Sie müssen wissen, was inkrustiertes Saatgut ist. Angehende Landwirte stellten sich in Coburg dem Wettbewerb des Bauernverbandes.
Beim Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend 2019 unter dem Motto "Grüne Berufe #landgemacht - Qualität. Vertrauen. Zukunft" gingen am Montag beim Kreisentscheid 47 angehende Landwirte aus den Landkreisen Coburg, Kronach, Bamberg, Lichtenfels und Forchheim an den Start und stellten ihr berufliches Wissen und handwerkliches Geschick unter Beweis. Auf dem Wettbewerbsprogramm standen schriftliche Prüfungen, berufspraktische Stationen und eine Präsentation. Sich und seinen Beruf in der Öffentlichkeit präsentieren zu können, sagt Bildungsberater Klaus Reininger, sei heute mehr denn je gefragt. Einen siebenpoligen Stecker, der Hänger und Schlepper elektrisch verbindet, nach einem Patzer wieder anzuklemmen, bezeichnet Felix Rosenbauer, Landwirtschaftsmeister aus Untersiemau, der als Prüfer agiert, als eine schon sehr anspruchsvolle Aufgabe, die handwerkliches Geschick erfordere.
Für Tabea Ritter aus Dreuschendorf, Landkreis Bamberg, ist das keine große Hürde. Im elterlichen Betrieb mit Ackerbau und Biogasanlage hat sie das schon gemacht. Nur die Zange, schimpft sie, verschiebe sich immer. Etwas anderes als Landwirtschaft war für die junge Frau nicht infrage gekommen. Eines Tages will Tabea den Hof übernehmen. Zunächst galt es aber, im Berufswettbewerb gut abzuschneiden. Alle Prüflinge seien hoch motiviert, attestierte Felix Rosenbauer den jungen Leuten.
Ein Coburger auf dem 1. Platz
Unter dem Motto "Grüne Berufe #landgemacht - Qualität. Vertrauen. Zukunft" messen sich in diesen Tagen deutschlandweit rund 10 000 junge landwirtschaftliche Nachwuchskräfte. Das Berufsbildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes organisiert den Wettbewerb auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene. Vor zwei Jahren, erwähnt BBV-Kreisobmann Martin Flohrschütz mit Stolz, war es Axel Roth aus Beiersdorf bei Coburg, der auf Bundesebene auf einem hervorragenden 1. Platz landete. Das Gemeinschaftserlebnis beim Berufswettbewerb, so Flohrschütz, soll den Auszubildenden auch Lust machen, eigene Stärken zu erkennen, am Ball zu bleiben und sich weiter zu qualifizieren. "Die hohe Qualität der dualen Berufsausbildung in den grünen Berufen", meint der Kreisobmann, "schafft beste Voraussetzungen dafür, dass die jungen Leute den künftigen Anforderungen der modernen Land- und Forstwirtschaft gewachsen sind." Und, das betont er ausdrücklich: "Rund 20 Prozent der Lehrstunden beschäftigen sich mit Ökologie und Naturschutz. Das kann jeder auf der Homepage der Berufsschule beim Berufsbild Landwirt nachlesen."
Beim Berufswettbewerb sind fachliche Kenntnisse, handwerkliche Fertigkeiten, ein breit gefächertes Allgemeinwissen, Sozialkompetenz und Redegewandtheit gefragt. Es mussten Fragen aus den Bereichen Geografie, Energie, Politik und Kultur, Pflanzenschutz, Bodenerosion, Rinder- und Schweinehaltung beantwortet werden. 20 verschiedene Sorten an Futtermitteln, Sämereien und Werkstoffen gilt es bei einer weiteren Station zu bestimmen. Alina Mechtold aus Neuses an den Eichen, hat vor fünf Jahren selbst als Prüfling hier gestanden. Heute arbeitet sie auf dem elterlichen Hof und hat den Berufsweg in der Landwirtschaft nie bereut. Andreas Baudler, Landwirt in Boderndorf bei Neustadt, ist der zweite Prüfer. Sojabohnen, Senf und Rotklee zu bestimmen, sagt er, sei nicht allzu schwierig. Aber was sind die blitzeblauen Kügelchen? Ein Mittel gegen Schnecken, wurde schon aufgeschrieben. Stimmt aber nicht! Das ist inkrustiertes Rübensaatgut. Florian Backer aus Seibelsdorf ist sicher bei der Sortenbestimmung und kennt sich gut aus. Die Familie hat einen Biobetrieb mit Milchkühen. Florians Bruder ist schon Landwirt, eines Tages wollen die beiden Brüder den Hof gemeinsam bewirtschaften.
Die Zukunft der Landwirtschaft
Der größte Teil der Azubis kommt aus Familien, die Landwirtschaft betreiben. Das ist die Zukunft der Landwirtschaft, hofft Martin Flohrschütz.
Die besten Teilnehmer am Kreisentscheids treten dann am 19. März beim Bezirksentscheid in Bayreuth an. Die Bezirkssieger werden sich am 10. und 11. April an den Lehranstalten Triesdorf in Mittelfranken beim Landesentscheid wieder treffen. Das große Finale, der Bundesentscheid, findet vom 2. bis 6. Juni in Bayern an den Austragungsorten Herrsching, Landsberg, Achselschwang und Fürstenfeldbruck-Puch statt. Hier werden die bayerischen Landessieger ihr Können mit den Besten der Bundesländer in den Sparten Landwirtschaft, Tierwirtschaft, Hauswirtschaft und Forstwirtschaft messen.
Ach, mit Hashtag gleich? Gabs den bei BayWa oder bei Raiffeisen?
Gab es im Fach "Jammern" auch schriftliche Prüfungen oder wurde es nur theoretisch abgefragt
?
Als ob die Bauern fürs Jammern eine Ausbildung brauchen, das ist denen doch in die Wiege gelegt...