Das Familienunternehmen Sagasser hat sein Zentrallager im Coburger Stadtteil Cortendorf nahezu verdoppelt und am Samstag offiziell in Betrieb genommen.
Der Coburger Getränke-Fachgroßhändler Sagasser hat am Wochenende offiziell seine neue und größere Lagerhalle sowie die Flaschensortierung in Betrieb genommen. Das 1952 gegründete Familienunternehmen stellt damit die Weichen für weiteres Wachstum in einem "hart umkämpften Markt", so Michael Sagasser. Das Geschäftsführer- und Brüdertrio Peter, Michael und Thomas Sagasser bekannte sich bei der parallel stattfindenden Hausmesse zum Standort Coburg und der Regionalität der vertriebenen Produkte, besonders zu den Bieren der oberfränkischen Brauereien.
Niedrige Gewerbesteuer ein wertvoller Standortvorteil
"Regionalität", so Michael Sagasser, "ist ein gesunder Reflex auf die fortschreitende Globalisierung und steht auch für Nachhaltigkeit." Zur jüngst vom Stadtrat beschlossenen Anhebung der Gewerbesteuer meinte Peter Sagasser, die immer noch niedrige Gewerbesteuer in Coburg sei ein wertvoller Standortvorteil für die Wirtschaft.
"Zukunft kann man bauen"
Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD), der mit Baureferentin und Zweiter Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU) gekommen war, hob die stets gute Zusammenarbeit des Unternehmens mit der Stadtverwaltung hervor. "Zukunft kann man bauen", meinte Tessmer angesichts der Investitionen von vier Millionen Euro von Sagasser in den vergangenen beiden Jahren.
Insgesamt rund 40 Millionen Flaschen
Vergrößert wurde in Cortendorf das Zentrallager um 4000 auf nun 10 000 Quadratmeter Fläche. In einer neuen 1500 Quadratmeter großen Halle ist die Flaschensortierung untergebracht. In diesem Geschäftsbereich sortiert Sagasser für rund 160 Brauereien leere Flaschen. Etwa 170 verschiedene Flaschentypen bewegen sich im Markt. Damit Getränkehersteller wieder ihre leeren Flaschen bekommen, kauft Sagasser die leeren Gebinde, sortiert von Hand und verkauft sie wieder. In jeder Schicht gehen täglich 200 000 bis 250 000 Flaschen durch die Hände der Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt rund 40 Millionen Flaschen.
Eine neue Kfz-Werkstatt sichert den reibungslosen Warenverkehr und bestehende Gebäude erfuhren eine Renovierung. Aktuell wird die Zentralverwaltung noch erweitert.
Das Sagasser-Vertriebsgebiet erstreckt sich etwa von Erfurt im Norden bis Forchheim im Süden sowie von Schweinfurt im Westen bis ins Vogtland und Bayreuth im Osten. Rund 120 Mitarbeiter sind am Standort Coburg beschäftigt, insgesamt hat die Gruppe mit neun Tochtergesellschaften 520 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz summierte sich 2015 auf 96 Millionen Euro, in diesem Jahr will Sagasser 100 Millionen Euro erreichen.
Zum Unternehmen gehören 60 eigene Getränkemärkte. Bis 2021 sollen jährlich bis zu sechs Märkte hinzukommen beziehungsweise erneuert werden. Das geschah jüngst in der Callenberger Straße mit einem neuen Fachmarktzentrum, und vor wenigen Tagen wurde der Umbau des Marktes in der Dieselstraße abgeschlossen.