Druckartikel: Circus Krone gastiert in Coburg mit neuer Show und wahren "Stars der Manege"

Circus Krone gastiert in Coburg mit neuer Show und wahren "Stars der Manege"


Autor: Johannes Höllein

Coburg, Freitag, 28. Oktober 2022

Vom 2. bis 6. November gibt der Circus Krone zum Abschluss der Sommersaison täglich zwei Vorstellungen auf dem Coburger Anger und lässt hier sein Programm "Mandana" wieder aufleben. Der Direktor weicht auch kritischen Fragen zum Thema Tierschutz nicht aus.
Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren: Auf dem Coburger Ketschenanger wird das große Zelt für die Vorstellungen des Circus Krone aufgebaut.


Der Circus Krone zu Füßen der "Fränkischen Krone":  Es ist sozusagen der krönende Abschluss einer kurzen Sommertournee, die das traditionsreiche Zirkusunternehmen über Hamburg, Hannover und Apolda nun nach Coburg führt.

Die Presslufthämmer lärmen unablässig während des Pressegesprächs auf dem Ketschenanger, wo die Zeltstadt des Circus Krone in den kommenden Tagen eine Heimat findet. Direktor Martin Lacey, der den Zirkus seit fünf Jahren gemeinsam mit seiner Frau, Jana Mandana Lacey-Krone, leitet, schreit gegen den Krach an und erklärt, was die 30 Männer hinter ihm treiben.

Circus Krone gastiert in Coburg: Vorbereitungen laufen bereits

Grund für den Lärm sind rund 300 Nägel, die die Arbeiter im Asphalt des Großparkplatzes versenken – jeder für sich 1,20 Meter lang, alle zusammen acht Tonnen schwer. Sie bilden gemeinsam mit vier jeweils 22 Meter hohen Hauptmasten den Anker für das größte reisende Zirkuszelt der Welt, in dem vom 2. bis 6. November pro Vorstellung bis zu 3000 Menschen Platz finden sollen.

Video:




Der Bautrupp bildet die Vorhut für die große Zirkusfamilie, die mit Sack und Pack am Montag (31. Oktober 2022) von Apolda nach Coburg umzieht, um sich für das Gastspiel auf dem Anger vorzubereiten. Bis dahin soll so viel wie möglich aufgebaut sein, darunter auch die Stallungen für die Tiere – Löwen, Tiger, Pferde, Elefanten, Zebras, Kamele und weitere –, die zusammen mit den mehr als 150 Zirkusleuten reisen.

Und obwohl der Circus Krone in seiner nahezu 120-jährigen Geschichte durch ein TV-Format groß und bekannt geworden ist, bei dem sich Prominente in verschiedenen Zirkusdisziplinen ausprobieren dürfen, sind eben diese Tiere laut Lacey die wahren "Stars in der Manege". In der Neuauflage der Erfolgsproduktion "Mandana – Circuskunst neu geträumt", die in Coburg zur Aufführung kommt, übernehmen die Tiere zentrale Rollen: Sie entführen die Zuschauer zusammen mit 33 Artisten aus aller Welt und spektakulären Darbietungen für zweieinhalb Stunden in ein modernes Märchen. Erzählt wird eine Geschichte von der Liebe einer Pferde-Prinzessin zu ihrem Löwenmann, eine nostalgische Reise in die Welt des Zirkus, bei der sich das große Zelt in einen goldenen Palast der 1920er-Jahre verwandelt.

Aber: Wilde Tiere im Zirkus sorgen seit Jahren für Diskussionen. Artgerechte Haltung, Unterdrückung und Gewalt in der Dressur sind Themen, die immer wieder aufs Tapet kommen. Auch in Coburg soll es am 5. und 6. November Mahnwachen gegen die Ausbeutung von Tieren geben. Martin Lacey will solche Vorwürfe nicht unkommentiert lassen und zieht eine Grenze zwischen Tierschützern und Tierrechtlern. Letztere und ihre zum Teil extremen Positionen könne er nicht verstehen.

Zirkusdirektor betont: Tierschutz hat Priorität

Tierschutz wiederum sei für den Circus Krone jedoch ein großes Thema. "Unseren Tieren geht es gut, da bin ich mir tausendprozentig sicher", sagt der Zirkusdirektor und verweist auf Kontrollen durch Polizei, Gesundheits- und Veterinäramt an jedem Spielort. "Wir lieben unsere Tiere, sie sind ja auch Kollegen, Freunde und Familie", betont der Chef, der selbst mit 18 Raubkatzen arbeitet und beim Internationalen Circus-Festival von Monte-Carlo schon mehrfach ausgezeichnet wurde. "Solche Erfolge sind nur möglich, wenn sich die Tiere wohlfühlen und die Chemie stimmt", sagt er voller Überzeugung.

Der Zirkus reise als einziger in Deutschland mit doppelten Stallungen, sodass die Tiere nach einer Fahrt sofort Quartier beziehen können und nicht in den Transportwagen warten müssen, bis der Stall an alter Stelle ab- und am neuen Platz wieder aufgebaut wurde. Kein Tier werde hier geschlagen, gescheucht oder gequält. Zahlreiche Pfleger kümmern sich um die Belange der Tiere, sorgen dafür, dass sie genug Platz haben und Fall der Fälle medizinisch versorgt werden.

Und nach dem Karriereende verbringen die Tiere, die schon im Zirkus geboren wurden und von Beginn an mit Menschen vertraut sind, ihren Lebensabend in einem Gestüt des Circus Krone. "Wir haben nichts zu verbergen und beantworten alle Fragen", versichert Lacey, der alle Besucher einlädt, sich in den Pausen und nach den Vorstellungen selbst ein Bild von der Tierhaltung in seinem Betrieb zu machen.

Hier gibt es Karten für die Vorstellungen

Die Vorstellungen in Coburg finden von Mittwoch (2. November) bis Samstag (5. November) jeweils um 15.30 und 19.30 Uhr statt, und am Sonntag, 6. November, um 14 und 18 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf unter www.circus-krone.de, bei www.eventim.de oder ab etwa 90 Minuten vor jeder Vorstellung direkt an der Zirkuskasse. Ist der letzte Vorhang gefallen, packt der Circus Krone über Nacht zusammen und macht sich auf den Weg nach München, um im Krone-Bau sein Winterquartier aufzuschlagen.

Mehr aktuelle Termine in Coburg: Jahrmarktsaison endet mit Martinimarkt - zahlreiche Händler bieten Vielfalt an Produkten