Biber am Coburger Wolfgangsee leisten Amtshilfe

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Der oder die Biber am Coburger Wolfgangsee leisten mit ihrer Nagerei dem Grünflächenamt unwissend Amtshilfe. Foto: Simone Bastian
Der oder die Biber am Coburger Wolfgangsee leisten mit ihrer Nagerei dem Grünflächenamt unwissend Amtshilfe. Foto: Simone Bastian
Werner Pilz weist hinüber zur Insel, in deren Uferbereich er den Biberbau vermutet. Foto: Simone Bastian
Werner Pilz weist hinüber zur Insel, in deren Uferbereich er den Biberbau vermutet. Foto: Simone Bastian
 
Vermutlich leben der oder die Biber auf der Insel am westlichen Ende des Wolfgangsees. Foto: Simone Bastian
Vermutlich leben der oder die Biber auf der Insel am westlichen Ende des Wolfgangsees. Foto: Simone Bastian
 
Werner Pilz mit einem durchgenagten Stamm.
Werner Pilz mit einem durchgenagten Stamm.
 
Hier haben der oder die Biber ganze Arbeit geleistet. Foto: Simone Bastian
Hier haben der oder die Biber ganze Arbeit geleistet. Foto: Simone Bastian
 
Foto: Simone Bastian
Foto: Simone Bastian
 
Foto: Simone Bastian
Foto: Simone Bastian
 
Auch der Apfelbaum wurde angeknabbert. Foto: Simone Bastian
Auch der Apfelbaum wurde angeknabbert. Foto: Simone Bastian
 

Die pelzigen Wasserbewohner haben schon ganze Stämme am Ufer des Wolfgangsees im Coburger Stadtteil Wüstenahorn umgelegt.

Wann kam er und auf welchem Weg? Ist es ein Er, eine Sie oder gar schon ein Pärchen, das da am Wolfgangsee lebt? Werner Pilz von der Unteren Naturschutzbehörde in Coburg kann angesichts dieser Fragen nur spekulieren: Wahrscheinlich kam der Biber vom Itzgrund herauf. Dort leben schon einige der Nager, "und im Weichengereuth wurden auch schon zwei überfahren", erzählt Pilz.

Vom Weichengereuth führt ein Bachgrund hinauf zu den beiden Fischteichen in Wüstenahorn. Während aber der untere der beiden regelmäßig abgelassen wird, passiert das am Wolfgangsee nur alle paar Jahre, wenn das Ablassbauwerk inspiziert wird.

Normalerweise sorgt der Biber selbst dafür, dass der Eingang zu seiner Burg immer schön unter Wasser liegt. Am Wolfgangsee mit seinem einigermaßen verlässlichen Wasserstand muss er das nicht tun. Pilz vermutet, dass die Biberburg sich auf der Insel im See befindet.
Zum einen sind - vom Ufer aus - verbissene Bäume zu sehen, zum anderen wäre das der ideale Rückzugsbereich für die scheuen Tiere. Anhand der Verbissspuren mutmaßt Pilz, dass der Biber nicht erst in diesem Sommer kam. Einige der Pappelstümpfe am Ufer sind schon älter. Aber nicht alle gehen auf den Biber zurück.

Einen Teil der Weiden hat das Grünflächenamt in diesem Sommer abgesägt, um den Damm zu sichern. Vermutlich wäre auch das kleine Pappelgehölz gegenüber der Insel eines Tags der Säge zum Opfer gefallen. Aber das kann Pilz sich nun sparen - der Biber hat mit der Arbeit schon angefangen. Ein Stamm liegt quer zwischen den anderen Bäumen. Aber andere fehlen ganz.

Von Bäumen beziehungsweise der Rinde ernähren sich Biber im Winter, wenn sonst nichts wächst. Im Sommer dürfen es gern Gras und Wasserpflanzen sein, auch Äpfel werden gern genommen. Junge Weidentriebe werden dagegen verschmäht, da sie einen hohen Anteil Salicylsäure enthalten.

Ob die Wüstenahorner ihre neuen Mitbewohner zu Gesicht bekommen, ist fraglich. Biber halten zwar keine Winterruhe, aber sie sind sehr scheu. Lediglich ihre Nagespuren zeigen, dass sie da sind. Vielleicht werden, wenn Schnee liegt, dank der Spuren auch die Eingänge zum Bau sichtbar. Pilz jedenfalls freut sich über die neuen Stadtbewohner. Was ihre Anwesenheit für den Wolfgangsee bedeutet, muss er allerdings selbst erst nachschlagen: Biber sind streng geschützt und dürfen an ihren Bau- und Fortpflanzungsstätten nicht gestört werden. Damit wäre der Wolfgangsee Schutzgebiet.