Coburger Berufsschüler mit Courage gegen Ausgrenzung

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Manuel Selg und Timo Knauer (von links) beim Rap "Sage nein". Fotos: Helke Renner
Manuel Selg und Timo Knauer (von links) beim Rap "Sage nein". Fotos: Helke Renner
Sie freuen sich über den Titel, den die Berufsschule seit gestern offiziell tragen darf (von links): Schulleiterin Saskia Kaller, Mareike Arbeiter, Eduard Zifle, Denise Koppmann, Julia Sack vom Bezirksjugendring und Thomas Calmonte von Obo.
Sie freuen sich über den Titel, den die Berufsschule seit gestern offiziell tragen darf (von links): Schulleiterin Saskia Kaller, Mareike Arbeiter, Eduard Zifle, Denise Koppmann, Julia Sack vom Bezirksjugendring und Thomas Calmonte von Obo.
 

Die Schüler des Privaten Berufsschulzentrums in Coburg sind entschlossen und sagen Nein zu jeglicher Art von Diskriminierung. Die zukünftigen Pädagogen und Altenpfleger haben sich damit die Bezeichnung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" verdient.

Salibonani ist das afrikanischen Wort für "Guten Morgen". Nicht von ungefähr eröffnen die Schülerinnen des Unterkurses der Fachakademie damit ihre Veranstaltung. Das private Berufsschulzentrum Coburg darf sich "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" nennen. Und das wurde am Freitag gefeiert. Auf das Begrüßungsritual folgt eine Geschichte über Toleranz gegenüber anderen Kulturen. "Wir haben uns mit dem Thema unter anderem beschäftigt, weil wir diese Werte später auch den Kindern vermitteln wollen", erläutert Vanessa Müller.

Und Mareike Arbeiter stellt die Frage, was das denn eigentlich ist: Courage. "Wir haben uns unsere eigene Definition gemacht. Es geht darum, nicht wegzuschauen, sondern einzugreifen, wenn jemand angegriffen wird." Die Opfer von Gewalt sollten nicht auch noch gefilmt und in soziale Netzwerke gestellt werden.
"Rassismus und Mobbing ist leider noch ein Thema an Schulen."

Als Paten haben die Schülerinnen und Schüler sich die Offene Behindertenarbeit Oberfranken (Obo) gewählt.

Obo übernimmt Patenschaft

Thomas Calmonte ist als Vertreter der Obo gekommen. "Das ist eine pfiffige Idee, uns zu Paten zu machen", sagt er und bietet auch gleich gemeinsame Projekte an - zum Beispiel eines mit Zeitzeugen des Naziterrors gegen alles, was andersartig war. Aber es müsse auch darüber gesprochen werden, was überhaupt unter Behinderung zu verstehen ist. "Es ist wichtig, sich zu begegnen und miteinander zu reden."

Dass die Paten von der Offenen Behindertenarbeit schon eine Veranstaltung anbieten, macht es für die Schülerinnen und Schüler leichter, den Titel zu verteidigen. "Einmal im Jahr gilt es, ein Projekt zum Thema Diskriminierung zu realisieren", kündigt Schulleiterin Saskia Kaller an. Sie erinnert daran, dass die Bezeichnung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" auch eine Herausforderung ist. "Sie verpflichtet dazu, sich offen mit Rassismus und Ausgrenzung ausei nanderzusetzen und couragiert die Probleme zu beseitigen."

Oder das Thema Inklusion. "Dabei geht es doch darum, dass jeder Mensch sich gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen beteiligen kann", stellt Saskia Kaller fest.

Die Theatergruppe des Berufsbildungszentrums unter der Leitung von Timo Knauer hatte ein kurzes Stück vorbereitet, in dem die Akteure sich deutlich gegen rechte Parolen und Neonazis aussprechen. Mit dem Rap "Sage nein" unterstreichen sie ihr Anliegen.

Schließlich überreicht Julia Sack vom Bezirksjugendring das Schild, das zukünftig im Schulgebäude hängen wird. Es gibt einen musikalischen und getanzten Abschied und ein internationales Büfett.