Bachchor probt für Festkonzert in der "neuen" Morizkirche

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Der Coburger Bachchor bei der Probenarbeit für sein Konzert, das am Sonntag in der Morizkirche stattfindet.Foto: Jochen Berger
Der Coburger Bachchor bei der Probenarbeit für sein Konzert, das am Sonntag in der Morizkirche stattfindet.Foto: Jochen Berger
Peter Stenglein probt mit dem Coburger Bachchor.Foto: Jochen Berger
Peter Stenglein probt mit dem Coburger Bachchor.Foto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
Impressionen von der Probenarbeit des Coburger BachchorsFoto: Jochen Berger
 

Für das erste Konzert nach der offiziellen Wiedereinweihung von St. Moriz probt der Coburger Bachchor ein ganz besonderes Programm.

Eigentlich kaum zu glauben: Das "Himmelfahrts-Oratorium" von Johann Sebastian Bach stand noch nie beim Coburger Bachchor auf dem Programm. Beim Konzert am Sonntag (18 Uhr) in der renovierten Coburger Morizkirche am Sonntag aber ändert sich das.

Bachs "Himmelfahrtsoratorium" bietet eigentlich reichlich musikalischen Glanz mit Pauken und Trompeten. Trotzdem steht das Werk deutlich im Schatten seiner Passionen und einiger bekannter Kantaten Wie erklären Sie sich das?
Peter Stenglein: Ich denke, das liegt eindeutig am Thema! In der Bibel heißt es: "Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken" (Apostelgeschichte 1,9). Für uns moderne Menschen ist das sicher eine nicht leicht nachzuvollziehende Vorstellung. Verbinden viele Zeitgenossen mit dem Feiertag "Christi Himmelfahrt" doch eher reichlichen Alkoholgenuss. Wer kennt nicht die Bilder von Herren, die ein Bierfass mit sich führen und den "Vatertag" entsprechend gestalten?

Was reizt Sie an diesem Werk Bachs?
Das Himmelfahrtsoratorium ist - wie alle anderen Kantaten und auch die Passionen - für den Gottesdienst geschrieben. Mich reizt es, dieses klangprächtige Stück aus seiner Nische, in der es zu Unrecht steht, herauszuholen und zu zeigen, welcher Jubel darin steckt.

Mendelssohns "Lobgesang" steht im Zentrum beim Konzert des Coburger Bachchores am 24. April. Was hat den Ausschlag gegeben für die Wahl dieses Werkes neben dem Umstand, dass Mendelssohn der Wiederentdecker Bachs im 19. Jahrhundert war?
Nun, die Tatsache, dass Mendelssohn und Bach häufig in einem Atemzug genannt werden, ist sicher ein Argument. Immerhin hat Mendelssohn die Erstfassung des "Lobgesangs" in Leipziger Thomaskirche selbst dirigiert. Das Werk entstand ja für das Gutenbergfest im Jahr 1840. Gutenberg wird als Erfinder des Buchdrucks genannt, und diese Erfindung hat im 16. Jahrhundert die Ausbreitung der Reformationsidee entscheidend geholfen. Damit sind wir beim Reformationsjubiläum, auf dessen Höhepunkt wir zusteuern: dem 31. Oktober 2017. Und schließlich gibt es einen ganz praktischen Grund: Der Lobgesang besteht, vereinfacht gesagt, aus zwei Teilen: der reinen Orchestersinfonie und dem Kantatenteil. Wir möchten in diesem Konzert, das ja den Abschluss der Kirchenrenovierung markiert, auch die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Orchester würdigen und herausstellen.

Sinfonie oder Kantate? Wie sehen Sie Mendelssohns "Lobgesang" in formaler Hinsicht?
Mendelssohn hat ja selbst verschiedene Bezeichnungen gewählt, bevor er sich auf "Sinfonie-Kantate" festgelegt hat. Und in der Tat: die dreisätzige Sinfonie geht dem Kantatenteil voraus, beide Teile stehen aber nicht bezugslos nebeneinander. Das prägnante Fanfarenmotiv, mit dem die Posaunen das Werk eröffnen, wird fast leitmotivisch gebraucht, es kommt auch im zweiten Sinfoniesatz vor und eröffnet und beschließt den Kantatenteil. Damit wird das Werk wie durch eine Klammer zusammengehalten. Inhaltlich geht es um den Weg vom Dunkel ins Licht. Dieser "Entwicklungsgedanke" mag dem Wesen der klassischen Sinfonie nicht unbedingt entsprechen, ist aber für eine Kantate durchaus typisch und sinnstiftend.

Aus Sicht des Interpreten: Was ist für den Dirigenten die größte Herausforderung bei Mendelssohns Sinfonie-Kantate?
Da stellt sich zunächst die Herausforderung an den Chor, der etwa 25 Minuten lang schweigend die orchestralen Teile erlebt und dann wie auf Knopfdruck präsent sein muss. Dann gilt es, die richtige Balance zwischen Instrumenten und Chor zu finden. Mendelssohn schreibt in der Partitur oft ein forte oder gar fortissimo - das ist an einigen ausgewählten Stellen, den musikalischen Höhepunkten, durchaus sinnvoll, aber nicht über lange Strecken der instrumental-vokalen Teile. Schließlich soll am Ende der Jubel und die Freude, die in dieser Musik steckt, "rüberkommen", sich auf die Zuhörer übertragen. "Alles, was Odem hat, lobe den Herrn" - das ist für mich auch die Begründung für meinen Beruf als Kirchenmusiker.


Konzert-Tipp

Sonntag, 24. April, 18 Uhr Bach "Himmelfahrsoratorium", Mendelssohn "Lobgesang", Maria Bernius (Sopran), Nele Gramß (Sopran), Nils Giebelhausen (Tenor), Felix Rathgeber (Bass), Coburger Bachchor, Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg, Leitung: Peter Stenglein

Eintrittskarten bei der Tourist-Information Coburg, Herrngasse 4, Telefon 09561/898044, Restkarten an der Abendkasse.