Die Solo-Bratschistin Zhuo Lu des Philharmonischen Orchester Coburg und der Pianist Antonio Grimaldi gestalten das letzte Konzert dieser Saison bei der Gesellschaft der Musikfreunde Coburg.
Das letzte Konzert der Coburger Musikfreunde in dieser Saison brachte einen bemerkenswerten Duo-Abend mit der Solo-Bratschistin Zhuo Lu des Philharmonischen Orchesters Landestheater Coburg und dem Pianisten Antonio Grimaldi. Auf dem Programm im Kongresshaus Rosengarten standen Werke von Schubert, Brahms und Britten, die eine gediegene, ausdrucksstarke Wiedergabe erfuhren.
Die beiden späten Sonaten für Klarinette und Klavier von Johannes Brahms, werden gerne von den Bratschern okkupiert, da deren Literatur nicht so üppig gesät ist. Zhuo Lu hatte die zweite Sonate in Es-Dur ausgewählt und zeigte hier sogleich ihr exquisites Können, was differenzierte Tonbildung, große dynamische Bandbreite und tonliche Qualität ausmachen.
Ausdrucksvolles Dahinströmen im Kopfsatz, kraftvoller Ton im zweiten und große Flexibilität im letzten Satz waren beeindruckend. Den vollgriffigen Klaviersatz bewältigte griffsicher Antonio Grimaldi, wenn auch gelegentlich etwas zu kräftig im Anschlag.
"Lachrymae" von Benjamin Britten sind Reflektionen (oder Variationen) über ein Lied des Renaissance-Komponisten John Dowland in herber Tonsprache, die expressiv und mit vielen klanglichen Nuancen von der Solistin wiedergegeben wurde, aufmerksam von Antonio Grimaldi am Flügel begleitet.
Zum Ehrenmitglied ernannt
Dieser zeigte nach der Pause seine pianistischen Fähigkeiten in einem wenig bekannten Frühwerk von Johannes Brahms, den Variationen über ein ungarisches Lied, die noch etwas Wildes, Unbeherrschtes haben, aber eine gekonnte Wiedergabe erfuhren.
Franz Schuberts Arpeggione-Sonate
Höhepunkt des Abends war eine weitere Bratschen-Adaption in Form der Sonate für Arpeggione und Klavier a-Moll von Franz Schubert. Hier fand Zhuo Lu sogleich den liedhaften Schubertschen Ton und die notwendige Lockerheit für die zahlreichen Figurationen bis zum virtuosen Abschluss, stets aufmerksam von Antonio Grimaldi begleitet. Nach reichem Beifall wurde ein Teil des 1. Satzes als willkommene Zugabe musiziert.
Eine besondere Ehrung erfuhr dann noch Antonio Grimaldi: Wegen seiner zahlreichen Auftritte bei der Gesellschaft der Musikfreunde Coburg wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.