Coburg: "Erschreckende Zahlen" - Große Corona-Sorgen bei Regiomed in Coburg
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Dienstag, 15. März 2022
Die Impfquote ist zumindest in den bayerischen Einrichtungen des Gesundheitsverbunds Regiomed zuletzt noch einmal kräftig gestiegen. Trotzdem gibt es am Standort Coburg aktuell große Sorgen - sowohl beim Personal als auch bei den Patienten.
Rund 2000 Mitarbeiter*innen umfasst die gesamte Belegschaft am Regiomed-Standort Coburg. "Und wir brauchen jeden Einzelnen", betonte Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke bei einem Gespräch am Montag (14. März 2022). Um so mehr stelle es eine große Belastung dar, dass es derzeit einen sehr hohen Krankenstand gibt: Am Montag war ein Ausfall von 113 Mitarbeitende aus dem Bereich der Pflege zu beklagen sowie von 16 Mitarbeitenden aus dem ärztlichen Dienst. "Das hatten wir so noch nie", betonte Schmidtke.
Auch Georg Breuer, der Ärztliche Direktor am Klinikum Coburg, sprach von "erschreckenden Zahlen". Etwa 90 der erkrankten Mitarbeiter*innen haben Corona. Das sind also auf die Gesamtzahl der Mitarbeiter gerechnet immerhin knapp 5 Prozent.
Viele Krankheitsfälle, aber hohe Impfquote bei Regiomed
Eine andere Zahl stimmt Alexander Schmidtke etwas hoffnungsvoller: Die Impfquote am Regiomed-Standort Coburg sei zuletzt noch einmal kräftig gestiegen. In einigen Medizinischen Versorgungszentren liege sie mittlerweile sogar bei 100 Prozent; am Coburger Klinikum liege sie bei gut über 90 Prozent.
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Deshalb treibt das Thema Impfpflicht den Hauptgeschäftsführer aktuell auch deutlich weniger um, als er das vor einem Monat vielleicht noch gedacht hätte. Das liegt zum einen daran, dass sich die bayerische Regierung für ein eher zurückhaltendes, weil schrittweises Vorgehen beim Umsetzen der Impfpflicht für Mitarbeitende in Pflegeeinrichtungen entschieden hat.
Zum anderen bereiten die aktuellen Corona-Zahlen Alexander Schmidtke eben sehr viel größere Sorgen. An diesem Montag wurden in den Regiomed-Einrichtungen insgesamt 125 Corona-Patienten behandelt. "Die Zahlen steigen extrem an", so Schmidtke. Zum Vergleich: Mitte Januar wurden insgesamt gerade mal 25 Corona-Patienten gezählt.
Viele Patienten auf der Intensivstation
Von den 125 aktuellen Corona-Patienten müssen sechs auf der Intensivstation behandelt werden, drei von ihnen müssen beatmet werden. Zwei der Intensivpatienten sind geimpft, das Durchschnittsalter der Intensivpatienten liegt bei 64 Jahren.
- Zehn der Corona-Patienten liegen auf der Überwachungsstation (davon sind fünf geimpft; das Durchschnittsalter beträgt 74 Jahre).
- 109 der Corona-Patienten liegen auf Normalstation (davon sind 75 Prozent geimpft; das Durchschnittsalter beträgt 76 Jahre).
- Die aktuellen Zahlen (Stand vom Montag) rein fürs Klinikum Coburg: vier Corona-Patienten auf der Intensivpatienten in Coburg, 43 Corona-Patienten auf Normalstation