Der 34-jährige Alexander Reißenweber hat durch eine Knochenmarkspende einen an Leukämie Erkrankten gerettet, weil er sich ungeplant hat typisieren lassen. Dafür wurde er jetzt gewürdigt.
Alexander Reißenweber ist im Klinikum in der Logistik des Rettungsdienstes tätig. Vor gut eineinhalb Jahren hatte er die Freundin seines Schwagers zur Knochenmark-Ty pisierung nach Ebern begleitet. "Damals wurde zur Typisierung für den kleinen Linus aus Rentweinsdorf aufgerufen", erzählt er. Die Freundin seines Schwagers wollte helfen und bat ihn, sie nach Ebern zu begleiten, da er die Stadt von seiner Bundeswehrzeit her kenne. "Da habe ich mich halt auch gleich typisieren lassen." Und aus diesem Sponta nentschluss sollte etwas Großartiges werden.
Gut ein Jahr lang hörte Alexander Reißenweber nichts mehr von dieser Geschichte. Dann, im Frühjahr 2013, kam die überraschende Mitteilung, dass er als Knochenmarkspender geeignet ist. Er sagte zu und erhielt nach einiger Zeit ein kleines Paket mit Röhrchen zur Blutentnahme und Zubehör. Damit ging er zum Arzt und ließ sein Blut untersuchen.
Ein Vierteljahr vor dem geplanten Operationstermin erfolgte die große Hauptuntersuchung. Die Eignung wurde bestätigt und unmittelbar vor der Operation wurde Alexander Reißenweber noch einmal Blut abgenommen.
Regelmäßige Bluspenden "Ich hatte den Eindruck, in meinem Leben noch nie so viel Blut auf einmal gespendet zu haben", erinnert er sich mit einem Augenzwinkern. Und das will etwas heißen, denn er gehe regelmäßig zum Blutspenden, inzwischen bestimmt um die 30-mal.
Im Klinikum Nürnberg-Nord erfolgte dann die Entnahme seines Knochenmarks. "Um 7 Uhr kam ich rein und um elf Uhr war ich draußen. Dort gibt es zwei verschiedene Methoden der Knochenmarksentnahme. Die Ärzte haben sich bei mir für die Vollnarkose entschieden." Mittels langer Spritzen wurden ihm anderthalb Liter Knochenmark aus dem Hüftknochen gesogen.
Dreimal sei er angestochen worden. Natürlich habe die Operation auch Auswirkungen gehabt. "Es ist wie ein starker Muskelkater", erläutert Alexander Reißenweber. Eine Nacht blieb er zur Beobachtung im Nürnberger Klinikum. Danach durfte er nach Hause fahren. Für eine Woche wurde er dann krankgeschrieben.
Knochenmark bekam 28-Jähriger Nach der Operation sagte er zu Bekannten, er würde diese Prozedur künftig nicht mehr auf sich nehmen. Aus einem größeren Abstand betrachtet, sieht er die Sache heute allerdings in einem etwas anderen Licht. "Nun würde ich sagen, ich tue es wieder. Wenn man daran denkt, dass man ein Leben retten kann."
Wie er nach der Operation erfuhr, war sein Knochenmark für einen an Leukämie erkrankten 28-jährigen Mann bestimmt.
Außerdem sei es eine interessante Erfahrung gewesen, als Patient hinter die Kulissen dieser lebensrettenden Einrichtung blicken zu können.
Sehr zu seiner Freude erhielt Alexander Reißenweber von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) als Dankeschön einen Präsentkorb. Der Geschäftsführer des Klinikums Coburg, Mario Bahmann, dankte Reißenweber für sein enormes Engagement, das einem Menschen das Leben rettete. Als Dank von Seiten des Klinikums bewilligte er Reißenweber einen Tag Sonderurlaub. Landrat Michael Busch gratulierte Reißenweber und würdigte seinen Einsatz.