B4: Das alte Sicherheitssystem muss weg

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Dass die Leitplanke im festen Beton oder Pflasterstein steht, entspricht nicht mehr den neuesten Sicherheitsvorschriften. Deshalb entfernen die Arbeiter diese zuerst. Fotos: Dominic Buckreus
Dass die Leitplanke im festen Beton oder Pflasterstein steht, entspricht nicht mehr den neuesten Sicherheitsvorschriften. Deshalb entfernen die Arbeiter diese zuerst. Fotos: Dominic Buckreus
Auf diesem Abschnitt der B4 wird ab jetzt gebaut. Grafik: Carolin Höfler
Auf diesem Abschnitt der B4 wird ab jetzt gebaut. Grafik: Carolin Höfler
 
 
 
 
 
 

Die Arbeiten im ersten Bauabschnitt auf der Bundesstraße 4 haben begonnen. Wie diese in den kommenden Tagen genau aussehen, erklärt der Bauleiter.

Die Bauarbeiter flexen und hämmern schon eifrig an der großen Baustelle auf der B4, kurz nach der Auffahrt Rodacher Straße. Währenddessen fließt am Mittag der Verkehr recht reibungslos an den Absperrschildern vorbei. Am Dienstag haben die Arbeiten am Nordring begonnen, die sich insgesamt bis Mitte Oktober diesen Jahres hinziehen sollen.

Bisher habe es keine großen Probleme mit dem Verkehrsfluss gegeben, sagt Roland Daum. Der Bauleiter begeht gerade den ersten, gut 1,4 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen den Auffahrten Rodacher Straße und "Kaeser". Am Morgen hatten die Arbeiter die Verkehrssicherung eingerichtet, berichtet er, also die Schilder neben der jeweiligen Innenspur auf beiden Fahrbahnen aufgestellt.
Damit sind jetzt nur noch die äußeren Fahrstreifen in beiden Richtungen frei.


20 000 Euro Kosten für die Stadt

Die eigentlichen Bauarbeiten sollten erst Ende Mai beginnen. Doch eine notwendige Vorwegmaßnahme führte dazu, dass sich die Autofahrer bereits jetzt an die engere Straße gewöhnen müssen. Wie sieht diese aus? "Das alte System muss demontiert werden", fasst Daum zusammen. Gerade tragen die Bauarbeiter die Leitplanken auf dem Mittelstreifen ab. Das soll bis Freitag erledigt sein.

Am Mittwoch zerlegen sie die 20 Lampen, die zwischen den Leitplanken stehen. Dazu werden erst die Leuchten abgebaut und dann der Mast, erklärt der Bauleiter. Dass solche Lampen mitten auf einer Fahrbahn stehen, entspricht nicht mehr den aktuellen Sicherheitsvorschriften. Das betrifft auch die Stadt. Rund 20 000 Euro müssen dafür aufgebracht werden, berichtete die zweite Bürgermeisterin Birgit Weber schon vergangene Woche.

Am Donnerstag fällt auch noch das Pflasterstein, in das die Leitplanke eingebettet ist, den neuen Regelungen zum Opfer. Stattdessen verwendet das Bauamt Bankettmaterial, erklärt Daum, und füllt damit den Raum zwischen den Bordsteinen, die erhalten bleiben. Der Grund: Wenn die Leitplanke im formbaren Bankett, statt zwischen dem festen Pflasterstein steht, sei sie bei einem Aufprall ergiebiger und federe die Energie besser ab, erklärt Daum. Also wieder erhöhte Sicherheit für die Autofahrer. Zudem sollen am Ende auch zwei Leitplanken auf dem Mittelstreifen stehen.


Vorfahrt hinten anstellen

Probleme könnte es höchstens bei der Auffahrt aus der Rodacher Straße geben, meint Daum, wenn zu viel Rückstau entsteht. Da nur noch die innere Spur frei ist, können die Fahrer nicht mehr auf der Äußeren ausweichen, um die wartenden Autos auf die "Stadtautobahn" zu lassen. Das Problem gab es aber schon vorher des öfteren. Daher wird im Zuge der Baumaßnahme eine Auffahrtsspur eingebaut, sagt Daum. Bis dahin hofft er, dass der ein oder andere Autofahrer auch einmal auf sein Vorfahrtsrecht verzichtet und die Wartenden einfädeln lässt.

Wenn der erste Bauabschnitt fertig gestellt ist, folgen ähnliche Arbeiten zwischen der Auffahrt "Kaeser" und der A73. Ab Ende Mai soll dann die Deckschicht, also die oberste Asphaltschicht, auf der gesamten Strecke erneuert werden. Diese sei schwer beschädigt und löse sich auf, erklärte Jürgen Woll vom Bauamt vergangene Woche. Dabei werden auch die Auffahrtsrampen der Rodacher Straße und der Lauterer Höhe neu bezogen. Bis zum geplanten Ende der insgesamt sieben Bauabschnitte Mitte Oktober ist die Fahrbahn ebenfalls weiter befahrbar. Der Verkehr wird dabei über den Mittelstreifen umgeleitet, sodass jeweils eine Fahrbahn zur Verfügung steht.