Coburgs Josiasgarten: Kehle nass, Schuhe trocken

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Beim Verfugen der Randsteine überlässt Arbeiter Sergej Akutin (links) ausnahmsweise dem Chef, Bernhard Ledermann, die Kelle. Foto: Ulrike Nauer
Beim Verfugen der Randsteine überlässt Arbeiter Sergej Akutin (links) ausnahmsweise dem Chef, Bernhard Ledermann, die Kelle. Foto: Ulrike Nauer
Momentan führt der Weg vom Denkmal noch im Zickzack zum Awo-Treff. Künftig wird er geradeaus - links von den beiden Bäumen in der Bildmitte - verlaufen. Foto: Ulrike Nauer
Momentan führt der Weg vom Denkmal noch im Zickzack zum Awo-Treff. Künftig wird er geradeaus - links von den beiden Bäumen in der Bildmitte - verlaufen. Foto: Ulrike Nauer
 
 
 
 
 

Mit einer stabilen Kiesdecke, einem neuen Wegekonzept und behindertengerechter Ausstattung wird der Josiasgarten deutlich besucherfreundlicher. Bis Ostern soll der Bereich vor dem Schankgebäude nach Möglichkeit fertig sein.

Die alten Weihnachtsmarktbuden im Josiasgarten hatten mit dem Bau des neuen, modernen Schankgebäudes im vergangenen Sommer endgültig ausgedient. Nun wird auch das Drumherum im Biergarten in Schuss gebracht. Bis Ostern soll zumindest schon einmal der Bereich vor dem Ausschank fertig sein, damit der Biergartenbetrieb möglichst wenig beeinträchtigt wird, wie Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann beim Rundgang mit dem Tageblatt verspricht.

Matschige Schuhe wird sich in Zukunft jedenfalls kein Gast mehr holen, denn wenn die Umgestaltung abgeschlossen ist, wird der Freisitz eine einheitliche Kiesoberfläche haben. In der Vergangenheit war dort immer wieder Rasen angesäht worden, doch der hielt der ständigen Belastung durch den Biergartenbetrieb nie lange Stand. Irgendwann war der Rasen weg und der Boden weichte bei jedem Regenguss auf.

Leerrohre für Beleuchtung

Damit soll jetzt aber Schluss sein. Der Bereich zwischen den Wegen erhalte eine ordentliche Tragschicht, die mit einem Kiesbelag abschließe, erläutert Ledermann. Das bedeutet: Auf zwei Schichten mit unterschiedlich grobem Schotter, die verdichtet werden, kommen drei bis vier Zentimeter Kies. "Da kann sich auch nichts mehr vermischen", sagt Ledermann. Zur Entwässerung werde auch gleich eine Drainage mit in den Boden gelegt - und Leerrohre für eine spätere Beleuchtung des Biergartens. "Das machen wir im Auftrag der Pächterinnen. Sie übernehmen natürlich auch die Kosten dafür."

Angefangen von der kurzen Rampe neben dem Denkmal, die abgeflacht wird, weil sie besonders Rollstuhlfahrer oft als zu steil empfinden, bis hin zu den Treppen, die mit genoppten Aufmerksamkeitsfeldern nachgerüstet werden, soll der kleine Park insgesamt deutlich behindertengerechter werden. Daneben haben die Planer auch die Wege geradliniger und übersichtlicher gestaltet.

Wer beispielsweise aus Richtung Theater zum Mehrgenerationenhaus will, läuft momentan erst auf Pflaster, dann auf Platten und das ganze auch noch im Zickzack. "Diesen Weg lassen wir künftig gerade durchlaufen", erklärt Ledermann. Deutlich wird der Plan, wenn man die beiden markanten Bäume - einen Bergahorn und einen Lebkuchenbaum - vor dem Hintereingang des Bürglaßschlösschens als Bezugspunkt nimmt. Momentan verläuft der Weg - in Blickrichtung Awo-Treff - noch rechts von ihnen, nach der Umgestaltung wird er links davon verlaufen. Die heute noch schmale Grünfläche am Schlösschen wird dafür deutlich größer, mit entsprechenden Verbindungen zur Treppe und zur Rollstuhlrampe.

Für die Wege werde das alte Spaltpflaster wiederverwendet, wobei jeweils mittig ein etwa ein Meter breiter Streifen aus gesägten Steinen verlegt werde. Deren Oberfläche ist im Vergleich zum gespaltenen Pflaster etwas glatter. Die Wege komplett damit zu pflastern wäre aber zu teuer gekommen, sagt Ledermann. Die Arbeit selbst werde eine sogenannte Akkord-Pflaster-Firma ausführen.

Zur Zeit sind die Bauarbeiter dabei, an der Rampe zur Georgengasse und vor dem Schankgebäude die Rand einfassungen der Wege zu setzen. Als nächstes werden die Tragschichten für den Freisitz aufgetragen, danach können die Pflasterer anrücken. Und vielleicht kann man dann beim Osterspaziergang schon den ersten Biergartenbesuch genießen.