Ohne Bargeld gäbe es keine Überfälle auf Geldautomaten mehr, Banken und Händler könnten sich viel Sicherheitsaufwand sparen. Volkswirte kennen noch mehr Gründe, die für die Abschaffung des Bargelds sprechen. Was halten Coburger Banker davon?
Miete oder Kreditrate werden abgebucht, das Zeitungsabo läuft per Dauerauftrag, im Supermarkt und an der Tankstelle zücken wir die EC-Karte, und in manchen Nahverkehrszügen kaufen die Kunden die Karten per App und zahlen auch gleich mit dem Handy.
Wer braucht da noch Bargeld? Diese Frage wird immer wieder in den Raum gestellt - im Sommer 2015 tat dies der Würzburger Wirtschaftsweise Peter Bofinger in einem Spiegel-Interview: Münzen und Scheine seien ein "Anachronismus", Bargeld begünstige Schwarzmarkt- und Drogengeschäfte. Außerdem lasse sich ohne Bargeld die Geldpolitik leichter durchsetzen. Denn wenn die Leute ihr Bargeld zuhause horten, dann laufen Strafzinsen ins Leere.
Doch so einfach dürfte das nicht werden, zumindest nicht in Deutschland. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Deutschen sich das Bargeld nehmen lassen", sagt zum Beispiel Karlheinz Kipke, Vorstand der VR-Bank
Coburg. Seine Kollegen in den Sparkassen sehen die Situation ähnlich. "Der Deutsche ist vom Bargeld überzeugt, auch wenn die Statistiken zeigen, dass der bargeldlose Zahlungsverkehr zunimmt", sagt Jana Lindner-Okrusch, Sprecherin der Sparkasse Coburg-Lichtenfels.
Dabei gäbe es aus Sicht der örtlichen Banken durchaus einen Grund, das Bargeld abzuschaffen - es ist nämlich sehr teuer, es vorzuhalten. Am Donnerstag meldete das Bundeskrimininalamt, dass 2015 insgesamt 132 Geldautomaten gesprengt wurden. "Bargeld vorhalten ist ein hochdefizitäres Geschäft, und das machen hauptsächlich die Sparkassen und Genossenschaftsbanken", sagt Lindner-Okrusch. Das Geld muss transportiert und gesichert werden, Sicherheitsvorkehrungen sind ständig zu überprüfen und zu verbessern. Was genau das die lokalen Institute kostet, können auf die Schnelle weder Bankvorstand Kipke noch Lindner-Okrusch sagen. "Wir bieten es weiterhin an, weil es die Kunden so wollen", betont die Sparkassen-Sprecherin.
Aber warum wollen es die Kunden? Jana Lindner-Okrusch vermutet, dass die Deutschen das Gefühl der Anonymität beim Geldausgeben schätzen. Oder, wie es Rüdiger von Berg sagt: "Bargeld ist ein Stück erarbeitete bürgerliche Freiheit, und keinen Dritten geht es etwas an, was man damit tut." Der ehemalige Vorstand der VR-Bank Coburg hat sich ebenfalls mit der Frage "Bargeld abschaffen" befasst und ist besorgt, dass es dazu kommt.
Schließlich gebe es schon Einschränkungen für die Verwendung von Bargeld. Etliche EU-Länder haben gesetzliche Höchstgrenzen für Bargeldzahlungen eingeführt (Griechenland 1500 Euro, Portugal 1000 Euro, Frankreich und Belgien 3000 Euro). Hinzu kommt, beispielsweise in skandinavischen Ländern, die Praxis: "In Schweden kann öffentliche Toiletten nur mit einem schwedischen Mobiltelefon bezahlen", sagt von Berg.
"In Skandinavien ist das aufgrund der geringeren Bevölkerungsdichte ganz anders organisiert", meint hingegen Karlheinz Kipke. Wo der Weg zur nächsten Bank weit sei, werde lieber auf Bargeld verzichtet. In Deutschland sei das anders. "Ich bin ein Fan von Bargeld."
...nur um die totale Überwachung des Bürgers. Mich wundert es auch nicht, dass vor allem auch von führenden linken Politikern dieses propagiert wird.
Stellen Sie sich vor, der Kirchendiener oder die Ministranten gehen am Sonntag mit dem Kartenlesegerät durch die Kirche um die Spenden einzusammeln. Herr Bofinger steht wahrscheinlich nicht mit beiden Füssen auf der Erde. Das kann man für ähnliche Fälle noch weiter spinnen.
dass in Skandinavien das mittlerweile auch in Einzelfällen geht. Man kann dort sogar am Parkautomaten und Parkhaus mit Karte zahlen und hat nicht die lästige Suche nach Kleingeld.
nächsten Biergartenbesuch werde ich mal zur Bedienung sagen, daß ich meine Rechnung überweisen werde. Mal sehen, was die dazu meint!
Dieses ganze Ansinnen ist doch Schwachsinn!!!
habe in Coburg schon im Biergarten mit Karte gezahlt. Natürlich haben wir dort auch gegessen und nicht nur ein Bier getrunken.