Coburg einmal ganz klein

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Kiril Stoganov kniet im Modell "Coburg in Miniatur". Die Ausstellung ist ab 26. Februar im Naturkundemuseum zu sehen. Foto: sem
Landestheater und Schlossplatz
 
Echter Sandstein wird verwendet. Über 5000 Steine wurden bisher verbaut.
 
Ralf Schneider sägt die Sandsteine zu.
 
Kiril Stoganov kümmert sich um das Bürglaßschlösschen..
 
... und Markus Weißenborn an einem Turm von Schloss Ehrenburg, das erst im Herbst fertig wird.
 
Bürglaßschlösschen im Vordergrund, das Landestheater im Hintergrund.
 
Die Arkaden im Nachbau
 
 
Kleine, gegossene Friese
 
Andreas Seubert an der Ehrenburg
 
Ein kleines Fahrrad,...
 
...das dann hinter dem Landestheater steht.
 
Cornelia Eisentraud (links) dreht die Bäume aus Draht.
 
Ein Blick in einen Raum der Werkstatt.
 
Hinter dem Theater und...
 
... vor dem Landestheaters.
 
Viel Liebe zum...
 
... Detail, auch...
 
... auf dem Schlossplatz.
 
 
 

Langzeitarbeitslose Menschen bilden Coburg nach. Damit soll ihnen der berufliche Wiedereinstieg ermöglicht werden. Im Naturkundemuseum ist das Modell ab 26. Februar, zu sehen.

Die Sonne scheint auf den Schlossplatz - doch kein Mensch ist zu sehen. Außer ein Riese, der den Schotterweg zwischen Arkaden und Landestheater mit einem Spachtel sanft ebnet. Der Riese trägt Hausschuhe und heißt Kiril Stoganov. Der 61-Jährige ist für die Grünflächen und den Schlossplatz zuständig. Die Bäumchen im Hofgarten hat er auch gepflanzt oder besser angeklebt. Alles en detail.

Es ist eine Modelllandschaft im Maßstab 1:25, auf dem der Riese mit Hut kniet. Hier im Naturkundemuseum wird am Sonntag die Sonderausstellung "Coburg in Miniatur" eröffnet. Ein Projekt des Jobcenters Coburg und der Coburger Geschäftsstelle des Berufsförderungswerkes Nürnberg, das Langzeitarbeitslose in neue soziale Strukturen integrieren - und in Arbeit bringen will. Das haben bisher elf Teilnehmer geschafft.

Kiril Stoganov, der seit gut fünf Jahren ohne Job ist, macht die Arbeit am Modell Freude. Früher hat er in Bulgarien auf dem Bau gearbeitet hat. Es sei so schön ruhig im Museum, sagt er, deswegen sei er gerne hier.
Stoganov ist einer von 70 Teilnehmern, die bisher am Projekt beteiligt waren. In der Werkstatt in Dörfles-Esbach wurden seit eineinhalb Jahren Pläne entworfen, Fotos vom Original übertragen, Sandsteine geschliffen und Mauern hochgezogen. Alles mit Materialien, die auch bei einem richtigen Bau zum Einsatz kommen. "Das, was die Menschen in klein lernen, soll auch möglichst ins Große übertragbar sein", sagt Anja Boller vom Berufsförderungswerk. Elemente wie Geländer oder Mini-Fahrräder werden aus Kupferdraht gelötet. Nichts anderes machen Elektriker. Und auch die Maße müssen stimmen.

Andreas Seubert legt die Wasserwaage an, befestigt die Friese an der Außenfassade der Mini-Ehrenburg. Danach kann er Sandsteine auf die Mauern, die aus fünf Zentimeter starken Ytongsteinen gebaut sind, kleben. Der kräftige Mann war früher Maurer, deshalb ist das sein Job. Er baut an der Ehrenburg, die ab Herbst zu sehen sein wird.

Ralf Schneider schneidet die Steine zurecht. Der 43-Jährige war früher Schlosser: "Ich habe Treppen gebaut" - damit kennt er sich aus - jetzt hat er die Treppen an den Arkaden angefertigt - aus Sandstein. Ein völlig neues Material für ihn, aber eins, das ihm liegt: "Mit Holz arbeite ich nicht so gerne", sagt er. Im Raum nebenan sitzen 20 weitere Frauen und Männer, die Bäumchen aus Draht drehen, die Fensterchen mit Holzsprossen versehen und die Friese gießen.

Kiril Stoganov verteilt derweil weiter Sand im Museum. Gut 200 Kilogramm hat er bereits gebraucht. Am Sonntag will er da sein, wenn Eröffnung ist. Er freut sich darauf.