Coburg: Diakonie schließt Wohnheim zum Jahresbeginn - "notwendig und ausweichlich"
Autor: Daniel Krüger
Coburg, Mittwoch, 21. Dezember 2022
Die Diakonie hat angekündigt, in Coburg eine ihrer Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zum Jahresbeginn zu schließen. Vorstand Bernd Baucks erklärt, man habe keine andere Wahl.
Die Diakonie Coburg wird das Wohnheim für Menschen mit Behinderung in der Kantstraße in Coburg zum Jahresbeginn aufgeben. Das teilt Vorstand Bernd Baucks in einer aktuellen Pressemitteilung mit. Die Entscheidung sei "aus mehreren Gründen notwendig und unausweichlich geworden", heißt es.
Das Wohnheim stehe seit 1981 unter der Trägerschaft des Diakonischen Werks in Coburg. Das Gebäude aus dem Jahre 1966 bestehe aus zwei ehemaligen, umgebauten Einfamilienhäusern. Es sei von der Wefa (gemeinnützige Werkstätten für angepasste Arbeit) mit Zuschüssen der Aktion Sorgenkind (heute Aktion Mensch) gekauft worden. Insgesamt gebe es in der Einrichtung 18 Plätze in zwei Häusern, aktuell lebten 15 Menschen hier, so Baucks.
Diakonie-Wohnheim in Coburg schließt - so geht es mit Beschäftigten und Bewohnern weiter
Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sei das Haus beliebt, so der Diakonie-Vorstand. "Mit seiner Lage in Falkenegg, in unmittelbarer Nähe zu einem Naherholungsgebiet, zwei Gastwirtschaften und nahegelegenen Einkaufsmöglichkeiten und dem Stadtbusanschluss konnten sie von der guten Lage profitieren", erläutert er.
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Allerdings sei das Gebäude mittlerweile "sehr in die Jahre gekommen und dem Diakonischen Werk fehlen die notwendigen Mittel, um die jetzt notwendigen Sanierungen umsetzen zu können". Der Personalmangel führe überdies dazu, "dass der Betrieb von drei Wohnheimen immer schwieriger wird", heißt es.
Daher hätten sich die Bewohner und Bewohnerinnen "einverstanden erklärt, von den Angeboten, in die anderen Wohnheime in Seßlach und Neustadt umzuziehen, Gebrauch zu machen", heißt es. Auch den Mitarbeitenden könnten Arbeitsplätze im Diakonischen Werk beziehungsweise den anderen Wohnheimen angeboten werden, so Baucks zur Wohnheim-Schließung in Coburg.
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