Spannungsvolle Gegensätze
Verblüffend an dieser eigentlich sehr kontrastreich anmutenden Zusammenstellung: Bachs Ausdrucksintensität und die zynisch anmutende Illusionslosigkeit des Duos Brecht/Weill ergänzte sich in der schroffen Gegenüberstellung sehr spannungsvoll. Das lag natürlich auch an der ebenso engagierten wie stilsicheren Darbietung durch die internationale Instrumentalisten- und Sängerschar.
Verständigung durch Musik
Musik kann Brücken bauen - zwischen Kontinenten und unterschiedlichen Nationen, zwischen Künstlern und Publikum. Das Thema der Begegnung und der Verständigung beschäftigte jedenfalls nicht nur die Künstler auf dem Podium, sondern auch die Zuhörer in den Pausengesprächen. "Warum funktioniert das nicht auch in der Politik? In der Musik geht das doch auch", war zu hören.
Ausdauernder Applaus
Sonderapplaus gab es für die Altistin Fadia El-Hage und den Tenor Rebal Alkhodari. Mit bemerkenswert ausdauerndem Beifall erklatschte sich das Publikum in Neustadt schließlich noch eine Zugabe.
Die Geschichte eines ungewöhnlichen Festival
Gründung Das Festival junger Künstler Bayreuth wurde 1950 unter der Patronage von Jean Sibelius gegründet. In der Nachkriegszeit und mit der Trennung durch den Eisernen Vorhang positionierte sich das "Jugend-Festspieltreffen Bayreuth" (Gründungsname) als ein Ort der friedlichen Begegnung zwischen Ost und West.
Teilnehmer In den fast sieben Jahrzehnten seit der Gründung fanden mehr als 25 000 Teilnehmende aus über 80 Nationen den Weg nach Bayreuth - junge Künstler, Wissenschaftler und Manager. Gearbeitet wird in Workshops für Symphonieorchester und Kammermusik, Chor und Liedgesang, Bild und Ton. Dazu kommen Orient meets Occident, das Opernstudio und Artists in Residence. Mit jährlich circa 400 Mitwirkenden aus rund 40 Nationen werden gut 100 Veranstaltungen, Open Airs und Events, Symposien und Kunstausstellungen, Vorträge und Flashmobs in Stadt und Land veranstaltet. red