Spendenaktion in Coburg
Deshalb wandte sich die junge Frau ans Coburger Tageblatt und erzählte die Geschichte. Verbunden mit einem Spendenaufruf kamen 500 Euro für Ruxandra zusammen.
Doch Adina Iercescu ging es nicht allein um die finanzielle Unterstützung. Sie recherchierte für die Familie im Internet und suchte nach Lösungen. Viele Kinder aus Rumänien, die von einem solchen Schicksal betroffen sind, fahren nach Italien. Die Klinik San Matteo in Pavia ist ein Referenzzentrum auf internationaler Ebene für die Transplantation von Stammzellen. "Die Kosten belaufen sich dort auf 150.000 Euro und es reicht eine Anzahlung," wusste die Oberärztin.
Der Weg nach Italien
Die Weichen waren gestellt. Jetzt musste sich die Familie durchringen, den Weg nach Italien einzuschlagen. Im Juni 2017 war es soweit. Ruxandra konnte verlegt werden und das Krankenhaus Bambino Gesu in Rom nahm die Eineinhalbjährige auf.
Nach eingehenden Untersuchungen stand fest: Ruxandra braucht keine Stammzellentransplantation, es reichte eine erneute Chemotherapie. Die Kosten von 80.000 Euro konnten dank der Spenden getragen werden.
Nach Frankreich ausgewandert
Bis Januar 2018 musste Ruxandra in der Klinik bleiben. Nach einem kurzen Aufenthalt daheim in Rumänien entschied sich die Familie schließlich im Sommer vergangenen Jahres nach Frankreich auszuwandern, wo der Vater als Zahnarzt arbeitet. "Dort ist die medizinische Versorgung und Weiterbehandlung gesichert", weiß Adina Iercescu.
Erst nach fünf Jahren könne man sicher sagen, dass Ruxandra geheilt sei. "Im Moment geht es ihr soweit gut", schreibt uns die Coburger Ärztin in ihrem Neujahrsgruß. Ruxandra habe eine komplette Remision bis jetzt, also keine Krebszellen mehr. Sie bekomme ambulant noch sechs Monate lang Chemotherapie und gehe regelmäßig zu Kontrollen.
Traurige Realität
Die Geschichte der kleinen Ruxandra darf also auf ein Happy End hoffen. "Doch für viele Kinder mit diesem Krankheitsbild stehen die Chancen auf Heilung in Rumänien sehr schlecht", sagt die Coburger Ärztin traurig.
Seit zwei Jahren begleitet sie nicht nur die Familie Bogdan, sondern hat auch Kontakt zu anderen betroffenen Eltern. "Es ist dramatisch. So krass hätte ich mir die Situation nicht vorgestellt", bilanziert Adina Iercescu. Die Überlebenschacnen in Rumänien gingen gegen Null, meint sie.
Doch es sei nicht allein das Geld, das für eine Behandlung im Ausland oft fehlt. "Der Wille und die Überzeugung zählt", ist die Ärztin überzeugt. Deshalb versucht sie auch durch den persönlichen Kontakt zu den Eltern Ängste und Hürden abzubauen. "Ich möchte aufklären und helfen.
Denn manchmal genügt auch schon eine Anzahlung, um behandelt zu werden." Die Klinik in Italien, die zum Vatikan gehöre, sei eine der besten auf dem Gebiet der Behandlung von Kindern mit Leukämie. Und mit Adina Iercescu hat sie eine große Fürsprecherin gefunden.