25 Jahre und quirlig: Lautertaler Kindergarten Klecks feiert Jubiläum

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Mit einem besonderen Raumkonzept, das auf Aktivitätszonen und Individualbereiche setzt, ging der evangelische Kindergarten Klecks vor 25 Jahren an den Start. Von Anfang an prägten Leiterin Andrea Knauer (links) und Erzieherin Pia Höhn (rechts) die Einrichtung. Foto: Martin Rebhan
Mit einem besonderen Raumkonzept, das auf Aktivitätszonen und Individualbereiche setzt, ging der evangelische Kindergarten Klecks vor 25 Jahren an den Start. Von Anfang an prägten Leiterin Andrea Knauer (links) und Erzieherin Pia Höhn (rechts) die Einrichtung. Foto: Martin Rebhan
Auf eine an Spielzeug reduzierte Freifläche setzt seit nunmehr 25 Jahren der evangelische Kindergarten Klecks. Am Tag der offenen Tür können sich die Besucher davon überzeugen, dass das Konzept seit der Gründung voll aufgeht. Foto: Martin Rebhan
Auf eine an Spielzeug reduzierte Freifläche setzt seit nunmehr 25 Jahren der evangelische Kindergarten Klecks. Am Tag der offenen Tür können sich die Besucher davon überzeugen, dass das Konzept seit der Gründung voll aufgeht. Foto: Martin Rebhan
 
Auf eine an Spielzeu greduzierte Freifläche setzt seit nunmehr 25 Jahren der evangelische Kindergarten Klecks. Am Tag der offenen Tür können sich die Besucher davon überzeugen, dass das Konzept seit der Gründung voll aufgeht. Von Anfang an prägten Leiterin Andrea Knauer (links) und Erzieherin Pia Höhn (rechts) die Einrichtung. Foto: Martin Rebhan
Auf eine an Spielzeu greduzierte Freifläche setzt seit nunmehr 25 Jahren der evangelische Kindergarten Klecks. Am Tag der offenen Tür können sich die Besucher davon überzeugen, dass das Konzept seit der Gründung voll aufgeht. Von Anfang an prägten Leiterin Andrea Knauer (links) und Erzieherin Pia Höhn (rechts) die Einrichtung. Foto: Martin Rebhan
 
Mit einem besonderen Raumkonzept, das auf Aktivitätszonen und Individualbereich setzt, ging der evangelische Kindergarten Klecks vor 25 Jahren an den Start. Von Anfang an prägten Leiterin Andrea Knauer (links) und Erzieherin Pia Höhn (rechts) die Einrichtung. Foto: Martin Rebhan
Mit einem besonderen Raumkonzept, das auf Aktivitätszonen und Individualbereich setzt, ging der evangelische Kindergarten Klecks vor 25 Jahren an den Start. Von Anfang an prägten Leiterin Andrea Knauer (links) und Erzieherin Pia Höhn (rechts) die Einrichtung. Foto: Martin Rebhan
 

Der 25. Geburtstag vom Kindergarten Klecks soll ausgiebig gefeiert werden. Die Kindertagesstätte verfolgt ein eher ungewöhnliches Konzept.

Schon seit vielen Jahren zeichnet sich Lautertal als eine Wohnsitzgemeinde mit viel Potenzial aus. Dies zeigte schon vor 25 Jahren deutliche Auswirkungen. Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen stieg kontinuierlich an. Das evangelische Kinderhaus Kunterbunt in der Zentstraße war trotz eines Erweiterungsbaus an seine Grenzen gekommen. Um seiner Verantwortung gerecht zu werden, beschloss der Gemeinderat, in der Erfurter Straße einen neuen Kindergarten zu bauen. Für die Gemeinde ein finanzieller Kraftakt, da man mit Baukosten von mehr als einer Million Mark rechnete. Am 1. September 1993 war es dann soweit, der Kindergarten Klecks, für den die evangelische Kirche Unterlauter die Trägerschaft übernahm, konnte seine Pforten öffnen.

In zwei so genannten Regelgruppen wurde vor 25 Jahren für 50 Kinder ein umfassendes Betreuungsangebot geschaffen. Als erste Kindergartenleiterin konnte Andrea Knauer gewonnen werden. Die Erzieherin war in Lautertal keine Unbekannte. Viele Jahre hatte sie als Kinderpflegerin im Kinderhaus Kunterbunt gewirkt. Nach Abschluss ihrer Qualifizierung zur Erzieherin übernahm sie die Verantwortung für den Klecks. Auch heute, 25 Jahre nach ihrer Berufung, steht sie mit viel Freude und Dankbarkeit an der Spitze eines Teams, das von fünf Kolleginnen auf zehn Teilzeit- und drei Vollzeitkräfte angewachsen ist. Einer neuen Situation muss sich die erfahrene Leiterin jetzt auch noch stellen. "Erstmals in der Geschichte des Klecks gehört auch ein Mann zum Team", lässt Andrea Knauer wissen.

Ein etwas ungewöhnliches Konzept

Wenn sie zurückblickt, kann sie von einer Erfolgsgeschichte der Einrichtung sprechen. Im Jahr 2009 wurde der Kindergarten um eine Krippengruppe für zwölf Mädchen und Jungen im Alter von einem bis drei Jahren erweitert. Damit war aber noch nicht Schluss. Der Bedarf an Kindergartenplätzen stieg weiter und in der angrenzenden Mittelschule wurde mit einem finanziellen Aufwand von mehreren Hunderttausend Euro durch die Gemeinde im Jahr 2017 eine weitere Regelgruppe für 25 Kinder geschaffen. Andrea Knauer und ihr Team hatten von Anfang an für den Kindergarten Klecks ein etwas ungewöhnliches Konzept. "Wir wollten eine an Spielzeug reduzierte Freifläche und einen spielzeugfreien Tag im Kindergarten schaffen", berichtet die Leiterin. Ziel des Ganzen sei, die eigenen Aktivitäten und die Kommunikation der Kinder zu fördern. "Wenn kein Spielzeug da ist, werden zum Beispiel schnell mal die Stühle zu einem Boot zusammengeschoben", erläutert Andrea Knauer und ergänzt: "Wir setzten viel auf Rollenspiele." Auch bei der Einrichtung verfolgt die Erzieherin wissenschaftliche Aspekte. So setzt sie im Klecks das so genannte "Würzburger Modell" um, das von Professor Wolfang Mahlke entwickelt wurde. Hierbei geht es nach Worten von Andrea Knauer unter anderem darum, Ausgewogenheit zwischen Aktivitätszonen und Individualbereichen zu schaffen und einen Raum zu kreieren, der den Kindern die notwendige Geborgenheit bietet. Andrea Knauer: "Natürlich mussten wir uns auch mit der Frage beschäftigen, welche Materialien zur Raumgestaltung verwendet werden sollten." Warum das alles? Knauer erklärt es: "Für uns ist die Einrichtung die dritte Erzieherin." Deutlich macht sie, dass nach ihrer Auffassung die Gruppen für den vom Gesetzgeber vorgegebenen Platz viel zu groß sind. "Bereits seit 1985 fordern Fachkräfte kleinere Gruppen, aber leider ist hier absolut nichts geschehen", sagt Knauer. Auch ging sie mit dem neuen Kindergartengesetz, das seit 2005 konkrete Buchungszeiten vorschreibt, hart ins Gericht. Sie erinnert sich, dass sie hier mit MdL Jürgen W. Heike harte Wortgefechte geführt hat. "Das neue Gesetz bescherte uns nur noch mehr Bürokratie, die die Arbeit im Alltag zusätzlich erschwert", betont die Kindergartenleiterin.

Die Kinder stehen an erster Stelle

Bei allen Hürden, die den Mitarbeitern von der Politik in den Weg gelegt würden, rücke man im Klecks von einem Grundsatz nicht ab: "Die Kinder und deren Bedürfnisse stehen an erster Stelle." Wie sich diese in den letzten Jahren seit der Gründung des Klecks geändert haben, macht Knauer an einem Beispiel fest. "1994 hatten wir pro Gruppe fünf Essenskinder, jetzt sind es zwei Kinder pro Gruppe, die nicht zu Mittag essen." Jeden Tag müssen also durchschnittlich 80 Kinder mit einem Mittagessen versorgt werden. Ihre Forderung nach einem separaten Speiseraum scheint daher nicht unbegründet. "Wer schon einmal für 20 Kinder Fleisch geschnitten hat, weiß, was ich meine", unterstreicht Andrea Knauer. Deutlich machte sie, dass im Kindergarten Klecks viel Wert auf Bewegung, musikalische Erziehung und vor allem das Sozialverhalten gelegt werde. "Natürlich halten wir auch ständig Kontakt zur Grundschule in Dörfles-Esbach, um den Kindern die nötige Schulreife vermitteln zu können", lässt Andrea Knauer wissen.

Der 25. Geburtstag des Kindergartens Klecks soll ausgiebig gefeiert werden. So findet am Sonntag, 7.Oktober, um 10 Uhr ein Gottesdienst mit anschließendem Festumzug von der Kirche in Unterlauter zum Kindergarten statt. Dort erwartet die Besucher ab 11.45 Uhr ein Tag der offenen Tür mit vielen Aktivitäten. Besonders erfreut ist Andrea Knauer darüber, dass auch die Lautertaler Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen vor Ort ist.