Coburgerin veröffentlicht Ratgeber zur Zahnhygiene

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Sie sind von der Bedeutung der Mund- und Zahnpflege im Alter und dem Ratgeber überzeugt (von links): Silvia Schinkel, Monika Hammerla und Kathleen Wienke. Foto: Helke Renner
Sie sind von der Bedeutung der Mund- und Zahnpflege im Alter und dem Ratgeber überzeugt (von links): Silvia Schinkel, Monika Hammerla und Kathleen Wienke. Foto: Helke Renner

Gesunde Zähne, gesunder Mensch - dieser Zusammenhang wird nur selten hergestellt. Besonders in der Pflege wird aber die Zahn- und Mundhygiene häufig vernachlässigt. Monika Hammerla greift das Thema in ihrem neuen Buch auf.

"Vor 30 Jahren haben die Gemeindeschwestern sich um die Mund-, Zungen- und Zahnhygiene bei den pflegebedürftigen Patienten gekümmert. Heute wird das immer mehr zu einem Randgebiet", sagt Monika Hammerla. Sie weiß, wovon sie spricht. Als Fachpflegekraft für Gerontopsychiatrie und geriatrische Rehabilitation bei der Flenderschen Spitalstiftung in Seßlach hat sie eine Menge Praxiserfahrung. "Mangelnde Pflege des Mundraums birgt ein großes Risiko und kann zu lebensgefährlichen Erkrankungen führen", ergänzt sie. Das bestätigt der Zahnarzt Peter Vorderwühlbecke: "Entzündungen zwischen Zahn und Zahnfleisch können über die Lymphe in den Blutkreislauf kommen und das Herz schädigen." Und eine Zunge, die nicht gereinigt werde, sei ein idealer Nährboden für Bakterien.


Auf Prothesen-Träger achten

Einen anderen Aspekt bringt Silvia Schinkel, Leiterin der Diakoniestation Weitramsdorf- Seßlach, ins Gespräch: "Oft wundert man sich, dass alte Leute nicht richtig essen. Dabei kann das auch etwas mit den Zähnen zu tun haben", sagt sie. Die Zahnärztin Kathleen Wienke weist darauf hin, dass auch Prothesen-Träger aufmerksame Beobachtung brauchen. "Die Zahnprothesen sollten unbedingt im Mund bleiben und nicht aus Gründen der Bequemlichkeit herausgenommen werden. Sonst verändern sich die Kiefergelenke." Nichtsdestotrotz müsse der Zahnersatz regelmäßig gereinigt werden.
Und weil Monika Hammerla aus ihrer Praxis und durch drei Schlüsselerlebnisse in der eigenen Verwandtschaft um die Bedeutung der Zahn- und Mundhygiene weiß, hat sie sich entschlossen, zu diesem Thema einen Ratgeber zu schreiben. "100 Tipps zur Mund- und Zahnpflege bei Pflegebedürftigen" ist der Titel.

Für Personal und Angehörige

Das Buch soll eine Handreichung für das Personal in Alten- und Pflegeheimen, aber auch für pflegenden Angehörige sein. Selbst Peter Vorderwühlb ecke nimmt sich ein paar Exemplare. "Wir werden uns mit dem Buch beschäftigen", sagt er. Worum geht es darin?
Zunächst vermittelt die Autorin Basiswissen über Zahngesundheit, Mundhygiene, Reinigung und Pflege. Sie beschäftigt sich mit den Veränderungen im Alter und geht dann auf die Besonderheiten in der ambulanten Pflege, bei Krankenhausaufenthalten und in Heimen ein. Monika Hammerla macht auch Vorschläge für die Qualifikation der Pflegekräfte. Schließlich beschreibt sie, was bei der Mundhygiene zu beachten ist, wenn Schluckstörungen auftreten, die Sehkraft nachlässt oder wenn die Patienten an Morbus Parkinson, Chorea Huntington oder Demenz erkranken.
Selbst nach einem Schlaganfall und in der Palliativpflege gibt es einiges im Zusammenhang mit der Mund- und Zahnhygiene zu beachten. "Dieses Buch ist eine wichtige Sache", sagt Silvia Schinkel und nimmt sich auch gleich eins mit.