Das Grünflächenamt hat eine Serbische Fichte aus Rödental ausgewählt. Die Eigentümer freuen sich, dass ihr Baum noch ein paar Wochen bewundert wird.
"Seit ich heute früh die Nachricht von Herrn Just bekommen habe, freue ich mich schon den ganzen Tag und habe es auch schon in jede Whatsapp-Gruppe geschrieben: Wir sind Christbaum!", erzählt Maria Göth lachend. Erst vor kurzem hat sie mit ihrer Tochter Antonia und den beiden Mitbewohnern Mario Wolf und Christian Kaufmann ihr Haus in der Mönchrödener Straße in Rödental bezogen - und schon spendieren die Vier der Stadt Coburg den Christbaum für den diesjährigen Weihnachtsmarkt.
Drei Bäume hatten am Ende um die Ehre konkurriert, in der Adventszeit den Coburger Marktplatz zu schmücken: eine Tanne aus Einberg, eine Blaufichte aus Ketschendorf und eben der Sieger-Baum aus Mönchröden. "Dicht, gleichmäßig und nicht zu ausladend gewachsen und rund 15 Meter hoch", urteilt Stephan Just, Baumexperte vom städtischen Grünflächenamt, am Freitag. Genau das, was er für den Markt gesucht hatte. 15 Meter müsse der Baum haben, weil noch gut zwei Meter davon im Boden verschwinden, erklärt Just.
Der Tanne, die in Einberg steht, fehlten eben noch ein paar Meter, sagt Weihnachtsmarkt-Manager Frank Briesemeister. "Vielleicht bleibt er ja stehen und wir holen ihn uns dann in zwei, drei Jahren." Der dritte Baum, eine Blaufichte, sei leider etwas schmal im Stamm gewesen, sagt Briesemeister. Das berge die Gefahr, dass der Baum beim Transport oder später auf dem Markt breche. "Der muss ja auch eine gewisse Windlast aushalten."
Apropos Wind, der war auch mit der Grund, warum Maria Göth und ihre Mitbewohner die Serbische Fichte der Stadt Coburg angeboten hatten. "Wir haben zusammen das Haus gekauft", erzählt Mario Wolf. Hinten, im Garten steht der stattliche Baum. "Wegmachen wollten wir ihn eigentlich nicht, aber wir haben gemerkt, dass er sich bei stürmischem Wetter ein bisschen Richtung Haus neigt." Dass sich das Grünflächenamt nun um die Fällung und vor allem den Abtransport kümmert, macht Maria Göth und Mario Wolf sehr froh. "Das wird ja ein riesen Akt, wenn der Baum am 20. November geholt wird", sagt Maria Göth. Natürlich wolle sie zusehen, wenn ein Kran die Fichte übers Haus hievt. Dafür müsse die Straße gesperrt werden. Mario Wolf lacht. "Dann feiern wir gleich unseren Einstand in Rödental, denn dann sind wir bestimmt Stadtgespräch."
Den Coburger Weihnachtsmarkt kennen beide und natürlich wollen sie "ihre" Fichte dort auch besuchen. "Ich habe den Weihnachtsbaum noch nie bewusst wahrgenommen. Dieses Jahr werde ich ihn mit anderen Augen sehen", sagt Maria Göth. "Ich freue mich sehr und ich bin auch ein bisschen stolz. Ich weiß, ich habe zu dem Baum nichts beigetragen, aber es ist eben unser Baum."