Wie das Landestheater Coburg in Zeiten der Corona-Krise mit neuen Online-Formaten zumindest via Internet den Kontakt zu seinem Publikum halten will.
Schicke Fahnen flattern vor dem Landestheater. "Theater bewegt" verkünden sie und locken mit Premieren-Terminen - vom Ballett-Abend "Der Glöckner von Notre Dame" bis zur Wahnsinns-Oper "Lucia di Lammermoor". Schick und neu sind diese Fahnen vor der Fassade des Musentempels - neu, aber doch schon veraltet. Denn von den darauf seit Mitte März angekündigten Premieren hat keine stattgefunden - verschoben wegen der Corona-Krise und ihren Auswirkungen.
Ob und wann diese und die weiteren Premieren stattfinden, nachgeholt oder komplett abgesagt werden, ist derzeit völlig unklar. "Unser Handeln ist bestimmt von den Vorgaben der Politik, sagt Kaufmännischer Direktor Fritz Frömming.
Dennoch soll - mit allen Vorbehalten - Anfang Mai der Spielplan der Saison 2020/2021 vorgestellt werden. "Wir wollen in jedem Fall sagen, wie es weiter gehen könnte", sagt Frömming: "Wir versuchen, unseren Betrieb weiter planbar zu halten.
Auch wenn der neue Spielplan unter den besonderen Bedingungen der Corona-Krise mit vielen Fragezeichen versehen bleiben wird: Klar ist schon jetzt, dass einige (geplante) Produktionen der aktuellen Saison wieder auftauchen werden.
Weil das Landestheater noch auf absehbare Zeit vom Corona-Risiko bedroht sein wird, weiß Frömming derzeit nur eines ganz genau: "Die Zukunft ist ungewiss". Da aktuell nicht nur der Vorstellungsbetrieb, sondern auch der Probenbetrieb zwangsweise pausiert, muss sich Frömming auch mit dem Thema Kurzarbeit befassen. "Wir prüfen das", sagt der Kaufmännische Direktor und betont: "Das betrifft alle Abteilungen."
Theater online erleben
Das Landestheater Coburg - ein Theater im Ausnahmezustand wie alle anderen Theater derzeit in Deutschland. Doch während das Große Haus und die Studiobühne in der Reithalle geschlossen bleiben und auch der Probenbetrieb eingestellt ist, ist das Landestheater keineswegs komplett verstummt.
Im Gegenteil. Das Ensemble und die Theaterleitung wollen mit allen Mitteln im Bewusstsein ihres Publikums bleiben - vor allem mit digitalen Mitteln. Auf seinen digitalen Kanälen jedenfalls ist das Landestheater fleißig auf Sendung.
Vermutlich darf in dieser Spielzeit bis Juli 2020 nicht oder nur unter Auflagen gespielt werden.
Wenn z. B. nur jeder 2. Platz besetzt werden darf, rechnet sich das vermutlich nicht.
Schön, wenn die Schauspieler, Sänger und Musiker hier immer wieder kurze Stücke vortragen und Freude ins Haus bringen.
Ihr werdet gebraucht und seit auch "systemrelevant" (was für ein Wort).