"Bum-Bum"-Kevin kehrt heim

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Der Tennis-Star lacht stolz in die Kameras. Fotos: Wolfgang Desombre
Der Tennis-Star lacht stolz in die Kameras. Fotos: Wolfgang Desombre
Kevin Krawietz beim Empfang mit seinen Eltern und Michael Stoschek
Kevin Krawietz beim Empfang mit seinen Eltern und Michael Stoschek
 
Kevin Krawietz trägt sich ins Goldene Buch ein.
Kevin Krawietz trägt sich ins Goldene Buch ein.
 
Kevin Krawietz' Eltern sind sichtlich stolz.
Kevin Krawietz' Eltern sind sichtlich stolz.
 
Der Witzmannsberger Erfolgssand soll Glück bringen.
Der Witzmannsberger Erfolgssand soll Glück bringen.
 

Der French-Open-Gewinner aus Witzmannsberg, Kevin Krawietz wurde in seiner Heimat gebührend gefeiert.

Es erinnert alles ein bisschen an die Geschichte von Tennisprofi Boris Becker. Kevin Krawietz aus Witzmannsberg kann jetzt wohl nachempfinden, wie sich Boris Becker nach seinem Wimbledon-Sieg 1985 gefühlt haben muss.

Der Titelgewinner der French Open wurde am Mittwochabend von der Gemeinde Ahorn in der "Alten Schäferei" empfangen. Viele Medienvertreter, aber auch viele Freunde von Kevin Krawietz hatten sich ein Stelldichein gegeben und gestalten einen perfekten Rahmen für die Würdigung des herausragenden sportlichen Erfolgs. Und mittendrin: ein immer noch strahlender Kevin Krawietz.

"Das passiert nicht alltäglich", umschrieb Vater Rudi den Erfolg seines Sprösslings. Vom ersten Spiel an hätten Kevin und sein Partner Andreas Mies immer gekämpft und ihre Fangemeinde immer mitgefiebert. Vom ersten Spiel bis zum Endspiel hatte Rudi Krawietz, der selbst einmal ein sehr erfolgreicher Squashspieler gewesen ist, ein rotes T-Shirt getragen. Natürlich sei es durchgeschwitzt gewesen und musste zwischendurch schon mal gewaschen werden, verriet Rudi mit einem verschmitzten Lächeln. "Der Papa kann aber nur der Basisgeber sein", merkte Coburgs Dritter Bürgermeister Thomas Nowak etwas scherzhaft an.

Ahorns Bürgermeister Martin Finzel hatte die Fangemeinde und viele "unterschiedliche" Menschen, von denen jeder einen persönlichen Bezug zum "Erfolgsspieler" Kevin Krawietz hat, zum Gemeindeempfang eingeladen.

Applaus gab es kräftig, als der "Tennisstar" eintrat, und auch Michael Stoschek hatte es sich nicht nehmen lassen, seinen "Schützling" mit einer freundschaftlichen Umarmung willkommen zu heißen.

Mit einer Beharrlichkeit hat Kevin diesen sportlichen Erfolg erreicht. "Der Junge von nebenan hat einen irren Erfolg eingeheimst", umschrieb Bürgermeister Finzel diese Leistung.

Gemeinsam warf die Fangemeinde einen Blick darauf, wie der vergangene Samstag ablief und mit welchem Ehrgeiz das Duo um den Sieg kämpfte. Als sie aus den Katakomben ins Stadion kamen, sei die Stimmung unglaublich gewesen, schilderte Kevin diese Situation. Es sei ein wahnsinnig schnelles Spiel gewesen, so Kevin.

Gibt es eine Partnervermittlung für schnelle Spieler, wollte Martin Finzel wissen? Andreas und er würden sich schon lange Zeit kennen und seien dann einig geworden, "es einmal zu probieren". Die Beiden hätten sich in den ersten Turnieren gut ergänzt und dann auch ins Endspiel "gewagt".

Wie trainiert man für so ein schnelles Spiel? Es liege viel an den Matches und es sei eine gute Reaktion erforderlich, merkte Kevin an.

Michael Stoschek unterstützt den Basketball- und Tennissport, aber wie gut ist seine Rückhand? Er spiele Tennis genauso schlecht wie Golf und habe einfach kein Ballgefühl, gab der Coburger Unternehmer und Sponsor unumwunden zu.

Wie erkennt man ein Talent? In seinem Leben habe er drei Sportler gefördert, so Stoschek. Einen Portugiesen im Rennsport, Dominik Dinkel im Ralleysport und Kevin Krawietz im Tennissport.

Kevin habe er bereits sehr früh mit 18 Jahren gefördert. "Ich bin wahnsinnig stolz auf ihn". Das Finale sei der Hammer gewesen. Beide Spieler seien von Anfang an bis zur letzten Sekunde locker geblieben.

Ob es bereits Werbeangebote gibt, wollte Martin Finzel von Kevin Krawietz wissen. Darüber habe er sich noch keine Gedanken gemacht. Große Unterstützung habe er durch seine Familie, der Firma Brose und Michael Stoschek erfahren, wofür er allen herzlichen Dank sagen wollte.

Das Finale hätte der frühere Radiomoderator und jetzige Landrat Sebastian Straubel gerne moderiert, obwohl er selbst noch nie Tennis gespielt hat. "Die Region ist stolz auf Kevin Krawietz", so Straubel. Da der Heimatverein von Kevin, der Tennisclub Weiss-Rot-Coburg ist, würden alle vom Coburger Kevin Krawietz reden, sagte Coburgs Dritter Bürgermeister Thomas Nowak. Deshalb überbringe er auch die Gratulation der Stadt Coburg und bat um einen Eintrag ins "Goldene Buch".

"Ein Franke hat gewonnen", so umschrieb es Eberhard Fröbel diplomatisch. Der Leiter des Sportamtes hofft darauf, dass durch den grandiosen Erfolg von Kevin die Tennisplätze wieder mehr gefüllt sind und die Vereine mehr Mitglieder bekommen.