Wohnungen "schlagartig verloren": Hilferuf für Brandopfer in Coburg

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Brand in Coburger Studentenwohnheim stellt Feuerwehr vor "große Herausforderung"
In dem Coburger Studentenwohnheim war ein ganzes Stockwerk von dem Feuer betroffen.
Brand in Coburger Studentenwohnheim stellt Feuerwehr vor "große Herausforderung"
Feuerwehr Coburg/Screenshot Video
Brand in Coburger Studentenwohnheim stellt Feuerwehr vor "große Herausforderung"
Kräfte der Feuerwehr Coburg mussten sich durch das stark verrauchte Studentenwohnheim arbeiten und suchten die Etagen nach Personen ab.
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Feuerwehr Coburg/Screenshot Video; Collage: inFranken.de
Brand in Coburger Studentenwohnheim stellt Feuerwehr vor "große Herausforderung"
Eine komplette Etage ist nicht mehr bewohnbar.
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Brand in Coburger Studentenwohnheim stellt Feuerwehr vor "große Herausforderung"
130 Einsatzkräfte rückten an und wurden teils von Schaulustigen behindert.
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Brand in Coburger Studentenwohnheim stellt Feuerwehr vor "große Herausforderung"
Der Rauch breitete sich +ber geöffnete Fenster in andere Etagen aus.
Brand in Coburger Studentenwohnheim stellt Feuerwehr vor "große Herausforderung"
Feuerwehr Coburg/Screenshot Video

Nach einem Brand in einem Coburger Studentenwohnheim am Samstag (13. April 2024) bittet die Hochschule "dringend" um Hilfe. Denn der Großteil der Betroffenen habe kein Dach mehr über dem Kopf.

Am Samstagmittag (13. April 2024) ist eine Wohnung in einem Coburger Studentenwohnheim in der Hindenburgstraße in Brand geraten, wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilte. Gegen 11.45 Uhr sprach demnach im Alfons-Goppel-Haus in der Hindenburgstraße die Brandmeldeanlage an. Zunächst waren der Polizei keine Verletzten und lediglich eine ausgebrannte Wohnung bekannt - doch die Folgen waren am Ende doch schwerwiegender, wie der Bericht zeigt. 

Als die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei an dem Hochhaus eintrafen, stellten sie "schon eine massive Rauchentwicklung aus einem der Fenster fest". Die Wohnung in einem der unteren Stockwerke stand laut Polizei bereits in Vollbrand. Der Rauch weitete sich auf den Flur der dritten Etagen des achtstöckigen Gebäudes aus. Nun bittet die Hochschule Coburg um Hilfe für betroffene Bewohner des Brands. 

Update vom 17.04.2024: Hochschule Coburg bittet um Hilfe - ganzes Stockwerk nicht bewohnbar

"Am Samstagmittag ist eine Wohnung in einem Studentenwohnheim in der Hindenburgstraße in Brand geraten. Glücklicherweise konnten sich die 28 anwesenden Bewohnerinnen und Bewohner des Mehrfamilienhauses selbstständig ins Freie retten und der Brand durch die Feuerwehr gelöscht werden", erklärt die Hochschule Coburg. Es sei jedoch "ein riesiger Schaden" entstanden, wodurch eine Vielzahl der Betroffenen "ihre Wohnung schlagartig verloren" hätten und nun "händeringend nach einer Unterkunft" suchten.

Aus diesem Grund bitte man "um jede Form von Unterstützung", so die Hochschule. "Wir suchen dringend nach freien WG-Zimmern, möglichen Schlafstätten oder jeder Form von Unterkunft und Wohnraum, die ihr den Opfern kurzfristig oder längerfristig ab heute bereitstellen könnt", so der Hilferuf.

Melden könne man sich hierfür "unter der Telefonnummer 09561/317-115 bei Frau Wachsmann". Alle leidtragenden Studierenden sprächen Deutsch, könnten sich in manchen Fällen allerdings besser auf Englisch verständigen. "Wir sind wirklich für jede Form von Unterstützung in dieser schwierigen Zeit dankbar", so die Hochschule abschließend. 

Erstmeldung vom 13.04.2024: Coburger Studentenwohnheim "stark verraucht" - Bewohner kommt in Klinik

"Durch geöffnete Fenster drang der Brandrauch nach außen und in den höheren Etagen wieder ins Innere, wodurch die drei darüberliegenden Etagen ebenfalls stark verraucht wurden", berichtet die Feuerwehr Coburg. Die Feuerwehr konzentrierte sich zunächst darauf, die Etagen nach Bewohnern abzusuchen.

"Dies gestaltete sich aufgrund der massiven Verrauchung und der Vielzahl der Wohneinheiten als äußerst unübersichtlich und große Herausforderung", heißt es im Einsatzbericht. "Glücklicherweise konnten sich die 28 anwesenden Bewohner des Mehrfamilienhauses selbstständig ins Freie retten und durch die Polizei bei der nahen Hauptpost gesammelt werden", so die Polizei.

Nach etwa 45 Minuten hatte die Feuerwehr laut dem Präsidium den Brand im Griff und alle Flammen abgelöscht. Zur Sicherheit wurden demnach zudem nacheinander alle Wohnungen abgegangen, um so eine weitere Gefahr für Personen auszuschließen. Durch die starke Rauchentwicklung seien drei leichtverletzte Personen mit Rauchvergiftung zu beklagen. Unter diesen befand sich der Polizei zufolge auch der Bewohner der Brandwohnung, der ambulant im Krankenhaus versorgt werden musste.

Gebäude teils nicht mehr bewohnbar - Gaffer behindern Einsatzkräfte 

Nach einer ersten Schätzung bewege sich der entstandene Gesamtsachschaden im unteren sechsstelligen Eurobereich. Ein komplettes Stockwerk mit zehn Appartements bleibe zunächst nicht bewohnbar. Die Stadtverwaltung Coburg habe direkt im Anschluss für eine Unterkunft der acht betroffenen Personen in einem Hotel in der Innenstadt gesorgt.

Die Coburger Kriminalpolizei habe die Untersuchungen zum Brandfall aufgenommen. Aktuell würden die Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung geführt, da man von einem Fettbrand in der Küche als Brandursache ausgehe. Zusammen mit der Coburger Polizei seien 55-mal Feuerwehr, 30-mal THW, 45-mal Rettungsdienst sowie vorsorglich zwei Notfallseelsorger am Einsatzort gewesen.

"Laut Angaben der beteiligten Einsatzorganisationen gestaltete sich die Anfahrt und das Arbeiten in der Anfangsphase als zunächst schwierig. Zahlreiche Schaulustige hatten sich vor Ort versammelt und damit die Einsatzkräfte an ihrer Arbeit gehindert. Erst nachdem sie sich auf Weisung der Polizei vom Hochhaus entfernt hatten, war ein Arbeiten möglich", schreibt das Präsidium. Weitere Nachrichten aus Coburg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.