Die Sparda-Bank steigerte ihren Marktanteil in der Vestestadt auf 5,6 Prozent. Weiteres Potenzial wird vor allem online gesehen.
Seit 1997 hat die Sparda-Bank Nürnberg eine Filiale in Coburg, und seit zwei Jahren trägt Markus Siller die Verantwortung für die Geschäfte in der Vestestadt. "Und das waren zwei sensationelle Jahre", sagte am Dienstag der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Stefan Schindler bei der Bilanz-Pressekonferenz für 2012. Zum zweiten Mal in Folge sei es dem kleinen Team um den erst 27 Jahre alten Markus Siller gelungen, sich im internen Sparda-Bank-Ranking in die "Top 3" zu schieben. Bei vielen Kennzahlen liege die Coburger Filiale deutlich über dem Sparda-Bank-Mittelwert. Auch beim Marktanteil macht man in Coburg langsam, aber stetig Boden gut: Rangierte man 2010 noch bei 4,8 Prozent, so sind es laut Schindler mittlerweile 5,6 Prozent.
Selbst wenn die Sparda-Bank in anderen Regionen längst zweistellige Marktanteile habe, sei dies "eine ordentliche Leistung" und ein "schöner Zulauf".
Beim Girokontenbestand ist es 2012 gelungen, in Coburg die 4000er Marke zu knacken; der Anstieg von 3936 auf 4205 bedeutet ein Wachstum um knapp sieben Prozent. Besonders gut hat sich zudem das Geschäft mit der Baufinanzierung entwickelt: Beim Neugeschäft konnte ein Plus von 36,4 Prozent verzeichnet werden. Das Volumen der neu ausgereichten Baufinanzierungskredite belief sich auf 11,4 Millionen Euro (2011: 8,4 Millionen Euro). Im Privatkreditgeschäft steht für 2012 ein Zuwachs um 18,2 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 1,5 Millionen Euro zu Buche.
Beim Kundenvolumen, also der Summe aus Passiveinlagen und Kreditgeschäft, nähert sich die Sparda-Bank in Coburg der 100-Millionen-Euro-Grenze; 2012 steigerte man sich bereits von 84,3 auf 91,3 Millionen Euro.
Und wie will die Sparda-Bank ihren Wachstumskurs fortsetzen? Stefan Schindler beschreibt sein Institut als "Direktbank mit Filialen". Will heißen: Man könne oft annähernd so gute Konditionen anbieten wie eine klassische Direktbank; wenn ein Kunde jedoch nicht alles übers Internet regeln wolle, könne er auch stets in eine der Filialen kommen und persönlich beraten werden. Selbstverständlich verfüge man über deutlich weniger Filialen als etwa die anderen Regionalbanken - doch genau dank dieses Umstands könne man wiederum die guten Konditionen bieten.
Denn, so Schindler ganz ehrlich: "Filialen bedeuten Kosten." Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende betonte aber auch: "Die Filialen bleiben wichtig - aber die Bedeutung des medialen Vertriebs steigt weiter."
Bereits heute würden 25 Prozent aller Privatkredite der Sparda-Bank komplett online abgeschlossen - Tendenz stark steigend. Für noch nicht einmal mehr jede dritte Überweisung werde noch ein Papierbeleg verwendet. Und ein Kasse für Barauszahlungen hat es in der Filiale in der Mohrenstraße sowieso noch nie gegeben. "Wir wollen im Internet weiter wachsen", erklärte Schindler und verwies auf das "Marktpotenzial", das er in der Kombination aus Online-Angeboten und einem zumindest kleinen Filialnetz sieht.
Hintergrund Sparda-Bank Bundesweit gibt es 22 Sparda-Banken, davon vier in Bayern.
Die Sparda-Bank Nürnberg unterhält 22 Geschäftsstellen in Nordbayern, darunter die in der Coburger Mohrenstraße.
Filiale Coburg In der Mohrenstraße sind drei Vollzeit-Mitarbeiter tätig, eine Teilzeitkraft sowie zwei Auszubildende. Filialleiter Markus Siller ist zudem noch verantwortlich für die Geschäftsstelle in Lichtenfels.