20 Cent pro Stunde mehr
Autor: Simone Bastian
Coburg, Mittwoch, 10. November 2021
Ab dem Jahreswechsel werden die Parkhäuser in Coburg an Werktagen teurer. Außerdem werden ein paar Vergünstigungen abgeschafft wie die halbstündliche Abrechnung und die kostenlose Stunde am Nachmittag im Parkhaus Post.
Corona wirkt sich auch auf die Parkhäuser aus: Weil die Innenstadt über Monate im nahezu kompletten Lockdown war, fuhren weniger Menschen in die Stadt - und die Parkhäuser blieben leer. Die Kassen auch: "Eigentlich hätten wir schon im letzten Jahr die Gebühren erhöhen müssen", sagt Christian Meyer, der nicht nur Geschäftsführer der Wohnbau Stadt Coburg ist, sondern auch ihrer Tochter, der Stadtentwicklungsgesellschaft. Die betreibt die inzwischen vier Parkhäuser in der Stadt - Post, Mauer, Zinkenwehr und Albertsplatz.
Ab 1. Januar soll das Parken in den vier genannten Häusern teurer werden: Um 20 Cent pro Einfahrt und Stunde. Heißt: Wer nur eine halbe Stunde parkt, zahlt künftig 70 statt 50 Cent. Die ganze Stunde verteuert sich von 1,20 auf 1,40 Euro; jede weitere Stunde kostet ebenfalls 1,40 Euro. Die derzeit noch übliche halbstündliche Abrechnung entfällt nach der ersten Stunde. Bislang ist es noch möglich, pro angefangene halbe Stunde zu bezahlen. Der ganze Tag im Parkhaus kostet dann 12,50 Euro (derzeit noch 11 Euro).
Diese neuen Tarife gelten an Werktagen und samstags. Nachts und an Wochenenden bleiben die Tarife wie bisher, versichern Meyer und Geschäftsführungsmitglied Anette Vogel. Heißt: Zwischen 20 und 8 Uhr kostet die angefangene Stunde 50 Cent; maximal kostet ein Nacht-Parkticket 3 Euro. Das gilt von Montag bis Freitag; von Samstag, 20 Uhr, bis Montag, 8 Uhr, zahlt man fürs ganze Wochenende weiterhin 3 Euro beziehungsweise 50 Cent für die angefangene Stunde.
Eigener Tarif für Sommernächte
Feiertage und Sommernächte werden allerdings etwas teurer: An Feiertagen wird zwar wieder halbstündlich abgerechnet (jede angefangene halbe Stunde kostet 50 Cent), der Maximalpreis am Tag beträgt 3 Euro statt bisher 2,50 Euro. Wenn im Juli und August die Sommer-Großveranstaltungen wieder stattfinden können (Sambafestival, HUK-Coburg-Open-Airs), gelten in Coburg Sommernachts-Tarife: 50 Cent für jede angefangene halbe Stunde, maximal 5 Euro für die Zeit zwischen 20 Uhr am Abend und 8 Uhr früh, von Montag bis einschließlich Sonntag.
Wer bislang das Parkhaus Post am Nachmittag nutzte, um kurze Besorgungen in der Stadt zu erledigen, konnte zwischen 13 und 19 Uhr eine Stunde lang kostenlos dort parken. Das wird in Zukunft wegfallen. Denn die Corona-Phase habe gezeigt, dass das Parkhaus Post kaum eine Bedeutung für den innerstädtischen Handel habe, sagt Christian Meyer. Die Belegungszahlen seien auch während des Lockdowns konstant geblieben - ein Hinweis darauf, dass es von dort nicht zum Stadtbummel geht, sondern eher in die Post oder zur Apotheke.
In den Häusern Post und Zinkenwehr wurde im Lauf des vergangenen Jahres aufgrund der Nachfrage die Zahl der Dauerstellplätze erhöht. In den innenstadtnahen Häusern Mauer und Albertsplatz würden dagegen von den Kunden vor allem Kurzzeitparkplätze gewünscht, sagt Meyer. Und auf die komme es an - denn sie bringen die Einnahmen. In allen Parkhäusern ist übrigens verbilligtes Anwohnerparken möglich: Wer Montag bis Freitag tagsüber und Samstag bis 14 Uhr den Parkplatz räumt, kann für 39 Euro im Monat nachts und an Wochenenden sein Auto im Parkhaus abstellen.
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