narrhalla, ob Ramona Scholz eine Gardetanzgruppe formieren könnte. Ja, sie konnte, und die "Prinzengarde" (beim Coburger Mohr entspricht das heute der "Königsgarde") war geboren.
1986 feierte diese Prinzengarde mehrere umjubelte Auftritte bei einem völlig neuen Fest, das es in Coburg gab: dem Schlossplatzfest. Die jungen Frauen, alle zwischen 15 und 20 Jahre, präsentierten, wie könnte es anders sein, eine Aerobic-Show.

Zeitsprung: Heuer gibt es das 30. Schlossplatzfest (16. bis 20. Juli), und Ramona Scholz hatte - wie schon beim "20. Geburtstag" - die schöne Idee, die Truppe von damals wieder auf die Bühne zu bringen. "Fast alle haben sofort Ja gesagt", freut sich die Trainerin, die - wie bei Aerobic üblich - als Vortänzerin à la Sydne Rome fungiert.

Sekt gehört dazu

Seit ein paar Wochen wird nun schon fleißig trainiert. Und die Vorfreude auf den Auftritt auf dem Schlossplatz ist geradezu greifbar. Da wird gescherzt, da wird gelacht - und da wird sich zwischendurch auch mal ein Schlückchen Sekt genehmigt. Das gehört beim Schlossplatzfest, der größten "Gourmet-Party Nordbayerns", ja schließlich auch dazu. Ramona Scholz lächelt und erzählt eine Anekdote von 1986: "Während wir diesmal nur zum Auftakt am Donnerstag tanzen, hatten wir damals gleich mehrere Auftritte an allen Schlossplatzfest-Tagen." Das habe vor allem daran gelegen, dass es in den 80er Jahren noch nicht so viele Tanzgruppen und -formationen in Coburg gab wie heute. Trotzdem hätten manche immer noch Zugaben gewollt. "Der Uli Schaller hat uns eine Extra-Runde Schampus versprochen, wenn wir noch ein weiteres Mal auf die Bühne gehen", erzählt Ramona Scholz; der Starkoch Schaller war damals Chef des Hotels "Coburger Tor" und zählte zu denjenigen Gastronomen, die das Schlossplatzfest begründeten.

Ach ja, das Schlossplatzfest - für Ramona Scholz ist das, gleich nach Weihnachten, sowieso die schönste Zeit des Jahres. Ihre Mittänzerinnen sehen das ganz ähnlich. Die Mittänzerinnen, das sind Heike Schlücke, Christine Hummel, Petra Friedrich, Christl Horn, Liane Westhäuser, Carolin Staude, Sabine Beetz, Alexandra König und Susan-Helen Reißenberger.

Die Stones und der Drafi

Zum Auftritt beim Schlossplatzfest gibt's als Musik ein Medley aus Hits der Rolling Stones - und zum Einmarsch passenderweise "Happy Birthday". Vor 30 Jahren wurde unter anderem auf Michael Jackson getanzt - und auf "Marmor, Stein und Eisen bricht". Der Hit von Drafi Deutscher ist auch diesmal ein Thema. "Wir könnten das zum Ausmarsch nehmen", lautet ein Vorschlag beim Training. Sofort gibt's erstaunlichen Protest: "Ist das nicht zu langsam?!" Die immerhin 30 Jahre älter gewordenen Frauen passen also nicht nur immer noch in die Klamotten von damals, sondern sind sogar wild entschlossen, sich noch schwungvoller als damals zu präsentieren. Und, welch Glück: Es gibt eine kräftig aufgepeppte Version des kultigen Hits, mit der sich sofort alle anfreunden können. Marmor, Stein und Eisen bricht, aber die Liebe zum Schlossplatzfest nicht.