Coburger FDP-Stadträte fordern Vignette für Fahrräder - das steckt dahinter

In Coburg haben sich die beiden FDP-Stadträte Hans-Heinrich Eidt und Michael Zimmermann für die Einführung einer Fahrrad-Vignette ausgesprochen. Die Kommunalpolitiker wandten sich mit einem entsprechenden Antrag Ende März an Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) und ihre Stadtratskolleginnen und -kollegen. "Der Stadtrat möge die Einführung einer Fahrrad-Vignette für die Stadt Coburg beschließen", erklärten Eidt und Zimmermann.
In ihrer Begründung führten die zwei Liberalen aus, dass sich die FDP Coburg Stadt "ohne Wenn und Aber" zur Förderung des Fahrradverkehrs in Coburg bekenne. Diesbezüglich gebe es bereits "sehr erfreuliche Entwicklungen", insbesondere die Zunahme der E-Bike-Nutzer auch im Berufsverkehr. "Die Infrastruktur wurde allseits als verbesserungsbedürftig erkannt", schreiben die Stadträte der FDP in ihrem Antrag. Hierzu werde die Umsetzung des bereits diskutierten Fahrradwegekonzepts notwendig. "Diese zügige Umsetzung wird erhebliche finanzielle Mittel in Anspruch nehmen. Man bedenke nur die ins Gespräch gebrachten zwei Fahrradbrücken über die Bahngleise."
Coburger FDP-Stadträte plädieren für Vignette für Fahrräder - jährlicher Betrag "von zunächst etwa 10 Euro"
Um diese finanziellen Belastungen zu erleichtern, schlagen Eidt und Zimmermann die Einführung einer Fahrrad-Vignette für das Stadtgebiet Coburg vor. "Wir stellen uns einen jährlichen Betrag von zunächst etwa 10 Euro vor", erläutern sie. "Die nummerierte Vignette sollte ein ansprechendes Design haben und sich so am Rahmen befestigen lassen, dass sie die Optik des Rades nicht stört, ähnlich den Plaketten der Fahrradgeschäfte."
Die FDP-Stadträte halten die genannte Geldsumme laut eigener Aussage "für eine angemessene Kostenbeteiligung" - insbesondere für die Radfahrer, die "nicht selten bis zu 8000 Euro" für ihr E-Bike bezahlten. "Angesichts des allgemeinen erfreulichen Trends zur Fahrradnutzung werden sich die Fahrradfahrer sicher gerne an den Kosten der Infrastruktur beteiligen", zeigen sich die Kommunalpolitiker zuversichtlich. "Vereinzelte Kontrollen durch das Ordnungsamt sollten erfolgen."
Gleichzeitig erwarten die Coburger Liberalen damit auch einen Beitrag zur Verkehrssicherheit. "Leider sind einzelne Fahrradfahrer nicht bereit, sich an die geltenden Verkehrsregeln zu halten", monieren die Stadträte. Sehr oft gefährdeten sie sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer auch dadurch, dass sie nachts ohne ordnungsgemäße Beleuchtung am Verkehr teilnähmen. Durch die Vignette werde es nach Eidts und Zimmermanns Auffassung eher möglich, solche Verkehrsverstöße zu unterbinden.
"Für die Stadtverwaltung ergibt sich daraus auch der Ansporn, die Fahrradinfrastruktur zügig zu verbessern", konstatieren die FDP-Politiker, "wenn sich der Bürger an diesen Maßnahmen auch finanziell beteiligt."