Brose streicht Jobs in Coburg, Bamberg und Würzburg - CEO räumt Fehler ein
Autor: Agentur dpa, Redaktion
Franken, Freitag, 04. April 2025
Der fränkische Automobilzulieferer Brose plant für dieses Jahr einen umfassenden Abbau von Arbeitsplätzen. Der Firmenchef sieht Managementfehler in der Vergangenheit und stagnierende Umsätze als Ursachen.
Die wirtschaftliche Lage von Brose ist angespannt. Das Unternehmen mit Sitz in Coburg erwartet für 2024 einen Verlust von rund 53 Millionen Euro und hat Stellenstreichungen angekündigt, die insbesondere die Standorte Coburg, Bamberg und Würzburg betreffen. Zusätzlich prüft das Management des oberfränksichen Zulieferers die Schließung des Standorts Würzburg, was über 1000 Arbeitsplätze gefährden könnte.
Das Unternehmen plant, in diesem Jahr weltweit 1100 Arbeitsplätze abzubauen. "Wir versuchen, das vorwiegend über freiwillige Austritte und Altersteilzeit zu regeln", sagte Stefan Krug, Vorsitzender der Geschäftsführung, der Süddeutschen Zeitung. Als Ursache für den geplanten Stellenabbau nannte der Brose-CEO stagnierende Umsätze und auch Managementfehler der Vergangenheit. Brose habe seine Investitionen über Jahre hinweg in den Bereichen Entwicklung und Verwaltung auf Wachstum ausgerichtet, was letztendlich nicht eingetreten sei. "Wir haben Speck angesetzt", sagte Krug.
Brose mit Stellenabbau in ganz Deutschland: Entscheidung über Würzburg-Aus bis Sommer
Nun müsse das Unternehmen wieder schlanker werden und Muskeln aufbauen. Für Deutschland hatte Brose bereits einen Abbau von 700 Arbeitsplätzen angekündigt. In Bayern sollen laut Krug an den Standorten Coburg und Bamberg/Hallstadt jeweils 200 Stellen wegfallen, in Würzburg etwa 120. Bis zum Sommer solle zudem entschieden werden, ob das Werk in Würzburg geschlossen wird.
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Die dortige Produktion erwirtschafte ein nur geringes positives Ergebnis, begründete Krug die Überlegungen. "Das beinhaltet aber nicht die Kosten des kompletten Standortes. Der schreibt Verluste." Für 2024 erwartet Brose laut früheren Angaben einen Verlust von 53 Millionen Euro. Vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen zudem bekanntgegeben, dass es sein Geschäft mit E-Bike-Motoren an Yamaha verkauft, um sich auf sein Kerngeschäft zu fokussieren.
Dazu zählt vor allem die Fertigung von Sitzen, Türen und mechatronischen Komponenten für Autos. Nach eigenen Angaben hat Brose 32.000 Mitarbeiter in 24 Ländern weltweit. Der Umsatz der Gruppe lag 2023 demnach bei 7,9 Milliarden Euro. Indes hat der fränkische Automobilzulieferer Schaeffler einen Milliarden-Deal getätigt. Das Unternehmen konnte erfolgreich 1,15 Milliarden Euro bei internationalen Investoren platzieren.