Coburger Amerika-Radler wieder zu dritt auf Tour

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Interview für das Lokalradio von Knoxville, Basti und Albert werden in den USA immer bekannter. Fotos: privat
Interview für das Lokalradio von Knoxville, Basti und Albert werden in den USA immer bekannter. Fotos: privat
Simon Parker ist von China nach London unterwegs - zurzeit quer durch die USA.
Simon Parker ist von China nach London unterwegs - zurzeit quer durch die USA.
 

Die "coast2coast"-Radler aus dem Coburger Land haben einen neuen Weggefährten. Der BBC-Reporter ist unterwegs von China nach London.

Mit Iowa haben die "coast2coast"-Radler "Bergschlange" Basti und "Stahlwade" Albert den siebten US-Bundesstaat ihrer Tour erreicht - und einen neuen Gefährten gefunden, nachdem "Wüstenfuchs" Flo sie in Denver verlassen hatte.
Am Dienstag , 17. Mai, schlagen sie in Griswold, Iowa, an einem Fischersee ihre Zelte auf. Am nächsten Morgen starten sie bei besten Bedingungen. Es hat um die 20 Grad und es weht fast kein Wind. Das Gelände ist hügelig, aber nicht extrem. Ein "roter Punkt" in der Ferne vor ihnen entpuppt sich beim Näherkommen als anderer Radfahrer. Simon Parker ist offensichtlich noch verrückter als die beiden Deutschen. Der Engländer ist ebenfalls unterwegs quer durch die USA. Doch für ihn ist die "coast2coast" Tour per Fahrrad nur ein Abschnitt seiner gesamten Reise.
Als Journalist für die BBC und den Daily Telegraph reist er ohne modernen Antrieb von China nach London - in 130 Tagen.


Start mit dem Segler

Sein Trip begann auf See. Er segelte von Guangzhou nach Seattle. Jetzt radelt er von dort nach New York und segelt von da über den Atlantik um, wie er hofft, pünktlich und hoch zu Drahtesel in London anzukommen.
Als die beiden Deutschen ihn kennenlernen, stellt sich heraus, dass sie in Winterset den selben Gastgeber für ihre Übernachtung haben. So kommen sie zu dritt bei Rich an, der selbst schon mal die Radtour von Küste zu Küste gemacht hat. Inzwischen ist er krank, radelt aber immer noch viel. Nach Spaghetti, Salat und Pudding gibt es ein paar Bier und allerhand zu erzählen. Über den Highway 92 geht es am nächsten Morgen zu dritt Richtung Knoxville. Am Abend kommen sie in der Geburtsstadt von John Wayne an und werden direkt vor dem Supermarkt auf ihre Räder angesprochen. Ihre Geschichte führt zum Angebot, im Garten von Dave zu campieren. Der füttert die Radler mit Burgern und nimmt sie mit zum Fußballspiel der Knoxville Panthers gegen Oskaloosa, das Knoxville leider in letzter Minute 0:1 verliert.
Freitag, 20. Mai, 7 Uhr: Die drei werden geweckt, weil ein Reporter des lokalen Radiosenders da ist. Er unterhält sich erst mit Simon Parker, dann interviewt er die beiden Deutschen, die in ihren Internet-Blog notieren: "Gar nicht so leicht, halbwegs flüssig und auf den Punkt in einer fremden Sprache zu erzählen."


Brauerei statt Amish

Nach der Verzögerung durch den Medientermin ist das Städtchen Kolona das Ziel für diesen Tag. Dort soll es eine größere Amish-Gemeinde geben, die alle drei gern sehen würden. Unterwegs bekommen sie eine SMS von dem Reporter, der sie am Morgen interviewt hat. Er hat zwar kein Quartier bei den Amish aufgetrieben, aber dafür bei einem Brauereibesitzer. Es stellt sich heraus, dass sowohl der Gastgeber als auch seine Frau taubstumm sind. Die Jungs notieren: "Die Kommunikation klappt trotzdem, weil sie echte Profis im Lippenlesen sind."
Das Bier aus der erst 2012 gegründeten Brauerei kann sich nach dem Urteil der beiden Franken mit deutscher Qualität messen.
Als es dazu auch noch XXL-Burger gibt, sind alle drei im siebten Himmel und tanken Kraft für die nächsten Meilen und Abenteuer, die sie allen Interessierten dann in ihrem Blog mitteilen werden - vor allem ihrem Freund "Wüstenfuchs" Flo, der sie in Denver verlassen musste.