Warum mangelt es dem Freibad Autenhausen an Besuchern? Das versuchten die Seßlacher Freien Wähler bei ihrem Sommerfest in der Freizeitanlage zu klären. Es wurden viele Vorschläge gemacht, von denen etliche durchaus praktikabel erscheinen.
                           
          
           
   
          Wie kann das Freibad Autenhausen seine Attraktivität steigern? Darüber sprachen zahlreiche Einheimische und Gäste vor Ort auf Einladung der Freien Wähler "Bürgerblock" Seßlach bei deren Sommerfest am vergangenen Freitag. 
Bademeister Siegfried "Siggi" Schmidt berichtete, dass zwar Freizeitanlage und Zeltplatz während der gesamten Saison zumeist ausgebucht seien, doch die Anzahl der Schwimmbadbesucher mit rund 2500 pro Saison lasse zu wünschen übrig. Die meisten Gäste kämen zudem nicht aus dem Stadtgebiet.
FW-Vorsitzender Maximilian Neeb erörterte mit den rund 80 Anwesenden, darunter Seßlachs Bürgermeister Martin Mittag (CSU), Ummerstadts Bürgermeisterin Christine Bardin (CDU) und Stadtratskollegen der SPD, woran es liegt, dass nicht mehr Gäste den Weg in das idyllisch gelegene Bad finden. Zum Beispiel ist die Einrichtung nicht bekannt genug. 
Es fehlt auch eine zusätzliche helfende Hand, um die Anlage zu pflegen. Die laufenden Kosten für das Bad stellen hingegen laut Mittag kein Problem dar.
  
  Unterschriftenliste pro Bad Andreas Gsänger stellte zwei Initiativen vor, die er mit weiteren Autenhausener Bürgern gestartet hat: Mithilfe einer Unterschriftenaktion kann die Bevölkerung ihr Interesse am Erhalt des Freibades Autenhausen bezeugen. Außer mit ihrer Unterschrift können die Unterstützer den Erhalt von Bad und Freizeitanlage bald mit ihrem Beitritt zu einem Förderverein bekunden. Die Gründungsversammlung soll im Herbst 2015 stattfinden. 
Beim Sommerfest konnten sich potenzielle Mitglieder schon in eine entsprechende Liste eintragen. Der Förderverein könnte den Bademeister zu Stoßzeiten personell entlasten und Sanierungsarbeiten finanziell unterstützen. 
Ehrenamtliche Helfer könnten in Absprache mit dem Bauhof Pflegemaßnahmen und kleinere Reparaturen übernehmen. Um die große Anlage in Schuss zu halten, sollte dauerhaft ein Rasenmäher-Traktor dort stationiert sein.
  
  Zu billig? Zweifel wurden laut, ob die Eintrittspreise mit zwei Euro für Erwachsene und einem Euro pro Kinder noch zeitgemäß sind. Mehr Werbung durch Flyer und Plakate (auch in den Nachbargemeinden), eine Homepage des Bades und die Einbindung der Initiative Rodachtal wurden als Maßnahmen ebenfalls diskutiert. Gewarnt wurde vor Negativwerbung durch unnötig nach außen getragene Missstände. Aus den Reihen der Freien Wähler kam der Vorschlag, Freikarten an Schüler und Kindergartenkinder im Stadtgebiet zu verteilen. Damit sollen diese auf das Bad aufmerksam gemacht und zu dessen Besuch animiert werden. 
Für hundert Karten möchte der Bürgerblock die Kosten übernehmen. Ein Vorschlag, der auf breite Zustimmung traf. 
Auch Bürgermeister Martin Mittag war dafür zu gewinnen. Noch vor Beginn der Ferien soll jedes Kind, das die Seßlacher Schule oder einen der drei Kindergärten im Stadtgebiet besucht, eine kostenlose Eintrittskarte ins Freibad erhalten.
Um das Bad attraktiver zu machen, könnten Schwimm- oder andere Kurse (zum Beispiel Kanufahren) in Zusammenarbeit mit Wasserwacht oder DLRG angeboten werden. Auch Feiern sollen verstärkt ins Schwimmbad verlegt und Jugendfreizeiten (aus umliegenden Gemeinden oder der Kirchen) in die Freizeitanlage geholt werden. 
Bei guter Auslastung könne auch über eine Erweiterung der Anlage nachgedacht werden.
Bei einer Sanierung des Bades sollte über eine Bürgerbeteiligung nachgedacht werden, wie sie bereits beim Einbau der Absorber-Anlage praktiziert wurde. Damals stellten Bürger der Stadt Geld zur Verfügung und erhalten dies verzinst in jährlichen Raten zurück. 
Eine Bestandsaufnahme über die technischen Einrichtungen könnte Aufschluss darüber geben, was durch ehrenamtliche Helfer gewartet, saniert oder erneuert werden kann und welche Kosten anfallen werden.
Vorsitzender Neeb appellierte abschließend an alle Anwesenden, Freibad und Freizeitanlage Autenhausen nach Kräften und Möglichkeiten zu unterstützen. Bei Spanferkel und diversen Getränken aus dem Kiosk diskutierten viele Gäste noch lang über die einzelnen Vorschläge.