Berlin-Fahrt: Ein Blick hinter die Kulissen

3 Min
Hinter den Kulissen wurde beim Thema Stromtrassen Klartext geredet - zumindest von Coburger Seite.,Nina Kutscher
Hinter den Kulissen wurde beim Thema Stromtrassen Klartext geredet -  zumindest von Coburger Seite.,Nina Kutscher
Die Coburger Delegation im Foyer des Bundeswirtschaftsministerium.privat
Die Coburger Delegation im Foyer des Bundeswirtschaftsministerium.privat
 
Beim Gespräch der Coburger Delegation mit der für Stromtrassen zuständigen Fachabteilung des Wirtschaftsministeriums.Nina Kutscher
Beim  Gespräch der Coburger Delegation mit der für Stromtrassen zuständigen Fachabteilung des Wirtschaftsministeriums.Nina Kutscher
 
Beim Gespräch der Coburger Delegation mit der für Stromtrassen zuständigen Fachabteilung des Wirtschaftsministeriums.Nina Kutscher
Beim  Gespräch der Coburger Delegation mit der für Stromtrassen zuständigen Fachabteilung des Wirtschaftsministeriums.Nina Kutscher
 
Gruppenbild mit Strommast: Die Coburger Delegation vor dem Empfang durch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
Gruppenbild mit Strommast: Die Coburger Delegation vor dem Empfang durch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
 
Gruppenbild mit Strommast: Die Coburger Delegation vor dem Empfang durch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
Gruppenbild mit Strommast: Die Coburger Delegation vor dem Empfang durch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
 
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
 
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
 
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
 
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
 
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
 
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
 
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
Die Coburger Delegation um Landrat Michael Busch (links) und Coburgs stellvertretende Bürgermeisterin, Birgit Weber (rechts), im Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.Berthold Köhler
 
Gruppenbild im Ministriumsfoyer: die Coburger Delegation.Berthold Köhler
Gruppenbild im Ministriumsfoyer: die Coburger Delegation.Berthold Köhler
 
Landrat Michael Busch mit einem Teil der 13500 Flyer gegen den Bau neuer Stromtrassen.Berthold Köhler
Landrat Michael Busch mit einem Teil der 13500 Flyer gegen den Bau neuer Stromtrassen.Berthold Köhler
 

Beim Besuch einer politischen Delegation in Berlin zeigt sich: Bis zum Aus für weitere Stromtrassen durch das Coburger Land ist es ein steiniger Weg.

Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) und ihrem Team war die Überraschung über die Art und Weise, wie die Kommunalpolitiker aus dem Coburger Land ihren Widerstand gegen neue Stromleitungen nach Berlin trugen, sichtlich anzumerken. Mit säckeweise Unterschriften und hölzernen Mini-Strommasten marschierte die Delegation in der Hauptstadt ein. Das war zwar im Detail nicht so abgesprochen, aber Zypries nahm's gelassen: "Es ist legitim, dass sich die Bürger beschweren."

Aber es blieb nicht bei Symbolik. Eine gute Stunde nahmen die Vertreter der für den Netzausbau zuständigen Unterabteilung des Ministeriums Zeit, um mit den Coburger Politikern über die laufende Anhörung für den Netzausbau zu diskutieren. Landrat Michael Busch (SPD) zeigte sich danach zufrieden mit den Gesprächen - und auch über den Empfang in Berlin: "Es ist nicht so, dass jeden Tag Protestaktionen hier im Ministerium zugelassen werden."

Auf fachlicher Ebene habe man, sagte Busch, es mit Argumenten versucht. Er habe den Eindruck gewonnen, dass im Ministerium durchaus die Bereitschaft da sei, "neu zu denken". Das wäre gut, schließlich ist das Wirtschaftsministerium die entscheidende Ebene, wenn es um den Bau neuer Stromtrassen geht. Zumindest hofft der Landrat, dass dies so ist. Er erwarte jedenfalls vom Wirtschaftsministerium, dass es die Pläne zum Bau neuer Stromleitungen besser steuere und die Zusammenhänge genauer hinterfrage. Derzeit müsse man dagegen eher den Eindruck haben, dass den Netzbetreibern und der Bundesnetzagentur zu sehr freie Hand gelassen werde.

Wie geht es nun weiter, zumal die amtierende Wirtschaftsministerin nicht mehr lange im Amt sein wird? Darüber machte sich auch der Bundestagsabgeordnete, Hans Michelbach (CSU), so seine Gedanken. "Wir sollten nochmal kommen, wenn die personellen Entscheidungen bei der neuen Regierung getroffen sind", sagte der Abgeordnete. Buschs Gedanken gingen in die gleiche Richtung. Wohl nicht mehr so spektakulär als Demo-Aktion, aber ein weiterer Termin müsse her. Und wer weiß, orakelte der Landrat - vielleicht bringe die Neubesetzung beim Wirtschaftsminister den Netzentwicklungsplan noch einmal durcheinander: "Die Grünen oder die FDP nehmen womöglich ganz neue Positionen ein."

In neun Tagen geht erst einmal das Anhörungsverfahren zum Netzausbauplan zu Ende. Die Ministerin ging davon aus, dass Ende des Jahres die Ergebnisse vorliegen werden. So pauschal sich gegen den Bau neuer Leitung sperren wollte sich Zypries ohnehin nicht. Sie wies ausdrücklich darauf hin: "Wir müssen Bayern mit Energie versorgen."

Bei der Fahrt wurde aber auch deutlich: Rund um Coburg gehen die Meinungen zum Netzausbau auseinander. Da gibt es Ansichten wie die vom Klimaschutzbeauftragten. "Wir zweifeln die Notwendigkeit weiterer Trassen grundsätzlich an. Sie sind nur dazu da, um den ostdeutschen Braunkohlestrom am Leben zu erhalten", sagte Christian Gunsenheimer (FW) im Gespräch mit den Vertretern des Ministeriums. Andere, wie etwa der Ebersdorfer Bürgermeister, Bernd Reisenweber (BG), brachten im Dialog Alternativen ein. Vom Ausbau im Bestand ohne neue parallele Trassen sprach Reisenweber und meinte damit die alte Trasse P 185, die von Redwitz nach Remptendorf führt. Diese soll ohnehin mit Hochtemperaturseilen nachgerüstet werden. Dass aus dem Lichtenfelser Land massiver Widerstand gegen diese Variante kommt, verstand der Ebersdorfer Bürgermeister nicht so recht: "Ein Neubau könnte für die eine oder andere Gemeinde auch Vorteile mit sich bringen." Reisenweber meinte damit zum Beispiel Mannsgereuth, wo die jetzige Leitung nah am Ort vorbei läuft und bei einem Neubau weg von der Bebauung verlegt werden könnte.


Das war ein Highlight

Erfreulich fiel die Bilanz nach der Rückkehr aus. Im Landkreis hat die Politik sich nicht auseinanderdividieren lassen. Das war Michael Busch nach dem Besuch bei Zypries eine besondere Erwähnung wert: "Das war eine super Aktion. Es stark, wie wir alle zusammenhalten." Damit sei der Besuch in Berlin neben der Großdemonstration im Sommer zum zweiten großen "Highlight" des Widerstandes geworden.


Am Rande

Fehlstart: Das fing ja schon mal schlecht an: Als die Delegation in aller Herrgottsfrühe am Landratsamt starten wollte, waren vier der sechs symbolischen Strommasten mit den Namen der Gemeinden aus dem Coburger Land an ihrem Lagerplatz in der Tiefgarage nicht auffindbar. Also ging die Fahrt nur mit zweien los. Erst auf Höhe von Suhl fiel des Dieter Pillmann (dem sonst vom Landrat ausdrücklich gelobten Chef-Organisator der Aktion) ein: Sie Masten standen noch vom Vorabend in einem Raum oben im Landratsamt! Andreas Oppel, Mitarbeiter "Zentrale Diensten" im Landratsamt war die Rettung in der Not: Er lud die Holzgestelle in einen Audi des Landratsamtes und eilte nach Berlin. Am Ende war er sogar deutlich früher am Ministerium als der Reisebus mit der Delegation an Bord. Und wartete dort grinsend.