Der parteiinterne Streit über die Beteiligung der Freien Wähler an Bundestags- und Europawahlen führt jetzt auch zu einer personellen Änderung im Coburger Kreistag.
Der Dörfleser Bürgermeister Udo Döhler hat Landrat Michael Busch (SPD) mitgeteilt, dass er Ende des Jahres aus der Fraktion der Freien Wähler ausscheiden wird. "Wir haben das Schreiben auch bekommen", bestätigte Fraktionssprecher Gerold Strobel am Donnerstag im Kreisausschuss die Entscheidung Döhlers.
Überraschend kam diese freilich nicht. Schon im Oktober meldete sich der gesamte Dörfleser FW-Vorstand aus der Partei ab, um als "Unabhängiger Bürgerverein (UBV)" seine Arbeit auf lokaler Ebene weiterzuführen. Als Grund wurde damals angeführt, dass man kein Interesse an der vom FW-Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger angestrebten landes- und bundespolitischen Beteiligung an Wahlen habe.
Neben dem Ortsverband Dörfles-Esbach strichen auch in Lautertal die Freien Wähler ihren Namen und wollen ab sofort als "Überparteiliche Wählergemeinschaft" bei Wahlen an den Start gehen.
Döhler bleibt auch nach seinem Austritt aus der Fraktion Mitglied des Coburger Kreistages. Wie in Dörfles-Esbach, so wird er dann auch dort als "parteilos" geführt.
Wie sich die Freien Wähler bei den in zwei Jahren anstehenden Kommunalwahlen personell aufstellen werden, ist derzeit noch in der Schwebe. Derzeit laufen die ersten Vorgespräche zur Kandidatenliste, wobei die "Abtrünnigen" aus Dörfles-Esbach und Lautertal wohl keine Rolle mehr spielen.