Biker unterwegs: Motoren schnurren wie die Katz

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Darum geht es den Mitgliedern des MC Schwarze Katze Coburg: Gemeinsame Touren mit dem Motorrad. Fotos: Schwarze Katze
Darum geht es den Mitgliedern des MC Schwarze Katze Coburg: Gemeinsame Touren mit dem Motorrad. Fotos: Schwarze Katze
Die erste Ausfahrt, Ostersamstag 2013.
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Wo fahren wir heute hin?
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Das Vereinsemblem
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Seit den 70ern sind die Biker des MC Schwarze Katze Coburg auf ihren Maschinen unterwegs und haben heute so viel Spaß wie damals.

Karfreitag, 13 Uhr, stand Rüdiger Rößle mit seinem Motorrad auf dem Anger in Coburg. Die meisten Biker hatten da wohl ihre persönliche Motorradsaison noch nicht eröffnet. Vielleicht wäre Rüdiger Rößle auch lieber zu Hause geblieben, doch auf dem Tourenplan des MC Schwarze Katze stand: 13 Uhr, Anger, Abfahrt zum Bunkermuseum Frauenwald in Thüringen. Als Vorsitzender des Clubs kann er sich da nicht drücken.

"Wir haben das Programm dann doch geändert und sind zur Kati-Bräu gefahren. In Thüringen lag ja noch Schnee", räumt er ein. Immerhin, einige der zurzeit 28 Mitglieder des MC waren dabei - und wären wohl auch nach Thüringen gefahren. So lange hatten alle darauf gewartet, endlich wieder gemeinsam auszufahren. Denn darum geht es beim MC Schwarze Katze. Das verrät schon der Flyer des Clubs: "Mit dem Bike allein unterwegs? Gemeinsam macht es mehr Spaß!", steht über allem.

Rüdiger Rößle weiß: "Einige von uns sind nicht mehr die Jüngsten." Er schiebt aber gleich nach: "Wir fahren schon flott, aber zur Heizerfraktion gehören wir natürlich nicht." Die Jüngsten, das sind übrigens die wenigsten unter den an die fünf Millionen, die es in Deutschland regelmäßig auf zwei Rädern auf die Straße zieht. Der Altersdurchschnitt liegt bei Mitte Vierzig. Erst in den vergangenen Jahren ist er ein wenig gesunken, weil wieder mehr junge Leute das Motorradfahren für sich entdeckt haben, davor lag das mittlere Alter nahe 50. Beim MC Schwarze Katze ging es von Anfang an ums Touren. "Wir fahren gern, aber wir schauen uns immer auch was an", erklärt Rößle, wie es im Club läuft, und: "Eine schöne Einkehr gehört natürlich auch dazu."

Das, betont der Vorsitzende, das klappt schon seit Jahrzehnten sehr gut. Angefangen hat nämlich alles schon 1977. Da fanden sich Leute zusammen, die gern mit dem Motorrad unterwegs sind, die Geselligkeit unter Gleichgesinnten suchten - auch über das Fahren hinaus.


Mit vollem Tank zum Startpunkt kommen und einfach losfahren

Dafür hätten sie keinen Club gründen müssen. Doch nachdem sie schon eine Weile zusammen fuhren, wollten sie mehr. Sie wollten Motorradtreffen besuchen und vor allem selbst welche ausrichten. "Dazu brauchte man einen Verein", erklärt Rößle einen Beweggrund. Tatsächlich gab es etliche Treffen, zu denen der MC Schwarze Katze andere Clubs eingeladen hat. Sie fanden am Callenberg statt. "Mitte der 90er ist uns das dann langsam über den Kopf gewachsen, hat zu große Dimensionen angenommen, da haben wir aufgehört." Mit der Zeit kamen auch immer weniger Einladungen anderer Clubs. Treffen spielen nun schon seit Jahren keine Rolle mehr im Clubleben.

Motorradfahren aber schon. Und wie! Fast jedes Wochenende ist eine Tour geplant. Zum Hexenturm in Zeil, zum Motorrad-Start-Up-Day des ADAC in Schlüsselfeld oder ins Dschungelparadies Neuenmarkt geht es dann. "Wir fahren nur Landstraßen und suchen möglichst schöne Strecken aus", sagt Rüdiger Rößle. Schöne Strecken - da denken Motorradfahrer vor allem an Kurven. Davon bietet die Region so einiges. "Wir sind hier im Paradies", weiß auch der MC-Vorsitzende. Fränkische Schweiz, Steigerwald, Haßberge, Rhön, Thüringer und Frankenwald oder Fichtelgebirge, egal in welche Richtung einen das Zweirad vom Coburger Land aus trägt - der Weg führt immer in herrliche Motorradgebiete.

Was viele zum Club bringt, steht auch auf dem Flyer: "Motorradfahren ohne eigene Planung und Vorarbeit." Mit vollem Tank zum Startpunkt kommen und einfach losfahren, im Vertrauen, dass ein erfahrener Guide wieder eine schöne Tour ausgeknobelt hat, das ist es was im Club geboten wird.

Wer mitfahren will, muss sich dafür nicht gleich im Club anmelden. "Es kommen immer mal welche, die fahren mit, wollen mal sehen, ob sie zu uns passen. Manche bleiben dann, andere haben einen anderen Interessensschwerpunkt", erklärt Rößle.

Neben den Tagestouren, bei denen meist so zehn bis 14 Fahrer mitmachen, organisiert der Club auch Wochenendtouren und Jahr für Jahr eine Wochentour. "Wir waren schon in den Vogesen, in Slowenien, am Gardasee oder in Südtirol", nennt Rüdiger Rößle einige Beispiele. Diese Touren sind offenbar gut organisiert, denn sie sind immer schnell ausgebucht.

Dazwischen werden Suchfahrten angeboten, die mal etwas Abwechslung bringen sollen. "Da könnten eigentlich mehr dabei sein", findet Rößle. Aber man kann ja niemanden zu seinem Glück zwingen.


Der Name ist älter als der Club

Tourenerlebnisse und alles was Biker so bewegt, muss immer mal besprochen werden. Außerdem steht Geselligkeit extra mit auf dem Flyer. Daher treffen sich die Mitglieder der Schwarzen Katze regelmäßig an jedem ersten und dritten Donnerstag zum Stammtisch in der Gastwirtschaft "Zum Jäger" in Haarth. Um 20 Uhr geht es los. Eine Gelegenheit, Kontakt zum Club aufzunehmen und "Benzingespräche" zu führen.

Auf den Namen angesprochen, kommt Rößle noch einmal auf die Wurzeln des Clubs zu sprechen. "Der Name ist älter als der Club", berichtet er. Den hatten sich nämlich schon ein paar Neustadter Biker in den 70ern ausgedacht. "Die sind zusammen gefahren, haben zwar keinen Verein oder Club gegründet, wollten aber einen Namen - und der sollte nicht englisch sein." So sind sie auf Schwarze Katze gekommen. Ein Name, der bis heute seinen guten Klang nicht verloren hat.

Infos zum Verein gibt es bei Rüdiger Rößle (Telefon 0171/3202322), Mandy Linz (0173/9464765) oder unter www.mcschwarzekatzeco.de im Internet.