Coburg: Regiomed schließt Seniorenheim - Angehörige erhalten "unerfreulichen" Brief
Autor: Daniel Krüger
Coburg, Montag, 05. Dezember 2022
Die Regiomed-Kliniken haben die Schließung eines Seniorenheims in Coburg bestätigt. Zuvor hatten Angehörige einen Brief erhalten.
- Coburg: Regiomed verkündet Schließung von Seniorenheim
- "Unerfreuliches Thema": Angehörige bekommen Brief
- "Schmerzhaft, aber notwendig": Neue Bereichsleitung trifft Entscheidung
- Das passiert nach der Schließung mit den Beschäftigten
Die Regiomed-Kliniken werden ihr Seniorenzentrum "Bertelsdorfer Höhe" in Coburg zum 30. Juni 2023 schließen. Die kommunalen Gremien müssten dem aber noch zustimmen, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage von inFranken.de. Am Freitag (2. Dezember 2022) hatten Angehörige einen Brief erhalten, in welchem sie zu dem "unerfreulichen Thema" informiert wurden, wie es in dem Schreiben heißt. Die Regiomed-Sprecherin äußert sich nun zu den Hintergründen der "schmerzhaften, aber notwendigen Entscheidung".
"Vielzahl von Einflussfaktoren": Regiomed äußert sich zu Seniorenheim-Schließung in Coburg
"Aufgrund einer Vielzahl von Einflussfaktoren ist es für uns als Träger nicht mehr möglich, den Betrieb Ihres Seniorenzentrums 'Bertelsdorfer Höhe' langfristig sicherzustellen", heißt es in dem Brief. "Im Wesentlichen handelt es sich um eine komplexe Gemengelage aus Fachkräftemangel, wirtschaftlichen Zwängen, unter anderem durch steigende Kosten bei ungünstigen Belegungsquoten, aber auch notwendige Investitionen spielen eine Rolle", erläutert die Sprecherin.
Video:
Die am 1. Juni 2022 neu eingesetzte Bereichsleitung Pflege bei Regiomed, Christina Landgraf, hatte unter anderem angekündigt, die Strukturen der Wohn- und Senioreneinrichtungen "effizienter" zu gestalten. "Der Handlungsbedarf hat sich vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der suboptimalen Belegungszahlen bereits über einen längeren Zeitraum abgezeichnet. Frau Landgraf hat die schmerzhafte, aber notwendige Entscheidung in enger Abstimmung mit dem Geschäftsführer und den Gremien getroffen", erklärt die Sprecherin. Diese sei "in den letzten Monaten gereift".
Man wolle die "Bewohner und ihre Angehörigen bei der Suche nach alternativen Plätzen" unterstützen und prüfe dabei "natürlich auch freie Kapazitäten in unseren bestehenden Einrichtungen", heißt es. Derzeit laufe dazu die Abfrage in den Regiomed-Seniorenzentren in Sonneberg, Eisfeld und Hildburghausen. "Wir unterstützen aber auch bei der Suche nach Alternativplätzen außerhalb des Regiomed-Verbundes. Hierzu stehen wir auch mit der Stadt Coburg und der Heimaufsicht in Kontakt", so die Sprecherin.
So soll es mit den Beschäftigten in der "Bertelsdorfer Höhe" weitergehen
Betroffen seien (Stand 01. Januar 2023) circa 70 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie sechs Auszubildende. Wie geht es mit ihnen weiter? "Wir sind bestrebt, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Auszubildenden einen alternativen Arbeitsplatz im Regiomed-Verbund anzubieten", so die Sprecherin.
"Betroffen sind ebenfalls Mitarbeiter der Service GmbH, die voraussichtlich an anderen Standorten der Service GmbH, wie beispielsweise am Klinikum in Coburg eingesetzt werden", so die Sprecherin. Regiomed sei "als kommunaler Klinikverbund zum sorgfältigen Umgang mit seinen Haushaltsmitteln angehalten".