Wegen Grippe: Klinikum Bayreuth verschiebt Operationen

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Klinikpersonal bei einer Operation: Am Klinikum Bayreuth werden OPs verschoben. Der Grund: Zu viele Grippefälle. Foto: Oliver Berg/dpa-Archiv
Klinikpersonal bei einer Operation: Am Klinikum Bayreuth werden OPs verschoben. Der Grund: Zu viele Grippefälle. Foto: Oliver Berg/dpa-Archiv

Die Grippe tobt im Freistaat und macht auch vor Krankenhaus-Personal nicht Halt. Am Klinikum Bayreuth gibt es jetzt erste Konsequenzen.

Grippe - und kein Ende. Nachdem die Zahl der Grippe-Infektionen bereits Mitte Februar einen Höchsttand erreicht hatte, scheint die Lage nach wie vor angespannt. Seit Beginn der Grippe-Saison im Oktober gab es schon 15 Tote in Bayern durch die Erkrankung (Stand 23. Februar).

Grippe: Bisher 15 Tote in Bayern - und die Zahl der Erkrankungen steigt
Auch am Klinikum Bayreuth ist Entspannung nicht in Sicht. Im Gegenteil: Nach wie vor steigt die Zahl der Influenza-Patienten, die stationär behandelt werden müssen, an den beiden Betriebsstätten der Klinikum Bayreuth GmbH an. Aktuell befinden sich über 60 Influenza-Patienten im Klinikum und in der Klinik Hohe Warte.


OPs werden verschoben

Die Grippe macht auch vor den Mitarbeitern in der Pflege nicht halt. "89 Kolleginnen und Kollegen haben sich krank gemeldet", sagt Pflegedirektorin Angela Dzyck. "Wir müssen jetzt handeln, um eine adäquate Versorgung sicherzustellen." Die Geschäftsführung der Klinikum GmbH habe deshalb die Chefärzte beauftragt, kurzfristig weitgehend alle elektiven, geplanten Fälle für diese und die kommende Woche abzusagen, sodass das Volumen der auch pflegerisch zu versorgenden Krankenhausbetten reduziert werden kann. Konkret heißt das: Wenn es medizinisch vertretbar ist, werden operative Eingriffe verschoben. Die betroffen Patienten würden informiert. "Das ist nicht schön für die Betroffenen. Aber wir möchten uns ihnen mit voller Kraft und Aufmerksamkeit widmen. Und das ist im Moment leider nicht möglich", warb Geschäftsführer Joachim Haun bei den Patienten um Verständnis für den drastischen Schnitt.

Auch andernorts in Bayern sehen sich Krankenhäuser zum Handeln veranlasst. Am Krankenhaus im schwäbischen Günzburg etwa sind inzwischen fast hundert Ärzte und Pfleger erkrankt. Obwohl Mitarbeiter aus dem Urlaub geholt und Doppelschichten gefahren werden, seien dort alle planbaren Operationen abgesagt - nur noch Notfälle kommen in den OP-Saal.

In der Oberpfalz kämpfen seit einigen Tagen gleich drei Kliniken mit dem gleichen Problem. Die Kreiskrankenhäuser Neumarkt und Parsberg sowie die Klinik Oberviechtach haben sich bei der Rettungsleitstelle abgemeldet, weil sie keine Patienten mehr aufnehmen können.

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