Coburger Vogelschießen 2023: Veranstalter reagieren auf heftige Bier-Kritik - "müssen einige Kehlen füllen"
Autor: Erik Jasper
Coburg, Montag, 31. Juli 2023
Am Freitag (28. Juli 2023) fiel der Startschuss für das traditionsreiche Coburger Vogelschießen, welches seine Pforten bis zum 6. August geöffnet hat. Im Netz wurde nun allerdings Kritik an den Veranstaltern laut - inFranken.de hakte nach.
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- "Stimmung total locker": Erste Bilanz positiv
Seit Freitag (28. Juli 2023) läuft das beliebte Coburger Schützenfest, auf dem sich die Besucher und Besucherinnen bis zum kommenden Sonntag, dem 6. August 2023, von zahlreichen Attraktionen unterhalten lassen können. Gleich am Eröffnungswochenende wurde allerdings Kritik an den Veranstaltern laut, die sich auf den neuen Biergarten und eine Verkaufspraktik bezieht.
Coburger Vogelschießen 2023: Besucherin erhält nach Kritik viel Zustimmung - "echt mies"
"Man beachte den überdachten Biergarten", kommentierte eine Nutzerin am Sonntag (30. Juli 2023) mit unverhohlenem Sarkasmus ein von ihr in einer lokalen Facebook-Gruppe gepostetes Bild von ungeöffneten Sonnenschirmen im neuen Biergarten des Coburger Schützenfestes, welcher seit diesem Jahr das Festzelt abgelöst hat. Damit nicht genug, auch die Verkaufspraktiken der Veranstalter stießen der Besucherin offensichtlich sauer auf: "Ach ja, ab 18 Uhr gibts keine Seidla mehr, sondern nur Maß. Das ist echt mies... liebe Coburger Schützengesellschaft." Mit ihrer Kritik ist sie nicht alleine. Unter mehreren Posts in der Gruppe machen viele Besucher und Besucherinnen ihrem Ärger über das fehlende Zelt und das Seidla am Abend Luft.
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Auf Nachfrage von inFranken.de wehrte sich Matthias Klar, Pressesprecher der Coburger Schützengesellschaft, am Montag gegen die Vorwürfe: "Es ist nun mal so, dass unsere Servicekräfte im großen Festbiergarten so einige Kehlen füllen müssen. Nachmittags ist das noch einfach, aber am Abend kann es dort sehr voll werden. Die Regel erspart somit viel Arbeit." Davon abgesehen betont Klar, dass es auf dem Gelände des Schützenfestes noch drei weitere Biergärten gebe, in denen sich die Gäste auch nach 18 Uhr ein Seidla bestellen könnten.
Auch für den Verzicht auf das traditionelle Festzelt zugunsten des großen Biergartens hat der Pressesprecher eine Erklärung: "So ein Bierzelt ist wie eine Festung, da gibt es nur einen Eingang und einen Ausgang. Bei einem offenen Biergarten kann ich Freunde und Bekannte im Vorbeigehen leichter entdecken und ohne irgendeine Barriere zu ihnen gehen. Ehrlicherweise muss man auch einfach sagen, dass die Leute in der Vergangenheit bei gutem Wetter sowieso nur selten im Zelt saßen, nur bei Regen ist es dort so richtig voll gewesen."
Veranstalter verteidigt Neuerung beim Vogelschießen - "da war ich persönlich froh"
Das Eröffnungswochenende habe den 49-jährigen laut Eigenaussage jetzt zusätzlich in seiner Ansicht bestärkt, dass die Veranstalter mit der Umstellung auf einen Biergarten die richtige Entscheidung getroffen haben: "Am Sonntag habe ich im Biergarten zuerst den strahlenden Sonnenschein und dann den Anblick des Mondes genossen. Da war ich persönlich froh, kein Dach über dem Kopf zu haben", so Klar.
Insgesamt könne er persönlich bisher eine durchweg positive Bilanz ziehen: "Das Wetter hat so weit gepasst, von den Besuchern habe ich auch nur Gutes gehört. Die Stimmung ist total locker, der liebe Gott meint es gut mit seinen Coburgern", so der Pressesprecher. Weit weniger nach Plan verlief allerdings der Fassanstich durch Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD), dem bei der Eröffnung des Vogelschießens ein wahrer "Bierfauxpass" unterlief.